Lombrosianischer Mythos

Aus Krimpedia – das Kriminologie-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Lombrosianische Mythos ist ein Begriff, der von den Soziologen Alfred R. Lindesmith und Yale Levin durch ihren Aufsatz The Lombrosian Myth in Criminology im Jahre 1937 geprägt wurde. Der Artikel hinterfragt die Bedeutung und Stellung des italienischen Arztes und Begründers der Kriminalanthropologie Cesare Lombroso als Gründungsvater der Kriminologie und setzt ihn in den historischen Kontext.

The Lombrosian Myth in Criminology

Die beiden Autoren schreiben:

Die vorherrschende Auffassung von Lombroso als Gründer der wissenschaftlichen Kriminologie in diesem Lande kann am ehesten als Mythos beschrieben werden.
Viele frühere Kriminalitätsstudien entsprechen nahezu zeitgenössischen sozialwissenschaftlichen Studien. Eine große Bandbreite an Literatur über jugendliche Delinquenz, Berufsverbrechertum, Kriminalitätsgründe und anderer Aspekte der Kriminologie existierten bereits als Lombroso mit seiner Arbeit begann. Die Heranziehung von autobiographischen Dokumenten, die Verwendung von offiziellen Statistiken, der Umweltansatz sowie Studien über den Kriminellen "in the open" waren selbstverständlich und wurden lange vor der Zeit der Italienischen Schule angewandt. Vom soziologischem Gesichtspunkt her repräsentiert die Ankunft Lombrosos eher einen Rückschritt oder ein Zwischenspiel als einen Fortschritt im Verlauf der Kriminologie. Die Dunkelheit dieser früheren Arbeit kann am besten als Ergebnis von verschobenen Prestigewerten erklärt werden, die der Bedeutung des Sozialdarwinismus in den Sozialwissenschaften, der wachsenden Popularität von psychologischen oder anderen individuellen oder biologischen Theorien im späten 19. Jahrhundert sowie der Isolation der amerikanischen Kriminologie von früheren europäischen Entwicklungen geschuldet sind. (Lindesmith/Levin 1937, Seite 653; Übersetzung: H.B.) [1]

Die Kritik

Obwohl Lindesmith und Levin Lombroso in ihrem Aufsatz nicht grundsätzlich eine Bedeutung für die Kriminologie versagen, erachten sie doch den Wert seiner Arbeiten für gering, und den Ruhm um seiner Person als Gründungsvater der Kriminologie für verfehlt. Der von ihnen geprägte Ausdruck des Lombrosianischen Mythos wurde daher zum Inbegriff des Streites um die Gründungsmeriten dieser Wissenschaft. Weitere Brisanz erfährt der Streit dadurch, dass Cesare Lombrosos Forschungen für den - aus heutiger Sicht unhaltbaren - biologistischen Determinismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts stehen. Eine Analyse der Studien der Wegbereiter oder eine Untersuchung der methodischen Vorgehensweise Lombrosos kann in diesem Rahmen nicht geleistet werden, vielmehr soll ein kurzer Abriss der hellsten Schlaglichter der kriminologischen Entwicklungsgeschichte in ihrem historischen Kontext den Gegenstand des Lombrosianischen Mythos begreifbarer machen und zu einer ersten Einschätzung befähigen.

Der historische Kontext

Wegbereiter

Zwar berichten bereits schon antike und biblische Texte über Straftaten und schwere Verbrechen (Kury 2007, S. 55), der früheste Beginn der Erforschung und Klärung von Verbrechen ist aber wohl am Beginn der Neuzeit in Form von ersten Leichenschauen und -öffnungen zu finden. Die Constitutio Criminalis Carolina von 1532 schrieb die Heranziehung eines Sachverständigung bei den Delikten Kindstötung und Tötung zur empirischen Abklärung der Verbrechensursache vor. (Kunz 2008, S. 33) Wenige Zeit später führte die sich im 15. und 16. Jahrhundert ausbreitende humanistische Weltanschauung bereits zu intensiverer Beschäftigung mit kriminalsoziologischen Problemen. So stellte der englische Jurist Thomas Morus (1478-1535) im Rahmen seines Romans Utopia die Frage nach dem Ursprung der Diebe und Räuber und schlug dabei vorbeugende Kriminalitätsbekämpfung durch Verminderung von Armut und Elend vor. So schreibt Morus in seinem Roman:

Er [der Jurist] erzählte, es würden allenthalben oft zwanzig [Diebe und Räuber] aufs mal an einem Galgen gehenkt, und fügte bei, da so wenige ihrer Strafe entwischten, frage er sich um so mehr, welches Verhängnis daran Schuld sei, daß trotzdem so viele Räuber ihr Unwesen trieben. ... Da sagte ich ... : „Das sei nicht zum Verwundern. Diese Bestrafung der Diebe geht über das Maß hinaus und nützt überdies dem Staate nichts. Um einen Diebstahl zu ahnden, ist sie nämlich zu scharf, und um diesem Treiben Einhalt zu tun, reicht sie nicht aus; denn weder ist das einfache Stehlen ein so ungeheuerliches Verbrechen, daß es den Kopf kosten muß, noch gibt es irgendeine Strafe, die schwer genug wäre, um einen Menschen vom Rauben abzuschrecken, wenn er kein anderes Gewerbe hat, mit dem er sein Leben fristen kann. (Morus 1981, Seite 25 f.)
  • erste gerichtliche Fallsammlungen

Ein weiterer Eckpunkt in der Geschichte der Kriminologie bilden die Fallsammlungen von François Gayot de Pitaval (1673-1743) und Paul Johann Anselm von Feuerbach (1775-1833). Sie gelten als erste Gerichtsberichterstatter, die durch ihre Sammlungen von Merkwürdigen Criminal-Rechtsfällen nicht nur die Prozessverläufe, sondern auch das Vorleben der Tatbeteiligten sowie die Tatbegehung und die -aufklärung darstellten. Durch diese Zusammenschau von Prozessbeobachtungen bot sich eine nunmehr erstmals empirische Sammlung von Kriminalfällen, die aus Sicht der wissenschaftlichen Methodologie heute nicht mehr wegzudenken wäre. Wie Beccaria nach ihm ist von Feuerbach der Tradition des öffentlichen, staatlichen Strafrechts verpflichtet. Er sieht das Strafrecht als legitimes Mittel der Steuerung durch den Staat an. (vgl. Naucke 1989, S. 44) Von Feuerbach gilt als Begründer der deutschen Strafrechtslehre und setzte hierbei einen wesentlichen Akzent auf die Generalprävention.

  • erste kriminalpolitische Studien

Mit dem satirischen Briefroman Persische Briefe, einer Sammlung von fiktiven Briefen, die zwei Perser auf ihrer Reise durch Frankreich in ihre Heimat schicken, verfasste der französische Literat und Staatstheoretiker de Montesquieu (1689-1755) nebenbei auch mit eine der ersten kriminalpolitischen Studien der Neuzeit. Ihre Briefe beinhalten eine kritische Beschreibung des Okzidents und des christlichen Europas am Anfang des 18. Jahrhunderts. Im Achtzigsten Brief schreibt Usbek an Rehdi in Venedig: Wenn sich das Volk einer milden Regierung ebenso unterordnet wie einer strengen, so ist erstere vorzuziehen, weil sie eher der Vernunft entspricht und weil Strenge ein fremdartiger Beweggrund ist. Bedenke, lieber Rehdi, daß die Höhe der Strafen in einem Staat nicht bewirkt, daß die Gesetze eher befolgt werden. In den Ländern, wo die Strafen maßvoll sind, werden sie ebenso gefürchtet wie in denen, wo sie tyrannisch und abscheulich sind. (Montesquieu, 1991, S. 154)

Die Klassische Schule

Mehr als 40 Jahre später erscheint in Mailand das Werk Dei delitti e delle pene, eine Denkschrift von 106 Seiten Umfang, die bereits wenige Jahre nach ihrem Erscheinen ins Englische, ins Französische und ins Deutsche übersetzt wurde und die Strafrechtsreformen der Länder Europas massiv beeinflusste sollte. Dem Autor, der italienische Jurist Cesare Beccaria (1738-1794), steht der Verdienst zu, mit diesem Werk die moderne Kriminalpolitik und die klassische Schule der Kriminologie begründet zu haben. Die Theorie des Hobbschen Gesellschaftsvertrages zu Grunde legend, die nach dem Glück der größten Zahl strebt, argumentiert Beccaria für ein Willkürverbot der Verfolgungsbehörden, für die strenge Bindung eines Richters an das Gesetz, für die Öffentlichkeit der Gerichtsverhandlung und gleichzeitig der Abschaffung von geheimen Verhandlungen, für die Abschaffung von Folter als strafprozessuales Mittel, für den nahezu vollständigen Verzicht der Todesstrafe sowie deren Ersatz durch öffentlich zu leistende Zwangsarbeit und schließlich für eine vorbeugende Kriminalpolitik, deren gesellschaftlicher Nutzen im Vordergrund stehen sollte. Durch seine begründete Strafrechts- und Strafvollzugskritik leistet er indirekt der Kriminalprävention seiner Zeit wertvolle Dienste. Durch die Betonung der Nützlichkeit und der Effizienz im Handeln des Staates führt er den Utilitarismus von John Stuart Mill (1806-1873) und Jeremy Benthem (1748-1832) fort und wird daher auch als geistiger Vater der klassischen Schule der Kriminologie angesehen. (vgl. Kunz 2008, S. 36) Rückblickend erscheint Beccarias Werk jedoch weder inhaltlich ingeniös noch methodisch belastbar, da sein kriminalpräventives Programm noch nicht auf empirisch überprüfbaren Annahmen über die mutmaßliche Entstehung von Verbrechen beruht. (vgl. Deimling 1989, S. 165) Methodische Grundsätze einer wissenschaftlichen Datenerhebung oder Erforschung lassen sich bei Beccaria somit noch nicht erkennen. Elio Monachesi schrieb 1972

Der Beifall, den es [das Werk; H.B.] erhielt, beruhte nicht auf der exklusiven Originalität, tatsächlich wurden die von Beccaria verfochtenen Reformen von anderen aufgestellt, sondern weil es den ersten erfolgreichen Versuch darstellte, ein in sich konsistentes und logisches Strafsystem vorzustellen – ein Strafsystem, um es an die Stelle der den verwirrenden, unsicheren, missbrauchenden und inhumanen Praktiken innewohnenden Strafgesetze und Justizsysteme seiner Zeit zu setzen. (Monachesi 1972, S. 48; Übersetzung: H.B.) [3]

Die von Beccaria gegründete Klassische Schule der Kriminologie begründete ihrerseits noch keine eigenständige wissenschaftliche Disziplin, sondern folgte eher einer in dieser Epoche vorherrschenden utilitaristischen Strafrechtskritik. Weder sind spezielle Ansätze zur Untersuchung von Kriminalität ersichtlich noch differenzierte Erklärungsversuche zur Ursache von Kriminalität dargelegt worden. (vgl. Kunz 2008, S. 36 f.) Kriminologische Studien erscheinen vor diesem Hintergrund eher als zufällige Abschweifung der Bezugsdisziplinen als Teilgebiete einer souveränen und autonomen Wissenschaft.

  • Strafvollzugsreformen

Frühe Bemühungen, den Strafvollzug humaner und vor allem sicherer zu gestalten, liegen bereits von John Howard (1726-1790) vor, der 1755 selbst wenige Tage in einem französischen Gefängnis festgehalten wurde und in späteren Jahren hunderte Gefängnisse in England und dem übrigen Europa besuchte. Als High Sheriff of Bedfordshire gelang es ihm, ab 1773 erste Strafvollzugsreformen in England durchzusetzen und mit seiner Schrift The State of the Prisons in England and Wales die unzumutbaren Zustände in Englands Gefängnissen in die öffentliche Diskussion zu tragen. Seine Bemühungen wurden wenig später durch Jeremy Bentham fortgeführt, der die Strafreform nach dem Gesichtspunkt des Utilitarismus zur Zeit der Entstehung von Beccarias Denkschrift in Europa maßgeblich vorantrieb. Der englische Jurist und Ethiker versuchte u.a., ein utilitaristisches Ethiksystem zu entwickeln, um mit diesem der steigenden Kriminalität in England Herr zu werden. (vgl. Geis 1972, S. 54) Nach Bentham war eine Handlung demnach nützlich, wenn sie dazu dienlich war, Positives zu produzieren oder das Eintreten von Negativem für diejenigen, für die die Handlung von Interesse war, zu verhindern. (vgl. Geis 1972, S. 54 f.) Bentham sah es dabei als Aufgabe der Strafgesetze an, unerwünschtes Verhalten durch geeignete Sanktionen zu verhindern. Um die Rechtsprechung und den Strafvollzug zu rationalisieren, sollten diese Gesetze generalpräventiv wirken. (vgl. Geis 1972, S. 61) Eine besondere Form sowohl Effizienz mit Generalprävention zu verbinden, sah Bentham in Form des von ihm entwickelten Konzeptes des Panopticons, das durch seine markante Bauweise und die vorgesehene stadtnahe Erbauung den Einwohnern der Stadt einerseits eine ständige Ermahnung zur Gesetzestreue andererseits durch die Form der Insassenkontrolle mit einem Minimum an Personal zu betreiben sein sollte. (vgl. Geis 1972, S. 64 ff.) Bentham setzte sich mit seinen Reformbemühungen für gerechtere und humanere Strafen ein und etablierte letztendlich ein Strafsystem in England, das sich in der Folgezeit - auch mit Hilfe des Werkes von Beccaria - über den gesamten europäischen Kontinent ausbreitete. Bentham gilt daher durch seine vielen Reformbemühungen als einer der wichtigsten Sozialreformer im England des 19. Jahrhunderts.

Die Moralstatistiker

Erste wissenschaftliche Methoden wiesen erst die Studien des französischen Juristen und Statistikers André-Michel Guerry (1802-1866) auf, der im Jahre 1833 erstmals das Zahlenmaterial über die französische Kriminalität der Jahre 1825 bis 1830 auf einer Landkarte zusammentrug. Guerry bemerkte auf diese Weise für seine Zeit erstaunliche Regelmäßigkeiten in den Mittelwerten, sowohl bezogen auf die Kriminalitätsarten als auch auf die soziale Schicht, das Alter oder das Geschlecht. (vgl. Mechler 1970, S. 13) Durch das Studium ihrer Gesamtheit erreichte Guerry somit erstmals, die scheinbare Willkür des einzelnen Verbrechens statistischen Regeln zu unterwerfen. So konnte er auch - entgegen der landläufigen Annahme - statistisch nachweisen, dass es mitnichten ausreicht, einen Menschen zu unterrichten, um diesen glücklicher und gesetzestreu zu machen. (vgl. Mechler 1970, S. 15) Etwa zur gleichen Zeit begann der Astronom Adolphe Quetelet (1796-1874) im benachbarten Belgien ebenfalls mit statistischen Analysen, wobei er aber umfangreicher und weitgehender vorging als Guerry zur gleichen Zeit in Frankreich und bspw. demographische und soziale Variablen statistisch in Beziehung setzte. (vgl. Pilgram 1993, S. 250) Quetelet wollte die Statistik in den Rang einer eigenständigen Sozialwissenschaft erheben und somit durch die Erforschung von Ursachen sozialer Regelmäßigkeiten auch Aussagen über zukünftige Entwicklungen treffen können. (vgl. Mechler 1970, S. 23) Er untersuchte dazu die Gesetzmäßigkeiten der körperlichen und der geistigen Kräfte, denen die Menschen unterliegen und versuchte durch eine nur genügend große Grundgesamtheit und ihrem Mittelwert die individuellen Abweichungen vernachlässigbar und die Konstanz ihrer Korrelation sichtbar zu machen. (vgl. Mechler 1970, S. 33 f.) Indem er aufzeigte, dass diese gesamtgesellschaftliche Konstanz nicht durch das einzelne Individuum zu beeinflussen war (vgl. Beirne 1994, S. 122), schuf er die Begrifflichkeit des sozialen Determinismus (vgl. Lunden 1972, S. 389) und folgte damit dem philosophischen Konzept, welches bereits sein Freund und Kollege Pierre-Simon Laplace vertrat. Gilt Guerry als Begründer der Kriminalgeographie, so gebührt Quetelet der Ruhm, erste genaue wissenschaftliche Analysen von sozialen Vorgängen durchgeführt zu haben und durch das Instrument der Wahrscheinlichkeitsrechnung erstmals in der Lage gewesen zu sein, die Gesetzmäßigkeiten von sozialen Tatsachen wie der Kriminalität darzustellen und kriminal-ätiologisch herzuleiten. (vgl. Mechler 1970, S. 6)

Die moderne Kriminologie

Mitte des 19. Jahrhunderts befand sich Europa im Wandel. Die Industrialisierung erfasste immer größere Bereiche der Wirtschaft und begann, die Arbeitsverhältnisse und -prozesse sowie die Lebensumstände der Arbeiter mehr und mehr zu verändern. Medizinische Fortschritte, die Einführung hygienischer Standards sowie sichere Ernten führten Anfang des 19. Jahrhunderts zu einem rasanten Bevölkerungszuwachs - aber mit zunehmender Landflucht und Herausbildung einer Lohnarbeiterschaft auch zu Ausbeutung, Massenelend und Pauperismus der mittellosen Stadtbevölkerung. Unter diesen Voraussetzungen des Frühindustrialismus entwickelt der französische Soziologe Emile Durkheim (1858-1917) als Gegenstück zum Utilitarismus der Klassischen Schule die Anomietheorie, die sich auf die Modernisierungsprozesse einer arbeitsteiligen Industriegesellschaft bezieht (vgl. Kunz 2008, S. 39), und u.a. die Idee wertfreier und objektiver Wahrnehmung von gesellschaftlichen Ereignissen von Auguste Comte (1798-1857) aufnimmt und kritisch weiterführt. (vgl. Lunden 1972, S. 387 ff.) Durkheim stellt dabei erstmals vor, dass Kriminalität nicht pathologisch, sondern struktureller Bestandteil einer jeden Gesellschaft sein muss und normal und nützlich ist. Während Gelehrte vor und nach ihm nach Kriminalitätsursachen in äußeren Einflussfaktoren wie dem Klima, der Bevölkerungsdichte oder der Ausbildung zu finden versuchten, trat Durkheim stets dafür ein, die Ursache von Kriminalität immer in der Gesellschaft an sich zu erforschen, in der der Straftäter lebte. (vgl. Lunden 1972, S. 390) Neben Comte gilt Durkheim u.a. als einer der Ahnherren der Soziologie.

Die Italienische Schule

Das ausgehende 19. Jahrhundert wird bestimmt durch den immer rascher erfolgenden Fortschritt im Bereich der Medizin und der biologischen Wissenschaften. Ende 1859 veröffentlichte Charles Darwin die Evolutionstheorie in seinem Werk Über die Entstehung der Arten, das die Wissenschaftswelt revolutionieren sollte und die bis dato durch Religion und Kirche gesteckte Grenze zwischen Mensch und Tier zu verwischen drohte. Mit der Naturalisierung und Biologisierung der Identität des Menschen operierten Lombroso und seine Anhänger in der Grauzone dieses nunmehr nicht mehr eindeutigen Grenzbereiches. Beide Ereignisse bildeten den theoretischen-handwerklichen Unterbau für die sich nun entwickelnde Italienische Schule und ihrem physiognomischen Denken. (vgl. Person, 2006, S. 1) Cesare Lombroso (1835-1909) war ein italienischer Psychiater und Begründer der Kriminalanthropologie, die die Lehre vom Verbrechermensch vertrat. Lombroso nahm an, dass Straftäter generell Angehörige eines besonderen Menschenschlages sind, geprägt von atavistischen Überbleibseln vergangener menschlicher Entwicklungsstadien. (vgl. Kaiser 1985, S. 18) Lombroso wurde bei der Entwicklung seiner Theorien von der Idee geleitet, dass sowohl das Temperament als auch die Lebensgestaltung eines Menschen durch seine körperliche Gestalt bedingt sei und insofern sich durch das eine auf das andere schließen ließe. (vgl. Hering 1966, S. 49) Aus den unterschiedlichen Merkmalen, die er anhand von anthropometrischen Untersuchungen von 1301 Straftätern und Nicht-Straftätern feststellte, entwickelte er letztendlich seine Lehre von Verbrechermenschen, die er in seinem gleichnamigen Buch L'uomo delinquente 1876 veröffentlichte. Der Verbrechermensch von Geburt an organisch zum Verbrecher prädestiniert und sein Leben determiniert – er muss früher oder später zum Verbrecher werden, für den es sodann jedoch nur noch lebenslange Gefangenschaft oder die Todesstrafe gebe. (vgl. Schwind 2001, S. 91) In seinem Werk verweist Lombroso auf morphologische Kennzeichen für Straftäter, d.h. auf Abweichungen in der Form von bestimmten Körperteilen wie bspw. einer fliehenden Stirn, Größe der Augenhöhlen aber auch der Schädelform allgemein, wie sie von der Lehre der Phrenologie um den deutschen Arzt Franz Joseph Gall (1758-1828) bereits Jahrzehnte vor Lombroso mit geringer Akzeptanz betrieben wurde. (Strasser 1980, S. 50) Die morphologischen Kennzeichen erstrecken sich mit zunehmender Ausprägung der Lehre Lombrosos über den gesamten menschlichen Körper und schließen letztlich auch psychische Merkmale wie Leichtsinn, Trägheit oder auch herabgesetzte Schmerzempfindlichkeit mit ein. (vgl. Hering 1966, S. 50) Obwohl oder auch gerade weil die Zahl seiner Kritiker, insbesondere der der Französischen Schule um Lacassagne und Tarde, groß war, entwickelte Lombroso seine Theorie beständig fort und bezog in den folgenden Jahren auch soziale Komponenten und andere Bezugswissenschaften in seine Lehre mit ein.

Zu den Anhängern und Verfechtern der Lehre Lombrosos gehörten neben dem deutschen Neurologen und Psychiater Hans Kurella (* 20. Februar 1858 in Mainz; † 25. Oktober 1916 in Dresden) auch der italienische Politiker Enrico Ferri (1856-1929) und der italienische Jurist Raffaele Garofalo (1851-1934). Während Garofalo der von Lombroso vorgegebenen anthropologischen Richtung folgte, erkannte Ferri früh, dass die Studien Lombrosos, die sich zunächst nur auf die Person des Verbrechers, d.h. auf Strafgefangene oder Insassen von den damals so bezeichneten Irrenanstalten erstreckten, auf einer zu kleinen wissenschaftlichen Basis standen. Eine Studienreise nach Frankreich, in der er die französischen Kriminalstatistiken von über einem halben Jahrhundert analysierte, befähigten ihn, Lombrosos Ansichten zur Kriminogenese deutich zu erweitern. (vgl. Hering 1966, S. 61) Ferri sah im Laufe seiner Arbeiten neben einem anthropologischem Faktor bald auch einen soziologischen Faktor für die Entstehung von Straftätern als gegeben an (Hering 1966, S. 61), wobei er jedoch rein soziologische Erklärungsmodelle ablehnt. Trotz dieser Ansicht näherte er sich stets weiter den Sozialwissenschaften an und sieht letztendlich die Kriminalanthropologie und die Kriminalstatistik sowie das Strafrecht mit ihren Funktionen als Teilgebiete der von ihm gegründeten neuen wissenschaftlichen Disziplin der Kriminalsoziologie an. (vgl. Hering 1966, S. 73)

Die Französische Schule

Nur wenige Jahre nachdem die Theorie von Lombrosos Verbrechermensch und Ferris geborenem Verbrecher veröffentlicht waren, wurde sie bereits durch die These vom sozialen Milieu heftig angegriffen. Die Theorie besagte, dass die Umgebung eines Menschen für dessen Eigenarten verantwortlich war. Der Mensch ist demnach nichts ohne die gesellschaftlichen Lebens- und Entwicklungsbedingungen, in die er hineingestellt wurde. (vgl. Hering 1966, S. 93) Im Gegensatz zum biologistischen Determinismus der Italienischen Schule, war der Mensch im sozialen Milieu nur durch eben dieses bestimmt. Demnach brauchten sich nur Umweltbedingungen, in denen sich ein Straftäter aufhielt, zu ändern, um einen Persönlichkeitswandel herbeizuführen. (vgl. Hering 1966, S. 93) Hauptvertreter dieses soziologischen Ansatzes waren Gabriel Tarde (1843-1904) und vor allem Alexandre Lacassagne (1843-1924). Sie bemühten sich zu beweisen, dass der Verbrecher gerade nicht als solcher geboren, sondern vielmehr ein Produkt des ihn umgebenden gesellschaftlichen Milieus ist. (Hering 1966, S. 93 ff.) Lacassagne erkennt in der Ätiologie des Verbrechers zwei Ursachen: den individuellen und den - aus seiner Sicht bedeutenderen - sozialen Faktor. Versuchte Lacassagne noch, mit der Untersuchung und Analyse von wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und ihren Einfluss auf die Entstehung von Kriminalität der Italienischen Schule den Rang abzulaufen, argumentierte Tarde direkt gegen sie. (Hering 1966, S. 101 ff.) Tarde entwickelte schließlich eigene Theorien, die Soziologie und Psychologie miteinander verbanden und sowohl die Nachahmung als auch die Gelegenheit als Triebkraft und Grundbedingung aller sozialen Phänomene vorstellt. (vgl. Wilson Vine 1972, 293 f.)

Der Mythos Lombroso?

Bereits dieser kurze Abriss der hellsten Schlaglichter in der Kriminologiegeschichte zeigt, dass kriminologische Studien und Untersuchungen bereits viel älter sind als die wissenschaftliche Kriminologie selbst. Die breite Palette an Bezugswissenschaften der Kriminologie lässt dabei ihre wegbereitenden Entwicklungen unübersichtlich und sogar widerläufig erscheinen. Ohne Frage wurde die Entwicklungsgeschichte der Kriminologie von zahlreichen Gelehrten und Wissenschaftlern geprägt, die allesamt und auf ihre Weise einen Beitrag für die Institutionalisierung und Konsolidierung der Kriminologie als eigenständige Wissenschaft geleistet haben, einer Wissenschaft, die nicht nur wissenschaftliche Vernunft, sondern auch menschliche Moral miteinander verbindet. (Strasser, 1980, S. 7) Dies mag letztlich der Grund dafür sein, warum keine Person in der Geschichte der Kriminologie dermaßen umstritten, kein Name dermaßen gepriesen und gleichzeitig so heftigen Angriffen ausgesetzt ist wie der Lombrosos. Auch wenn seine Lehre vom biologischem Determinismus sich an dem wissenschaftlichen Selbstverständnis der Kriminologie stößt und ihr die Diskrepanz zwischen Selbstbild und tatsächlicher Realität vor Augen führt, kein Gelehrter und Wissenschaftler vor Lombroso lieferte vollständige Gesichtspunkte und einheitliche Schilderungen vor dem Hintergrund ausreichender empirischer Grundlagen. Lombroso war der erste, der ernsthafte, systematische, dem wissenschaftlichen Standard genügende Ursachenforschung gerade aus dem Grunde betrieb, die Ursache der Kriminalität zu erhellen (Hering 1966, S. 47). Spricht nun auch viel für Lombroso als Gründungsvater der Kriminologie, so ist doch zweifellos, dass es, wie Lindesmith und Levin es hervorheben, zahllose Gelehrte vor Lombroso gab, die kriminologische Studien unternahmen. Lombroso als ersten Kriminologen zu benennen wäre vor diesem Hintergrund eine unzulässige Verkürzung der geschichtlichen Zusammenhänge – hinge aber auch ganz entscheidend von der persönlichen Definition des Kriminologiebegriffes ab.

Zitate

Im Widerspruch zu den sich im Umlauf befindlichen Behauptungen, welche von der Entwicklung vom "Umweltansatz" bis zur Kriminalitätsforschung als eine Entwicklung des 20. Jahrhunderts sprechen, glauben wir ausreichend dargestellt zu haben, dass der Ansatz im frühen 19. Jahrhundert von Gelehrten in verschiedenen Ländern, die jeweils um die Arbeiten des anderen wussten, systematisch angewandt wurde. Die erste systematische Studie in diesem Bereich wurde offensichtlich in Frankreich von A. M. Guerry und in Belgien von A. Quetelet in den 1830er Jahren betrieben. (Lindesmith/Levin 1937a, S. 815; Übersetzung: H.B.) [2]

Es kommt nicht so sehr darauf an, Beccaria vielleicht zum Begründer der Kriminologie küren zu wollen. Das dürfte aus verschiedenen Gründen so eindeutig nicht möglich sein, insbesondere angesichts seiner weitreichenden Rezeption gesellschaftstheoretischen (incl. Kriminologischen) Gedankenguts anderer Köpfe der Aufklärung sowie der nur punktuellen, unsystematischen, mehr prosaisch als theoretisch gefaßten Äußerungen kriminologischen Charakters. (Kräupl, 1989, S. 150)

Es ist unter Kriminologen heute allgemein akzeptiert, daß die Kriminologie als Wissenschaft keineswegs mit den Forschungen des italienischen Arztes Cesare Lombroso (1835-1909) begonnen hat. Aber wahrscheinlich war die Kriminologie nie zuvor und danach so populär wie in jenem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts, nachdem Lombroso sein Buch über den geborenen Verbrecher "L'uomo delinquente" 1876 veröffentlicht hatte. (Stangl, 1988, S. 68, m.w.N.)

Die Ursprünge der modernen Kriminologie werden in der Literatur meist nicht weiter zurückverfolgt als auf Cesare Lombroso. Lombroso gilt als eigentlicher Begründer der Kriminologie. Entdeckungen wesentlich älteren Datums werden häufig mit seinem Namen verknüpft oder doch der von ihm geführten italienischen Schule zugeschrieben, und wo die kriminologischen Forschungen der vor-lombrosianischen Aera, etwa die bahnbrechenden Studien Quetelet's oder Guerry's überhaupt Erwähnung finden, da erscheinen sie meist als bloße Vorläufer einer doch erst von Lombroso zur Wissenschaft entwickelten Disziplin. (Mechler, 1970, S. 1)

[Dadurch, dass] .. Kriminologen .. die Kriminologie mit der Elle des wissenschaftlichen Instrumentariums .. messen ... , .. kommt es zu der Verbannung eines Cesare Beccaria (1738 bis 1794) .. in den Vorhof der Kriminologie auf der einen Seite und zur Stilisierung der sogen. Italienischen positiven Schule von C. Lombroso (1835-1909) zur eigentlichen Begründerin der Kriminologie auf der anderen Seite. (Sack, 1978, S. 231)

Das kriminalpräventive Programm Beccarias beruht allerdings noch nicht auf empirisch überprüfbaren Annahmen über die mutmaßliche Entstehung des Verbrechens. Ansätze einer methodisch kontrollierten Erforschung von Verbrechensursachen sind in seinem Werk noch nicht erkennbar. (Deimling, 1989, S. 165)

Aber das Verdienst Lombrosos und seiner Anhänger liegt gar nicht in den Theorien, welche sie aufgestellt, liegt auch nicht in den Tatsachen, welche sie gesammelt, oder in den Schlußfolgerungen, welche sie daraus gezogen haben. Tatsachen können entkräftet, Schlußfolgerungen widerlegt, Theorien als haltlos nachgewiesen werden. Lombrosos Verdienst ist es, die anthropologische Untersuchung des Verbrechens nicht auf Schädel und Gehirn beschränkt, sondern auf den ganzen Menschen ausgedehnt zu haben, unermüdlich neue Gesichtspunkte heranziehend, neue Untersuchungsmethoden anwendend. Sein Verdienst ist es, Juristen und Gebildete aller Stände für seine Forschung interessiert und den kräftigen Anstoß dazu gegeben zu haben, dass auch die Strafrechtswissenschaft den Fragen der Kriminal-Anthropologie ihre Aufmerksamkeit zuwendete. ... Darin sehe ich den bleibenden Wert von Lombrosos Uomo delinquente; und darum müssen wir, meine ich, nachsichtig sein mit den Fehlern des Werkes und den Schwächen seines Verfassers.“ [Liszt 1905, S. 307 f.)

Anmerkungen

  • [1] "The prevailing conception in this country of Lombroso as the founder of scientific criminology may best be described as a myth. Many earlier studies of crime closely parallel contemporary sociological studies. An extensive literature upon juvenile delinquency, professional crime, crime causation, and other aspects of criminology was already in existence when Lombroso began his work. The use of autobiograpgical documents, the employment of official statistics, the ecological approach, and the study the criminal "in the open," were understood and applied long before the time of the Italian school. From a sociological viewpoint, the advent of Lombroso represents a retrogression or an interlude in the progress of criminpology rather than a step in advance. The eclipse of the earlier work may perhaps best be explained as a result of shifting prestige values associated wit the importation of social Darwinism into the social sciences, with the growing popularity, in the later part of the nineteenth century, of psychiatric and other individualistic or biological theories, and with the isolation of American criminology from earlier European developments.
  • [2] "Contrary to widely circulated assertions which speak of the "ecological approach" to the study of crime as a twentieth century developement, we believe that it has been amply demonstrated that this approach was unsystematically employed in the early part of the nineteenth century by scholars in different countries who were aware of each other's work. The first systematic work in this field was apparently done in France by A.M. Guerry and in Belgium by A. Quetelet in the 1830's."
  • [3] "The acclaim it received was not because its contents were exclusively original, as a matter of fact many of the reforms Beccaria advocated had been proposed by others, but rather because it constituted the first successful atempt to present a consistent and logically constructed penological system - a system to be substituted for the confusing, uncertain, abusive and inhuman practises inherent in the criminal law and penal system of his world."

Literatur

  • Beirne, Piers (1994) Adolphe Quetelet and the Origins of Positivist Criminology, In: Beirne, P. (Hrsg.) The Origins and Growth of Criminology, Essays on Intellectual History, 1760-1945, Dartmouth, Vermont
  • Deimling Gerhard (1989) Der gesellschaftskritische Ansatz des Präventionsgedankens im Werk Beccarias, in: Deimling, G. (Hrsg.): Cesare Beccaria, C.F. Müller, Heidelberg: 165-178
  • Geis, Gilbert, (1972) Jeremy Bentham (1748-1832), In: Mannheim, Hermann (Hrsg.), Pioneers in Criminology, Patterson Smith, Montclair/New Jersey, 51-68
  • Göppinger, Hans (1980) Kriminologie, 4. Auflage, C.H. Beck, München
  • Hering, Karl-Heinz (1966) Der Weg der Kriminologie zur selbständigen Wissenschaft, In: Mergen, Armand (Hrsg.) Kriminologische Schriftenreihe, Band 23, Kriminalistik Verlag, Hamburg
  • Morus, Thomas (1981) Utopia, Diogenes, Zürich
  • Kaiser, Günther (1980) Kriminologie, C.F. Müller, Heidelberg
  • Kaiser, Günther (1985) Kriminologie, Eine Einführung in die Grundlagen, 7. Auflage, C.F. Müller, Heidelberg
  • Kräupl, Günther (1989) Die Gesellschaft, der Einzelne und das Verbrechen – Beccarias kriminologisches Verständnis, In: Deimling, Gerhard (Hrsg.): Cesare Beccaria, C.F. Müller, Heidelberg: 149-163
  • Kunz, Karl-Ludwig (2008) Kriminologie, 5. Auflage, Haupt Verlag, Bern
  • Kury, Helmut (2007) Geschichte der Kriminologie in Europa, In: Schneider, Hans Joachim (Hrsg.), Internationales Handbuch der Kriminologie, de Gruyter, Berlin
  • Kürzinger, Josef (1995) Kriminologie, Eine Einführung in die Lehre vom Verbrechen, Richard Boorberg Verlag Stuttgart
  • Lindesmith, Alfred R. und Yale Levin (1937) The Lombrosian Myth in Criminology, American Journal of Sociology 42: 653-671.
  • Lindesmith, Alfred R. und Yale Levin (1937a) English Ecology and Criminology of the Past Century. In: Journal of Criminal Law und Criminology 27: 801-816, aus: http://emedien.sub.uni-hamburg.de/han/52244/www.jstor.org/stable/1137531
  • Liszt, Franz von (1905) Strafrechtliche Aufsätze und Vorträge, Band 1, de Gruyer, Berlin (Nachdruck von 1970)
  • Lunden, Walter A. (1972) Emile Durkheim, In: Mannheim, Hermann (Hrsg.), Pioneers in Criminology, Patterson Smith, Montclair/New Jersey, 385-399
  • Mechler, Achim (1970) Studien zur Geschichte der Kriminalsoziologie, Kriminologische Studien, Band 5, Verlag Otto Schwartz & Co, Göttingen
  • Monachesi, Elio (1972) Cesare Beccaria, In: Mannheim, Hermann (Hrsg.), Pioneers in Criminology, Patterson Smith, Montclair/New Jersey, 36-50
  • Montesquieu, Charles-Louis de (1991) Persische Briefe, In: Schunck, Peter (Hrsg.), Montesquieu, Persische Briefe, Reclam, Stuttgart
  • Naucke, Wolfgang (1989) Die Modernisierung des Strafrechts durch Beccaria. In: Deimling, G. (Hrsg.): Cesare Beccaria, C.F. Müller, Heidelberg: 37-53
  • Person, Jutta (2006) Der Pathographische Blick, Physiognomik, Atavismustheorien und Kulturkritik 1870-1930, Studien zur Kulturpoetik, Band 6, Königshausen & Neumann, aus: http://books.google.de/books?id=Q7T7vK3npUQC&printsec=frontcover&dq=Jutta+Person
  • Pilgram, Arno (I993) ökonomische Kriminalitätstheorien, In: Kaiser, Güther/Kerner, Hans-Jürgen/Sack, Fritz/Schellhoss, Hartmut (Hrsg.): Kleines Kriminologisches Wörterbuch, 3.Auflage, C.F. Müller Juristischer Verlag, Heidelberg: 250-253
  • Sack, Fritz (1978) Probleme der Kriminalsoziologie. In: König, René (Hrsg.), Handbuch der Empirischen Sozialforschung, Band 12, Wahlverhalten, Vorurteile, Kriminalität, Stuttgart, S. 192-492.
  • Schwind, Hans-Dieter (2001) Kriminologie, Eine praxisorientierte Einführung mit Beispielen, 11. Auflage, Kriminalistik Verlag, Heidelberg
  • Stangl, Wolfgang (1988) Wege in eine gefängnislose Gesellschaft, über die Verstaatlichung und Entstaatlichung der Strafjustiz, Verlag der österreichischer Staatsdruckerei
  • Strasser, Peter (1984) Verbrechermenschen, Zur kriminalwissenschaftlichen Erzeugung des Bösen, Campus, Frankfurt/Main
  • Wilson Vine, Margaret S. (1972) Gabriel Tarde, In: Mannheim, Hermann (Hrsg.), Pioneers in Criminology, Patterson Smith, Montclair/New Jersey, 292-304
  • Wolfgang, Marvin E. (1972) Cesare Lombroso, In: Mannheim, Hermann (Hrsg.), Pioneers in Criminology, Patterson Smith, Montclair/New Jersey, 232-291
  • Wolfgang, Marvin E. (2000) Precursor of Modern Criminology, In: Jehle, Jörg-Martin/Rössner, Dieter (Hrsg.): Beccaria als Wegbereiter der Kriminologie, Forum Verlag Godesberg, Mönchengladbach: 27-35

Weblinks