Kriminologie im Nationalsozialismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Die [[Kriminologie]] im 'Dritten Reich' zeichnete sich vor allem dadurch aus, daß sie unter weitgehender Zurückdrängung [[Kriminalsoziologie|soziologischer]] und psychologischer Aspekte der [[Kriminalität]] den Schwerpunkt auf [[Kriminalbiologiekriminalbiologische|kriminalbiologische]] Erklärungsansätze setzte. Kennzeichnend ist, daß diese primär kriminalbiologische Ausrichtung nunmehr auch von solchen Forschern vertreten wurde, die wie [[Franz Exner]] noch während der Weimarer Zeit in der Hauptsache kriminalsoziologisch argumentiert hatten.  
Die '''[[Kriminologie]] im "Dritten Reich"''' zeichnete sich vor allem dadurch aus, daß sie unter weitgehender Zurückdrängung [[Kriminalsoziologie|soziologischer]] und psychologischer Aspekte der [[Kriminalität]] den Schwerpunkt auf [[Kriminalbiologiekriminalbiologische|kriminalbiologische]] Erklärungsansätze setzte. Kennzeichnend ist, daß diese primär kriminalbiologische Ausrichtung nunmehr auch von solchen Forschern vertreten wurde, die wie [[Franz Exner]] noch während der Weimarer Zeit in der Hauptsache kriminalsoziologisch argumentiert hatten.  


Rein äußerlich trat die zunehmend kriminalbiologische Ausrichtung der Kriminologie auch dadurch in Erscheinung, daß sich die "[[Monatsschrift für Kriminalpsychologie und Strafrechtsreform]]" ab 1937 in "Monatsschrift für Kriminalbiologie und Strafrechtsreform" umbenannte, sowie durch die Gründung des "Kriminalbiologischen Dienstes" ebenfalls im Jahre 1937.
Rein äußerlich trat die zunehmend kriminalbiologische Ausrichtung der Kriminologie auch dadurch in Erscheinung, daß sich die "[[Monatsschrift für Kriminalpsychologie und Strafrechtsreform]]" ab 1937 in "Monatsschrift für Kriminalbiologie und Strafrechtsreform" umbenannte, sowie durch die Gründung des "Kriminalbiologischen Dienstes" ebenfalls im Jahre 1937.

Version vom 4. November 2008, 22:09 Uhr

Artikel wird bearbeitet von Petra H.

Die Kriminologie im "Dritten Reich" zeichnete sich vor allem dadurch aus, daß sie unter weitgehender Zurückdrängung soziologischer und psychologischer Aspekte der Kriminalität den Schwerpunkt auf kriminalbiologische Erklärungsansätze setzte. Kennzeichnend ist, daß diese primär kriminalbiologische Ausrichtung nunmehr auch von solchen Forschern vertreten wurde, die wie Franz Exner noch während der Weimarer Zeit in der Hauptsache kriminalsoziologisch argumentiert hatten.

Rein äußerlich trat die zunehmend kriminalbiologische Ausrichtung der Kriminologie auch dadurch in Erscheinung, daß sich die "Monatsschrift für Kriminalpsychologie und Strafrechtsreform" ab 1937 in "Monatsschrift für Kriminalbiologie und Strafrechtsreform" umbenannte, sowie durch die Gründung des "Kriminalbiologischen Dienstes" ebenfalls im Jahre 1937.

Literatur

  • Dieter Dölling, Kriminologie im "Dritten Reich", in: Ralf Dreier und Wolfgang Sellert (Hrsg.), Recht und Justiz im "Dritten Reich", Frankfurt a.M. 1989, S. 194-225.
  • Franz Streng, Der Beitrag der Kriminologie zur Entstehung und Rechtfertigung staatlichen Unrechts im "Dritten Reich", in: Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform 76 (1993), S. 141-168.
  • Richard F. Wetzell, Inventing the Criminal. A History of German Criminology 1880-1945, Chapel Hill und London 2000, insbs. S. 179-231.