Psychopathy

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Anmerkung: Die Etymologie entspricht teilweise dem zu diesem Punkt vorgegebenen Text unter dem alten Stichwort "Psychopath", der dort entfernt wurde. Unter dem Begriff "Psychopathy" werden im nordamerikanischen Sprachraum spezifische Persönlichkeitseigenschaften und Verhaltensauffälligkeiten subsumiert. Nach der heutigen Tendenz im psychologischen und/oder psychiatrischen Feld ist der Begriff "Psychopathy" statt "Psychopath" als eine pauschalisierende Bezeichnung einer Person zu verwenden.

Etymologie

siehe auch Psychopath

Psychopathy entspricht nach Auffassung von Hare (1990) einer eigenständigen psychiatrischen Störungsentität. Die Störungen umfassen eine schwere antisoziale (DSM-IV) bzw. dissoziale (ICD-10) Persönlichkeitsstörung mit narzisstischen, histrionischen und Borderline-Persönlichkeitszügen. Wie bei Persönlichkeitsstörungen zeigt Psychopathy einen frühen Beginn, sogar erste Symptome sind für gewöhnlich in der mittleren bis späten Kindheit feststellbar und bei Heranwachsenden zuverlässig einzuschätzen. (Robins 1996; Millon 1981; Forth et al. 1990; Frick et al. 1994) Psychopathy wird von Hare u.a. als chronisch, charakteristisch für das überdauernde soziale Funktionsniveau der Person und mündet in sozialer Fehlfunktion oder Unfähigkeit zur Anpassung an soziale Normen (Millon 1981). Sie persistiert im Allgemeinen bzgl. der im zwischenmenschlich-affektiven Faktor genannten Eigenschaften bis ins höhere Erwachsenenalter (Rice, Harris, Cormier 1992), wenngleich ca. nach dem 45. Lebensjahr gewissen Veränderungen in offensichtlich antisozialen Verhaltensmustern- und hier insbesondere in einem Nachlassen von Eigentumsdelinquent- auftreten können (Robins 1966; Cleckley 1976; Hare et al. 1988; Harpur, Hare 1990). Heute spricht man von Menschen mit "antisozialer Persönlichkeitsstörung" (APD, "Antisocial Personality Disorder"). Solche Menschen sind erheblich weniger gut ansprechbar auf Fragen der eigenen Schuld (biologisch gemessen an Hautwiderstand und Herzfrequenz; sie verfügen laut Raine et al. auch über weniger graue Vorderhirnsubstanz. ( - 11%). Insofern scheint es Belege dafür zu geben, "dass das Auftreten von APD mit einem strukturellen Gehirndefizit bei den betroffenen Personen einhergeht. Dieses Defizit in der Struktur des Vorderhirns mag der geringen Erregbarkeit, der schlechten Konditionierbarkeit durch angstauslösende Stimuli, dem Mangel an Gewissen und der Entscheidungsschwäche der Betroffenen zugrunde liegen, lauter Merkmale, von denen sich herausgestellt hat, dass sie das antisoziale, psychopathische Verhalten charakterisieren." (Raine u.a. 2000: 119; dt. Peter Strasser). Mit Hilfe der modernen Bildgebungsverfahren konnten Kiel et al. (2001) zeigen, dass Straftäter mit APD bei der Verarbeitung affektauslösender Stimuli eine Überaktivierung gewisser Bereiche des Vorderhirns zeigen, dafür aber im limbischen System, von dem die gefühlsmäßigen Reaktionen auf Umweltreize ausgehen, eine signifikant niedrigere Reaktion als andere Menschen produzieren:"Alles in allem haben wir gezeigt, dass die Stimulierung mit affektauslösenden Reizen bei kriminellen Psychopathen zu einer niedrigeren Aktivität des limbischen Systems führt als bei kriminellen Nichtpsychopathen und nicht kriminellen Testpersonen ohne Psychopathie. Wir konnten ebenso zeigen, dass psychopathische Gewalttäter alternative neuronale Systeme benutzen, um die affektiven Stimuli zu verarbeiten." (Kiel u.a. 2001: 683; dt. Peter Strasser)

Definition

Psychopathy entspricht nach Auffassung von Hare (1990) einer eigenständigen psychiatrischen Störungsentität. Begründet wird diese damit, dass wie bei Persönlichkeitsstörungen bekannt,


Problematik

Literatur

Robert. D. Hare (1990/1991) The Hare Psychopathy Checklist – Revised Multi-Health Systems, Toronto.

Roland Freese (1999) Hare PCL:SV German Manual Supplement - Deutschsprachige Handbuchbeilage Multi-Health Systems, Toronto.