Understanding Lone Wolf Terrorism (Zusammenfassung)

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Understanding Lone Wolf Terrorism- Global Patterns, Motivations and Prevention” ist der Titel einer 2012 im Springer- Verlag erschienenen Studie des Soziologen Ramón Spaaij. Gegenstand seiner Analyse ist der Lone Wolf-Terrorismus.

Zum Autor

Ramón Spaaij ist promovierter Sozialwissenschaftler (Universität Leiden, 2001), dessen Forschungsschwerpunkte auf der Soziologie des Sportes, sozialen Ungleichheiten, Terrorismus und politischer Gewalt liegen. Er hat Lehrveranstaltungen an einer Vielzahl verschiedener Universitäten gegeben und ist derzeit Forschungsbeauftragter an den Universitäten La Trobe (Australien) und Amsterdam (Niederlande). Seine Artikel wurden in verschiedenen Fachzeitschriften veröffentlicht und er ist Herausgeber von neun Büchern.


Understanding Lone Wolf Terrorism

Das Buch untergliedert sich in Einleitung, sieben Kapitel und eine Zusammenfassung mit Ausblicken.

Introduction

Spaaij leitet das Buch zu seiner Studie mit einer Darstellung des norwegischen Falles Anders Behring Breivik aus dem Jahr 2011 ein, der den Lone Wolf- Terrorismus zunehmend in den medialen und politischen Fokus rückte, wohingegen wissenschaftliche Untersuchungen zu diesem Phänomen weiterhin rar blieben. Der Autor deutet den Diskurs über den Lone Wolf- Terrorismus von unterschiedlichen Institutionen der Terrorismusbekämpfung an, die in solchen terroristischen Anschlägen, eine große Gefahr sehen, da herkömmliche Mittel zur Aufdeckung und Verhinderung dieser Anschläge nicht greifen. Gleichermaßen orientieren sich bisherige Forschungen zu Terrorismus an gruppendynamischen und interpersonellen Prozessen, die zum Verständnis kollektiver Formen von Terrorismus beitragen, womit jedoch der Lone Wolf-Terrorismus nicht ausreichend berücksichtigt wird. Aus diesem Grund fokussiert Spaaij in seiner Studie sechs Schlüsseldimensionen (Definition, Auftreten und Entwicklung, Motivation und Ideologie, Einflüsse und Radikalisierung, Modus operandi, Reaktion) des Lone Wolf- Terrorismus, anhand derer bestehende Defizite in der Terrorismusforschung gefüllt werden sollen. Zum Erkenntnisinteresse des Autors gehören darüber hinaus die verschiedenen Ansätze der Terrorismusbekämpfung und vor allem wie diese Einfluss auf die Aktivitäten des Lone Wolf- Terrorist nehmen können.


A Note on Method

Die Studie entstand im Teilprojekt “Transnational Terrorism, Security and the Rule of Law (TTSRL)“ (2006-2009) im Rahmen des „European Commission’s Sixth Framework Program“.


Chronology of Lone Wolf Terrorism in 15 Countries, 1968-2010

Um die Häufigkeit des Auftretens, die Entwicklung und die Natur des Lone Wolf- Terrorismus herausstellen zu können, wird vom Autor für den Zeitraum zwischen dem 01. Januar 1968 und 31. Dezember 2010 ein Datensatz aus unterschiedlichen Quellen zusammengestellt, der aber hauptsächlich aus Daten der Global Terrorism Datenbase (GTD) und der RAND-MIPT Terrorism Knowledge Base (TKB) besteht. Ab 2008 verwendet der Autor lediglich den GTD, da die relevanten Informationen mit dem TKB nicht mehr erhoben werden. Ergänzend zu den beiden Datensätzen wurden Medien- und Sicherheitsberichte, Chronologie und Enzyklopädien analysiert. Die beiden Datensätze setzen sich aus öffentlich zugänglichen Materialen, wie Zeitschriftenarchive, Dokumente, Bücher etc. zusammen, so dass eine Sichtung und Bereinigung der Daten anhand von zwei Kriterien erfolgt:

1. Der Anschlag muss zur Erreichung eines politischen, ideologischen oder religiösen Zieles vollzogen worden sein.
2. Es muss Anhaltspunkte geben, die darauf hinweisen, dass die Intention entweder der Einschüchterung und Nötigung oder der Überlieferung einer Nachricht an eine breite Öffentlichkeit diente.

Eine Vielzahl von Fällen wurde ausgeschlossen, wenn die Identität des Täters unklar war, eine Verbindung zu einer terroristischen Gruppe nachgewiesen wurde oder terroristische Absichten fehlten. Versuchte, jedoch nicht vollendete, Anschläge wurden eingeschlossen. Der Autor macht transparent, dass bei der Interpretation der Daten berücksichtigt werden muss, dass möglicherweise jene Lone Wolf Anschläge nicht erfasst sind, die auch in der medialen Öffentlichkeit nicht rezipiert wurden. Insgesamt beinhaltet die Datengrundlage 88 Fälle von Lone Wolf- Terrorismus aus 15 Ländern (England, Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Polen, Niederlande, Dänemark, Schweden, Tschechoslowakei, Portugal, Russland, Australien, Kanada, USA). Lediglich zwei Täter werden als weiblich identifiziert.

Qualitative Case Studies

Im Weiteren werden von Spaaij fünf Fallstudien (Theodore Kaczynski, Franz Fuchs, Yigal Amir, David Copeland, Volkert van der Graaf ) einer genaueren Analyse unterzogen, anhand derer die Natur und die Schlüsseldimensionen von Lone- Wolf Terrorismus abgegrenzt werden sollen.

Die Fälle wurden ausgesucht auf Basis ihrer Unterschiedlichkeit durch

a) der Anzahl an Todesopfern und Verletzten
b) die Zeitspanne
c) die geographische Lage der Anschläge.

Dabei wurden Schriftstücke der Täter, Medienberichte, Gerichts- und Polizeiakten, Psychologische und Psychiatrische Gutachten und relevante Literatur von Spaaij analysiert. Abschließend hat er seine Analysen, durch die Studie von Schriftstücke von und über kürzlich verübte Anschläge, wie beispielsweise von Anders Behring Breivik, ergänzt.


Definition of Lone Wolf Terrorism

The Social Construction of Terrorism

Der Autor führt an, dass Terrorismus ein umstrittenes politisches Konzept ist, über dessen Definition weder im politischen noch akademischen Diskurs Konsens herrscht. Eine Definition von Terrorismus wird durch zwei Dilemmata begleitet, indem diese zum einen typischerweise die Interessen derjenigen fokussiert, die die Definition formulieren und zum anderen die Schwierigkeit besteht durch eine Definition eine klare Abgrenzung zwischen einem terroristischen Akt und dem Recht des Menschen auf Selbstbestimmung herzustellen. Hierzu führt Spaaij den bekannten Aphorismus an: 'Was für den einen ein Terrorist ist, ist für den anderen ein Freiheitskämpfer.

What is Lone Wolf Terrorism?

Der Term, Lone Wolf wird verwendet, um darzustellen, dass die terroristische Aktivität von einem einzelnen Individuum vollzogen wird, das keinerlei Verbindungen zu einer terroristischen Gruppe oder einem terroristischen Netzwerk hat. Der Autor untermauert die Abgrenzung zu anderen Formen von Terrorismus, durch die biologische Bedeutung des auf den Menschen übertragenen Terminus und greift somit auf eine sozialdarwinistische Darstellung des Rudeltieres Wolf zurück. Eine Definition von Lone Wolf Terrorismus zieht zur Abgrenzung von anderen Formen des Terrorismus das Subjekt eines terroristischen Aktes heran. Spaaij zieht die häufig zitierte Definition der Stratfor Mitarbeiter Burton und Stewart (2008) heran, die einen Lone Wolf, als „a person who acts on his or her own without orders from- or even connections to- an organization“ beschreiben, um daraufhin eine eigene, zwar ähnliche aber enger gefasste, Definition zu geben, die drei Schlüsselfunktionen des Lone Wolf-Terrorismus hervorheben:

„they a) operate individually, b) do not belong to an organized terrorist group or network, and c) their modi operandi are conceived and directed by the individual without any direct outside command or hierarchy” (S. 16).


Incidence and evolution

Lone Wolf Terrorism in its Historical Context

Nach Spaaij ist der Lone Wolf- Terrorismus kein neuzeitliches Phänomen. Eine solche Form des Terrorismus ist beispielsweise im Anarchismus des 19. Jahrhunderts vorzufinden, im Zuge dessen führende Denker, mit der vorgeschlagenen Strategie zur „Propaganda der Tat“, einzelne Individuen inspirierten, Anschläge gegen Institutionen, die die Bourgeoise repräsentieren, zu verüben. Lone Wolf Terrorismus ist auch im 20. Jahrhundert als Form eines terroristischen Anschlages nachweislich, jedoch unter veränderten politische/ideologischen und geographischen Bedingungen. Mitte des 20. Jahrhunderts wird der Lone Wolf- Terrorismus verknüpft mit der rassistischen Ideologie und Überlegenheit der Weißen (White supremacists) und einem regierungsfeindlichem Extremismus, insbesondere mit dem Konzept des führungslosen Widerstandenes leaderless resistance. Seit kurzer Zeit treten Lone Wolf- Anschläge auf, die mit einer radikalen, islamistischen Ideologie in Verbindung stehen.


Incidence and Lethality

Von allen in den Daten vorliegenden terroristischen Anschlägen, können 1.8% dem Lone Wolf-Terrorismus zugeschrieben werden. Bei 198 Anschlägen durch Lone Wolves sind 123 Menschen zu Tode gekommen, was durchschnittlich 0.62 Toten pro Anschlag entspricht. Im Vergleich hierzu liegt die durchschnittliche Zahl Toter pro Anschlag von allen terroristischen Anschlägen bei 1.6. Anhand der zugrundeliegenden Daten ist die Höhe der Sterblichkeit durch Lone Wolf Terrorismus im Vergleich zu anderen Formen tendenziell geringer. Der Autor weist darauf hin, dass bis zum Fall Anders Behring Breivik aus dem Jahr 2011, die Höhe der Todesopfer eines Täters 18 nicht überschritten hatte.


Lone Wolf Terrorism Across Space and Time

Die geographische Verteilung von Lone Wolf- Terroristen zeigt, dass in den USA die meisten Lone Wolves (45%) vorzufinden sind. Der Anteil von terroristischen Anschlägen durch Lone Wolves, gemessen an allen terroristischen Anschlägen, ist mit einer deutlichen Mehrheit von 57% in den USA vorzufinden, gefolgt von Italien mit 18%. Diese vergleichsweise hohe Inzidenz des Lone Wolf Terrorismus in den USA, wird von dem Autor mit der Popularität des Konzeptes leaderless resistence in der rechtsextremen Szene und bei Abtreibungsgegnern erklärt. Betrachtet man die Entwicklung des Lone Wolf- Terrorismus für den Zeitraum zwischen 1968 und 2010, wird ein linearer Trend deutlich, indem sowohl das Auftreten als auch die Häufigkeit zunehmen.


Motivations and Ideologies

Auf Grundlage der Daten stellt Spaaij die ideologischen Bezüge heraus, die sich bei bisherigem Lone Wolf- Terrorismus in den 15 Ländern herauskristallisiert haben und ordnet diese unterschiedlichen Hauptströmungen zu, mit dem Ergebnis, dass 17% der Terroristen rechtsextremistisch/ (White supremacy) und 15% islamistisch orientiert sind. Ein weiterer Teil von ihnen trägt nationalistisches/separatistisches Gedankengut (7%), ein anderer spricht sich gegen Abtreibung aus (8%). Bei circa einem Viertel der Lone Wolves wurden verschiedene unterschiedliche Ideologien festgestellt, die unter der Kategorie „andere“ subsumiert werden. Ein Drittel konnte keiner ideologischen Kategorie zugewiesen werden, was Spaaij einerseits durch Mängel in den Daten und anderseits dadurch erklärt, dass Lone Wolves Verschwiegenheit über die ideologischen Beweggründe kriminogener Handlungen bewahren. Der Hauptgrund allerdings ist für Spaaij darin zu sehen, dass Lone Wolves dazu tendieren sich eine eigne Ideologie aufzubauen, indem ideologisches Gedankengut mit persönlichen Missständen kombiniert werden. Das motivierende Paradigma eines Lone Wolf kann häufig keiner idealtypischen ideologischen Kategorie zugeordnet werden, was Spaaij anhand der beispielhaften Skizzierung der detaillierten Einzelfallstudien deutlich macht. Alle fünf Fälle und weitere Beispiele darüber hinaus zeigen, dass das zugrundeliegende Motiv eine variable, komplexe Kombination aus politischen, ideologischen und persönlichen Motiven darstellt.


Influences and Radicalization

Theorizing Radicalization

Zur Konzeptualisierung der Radikalisierung werden vom Autor verschiedene Definitionen diskutiert und anhand der soziologischen Erklärung zum Verständnis des Radikalisierungsprozesses von Michael Wieviorka (2003), entwickelt Spaaij die analytischen Kategorien; Personal Circumstance and Social Background, Sociocultural and Political Influences, die zum Verständnis des Radikalisierungsprozesses eines Lone Wolf- Terrorist beitragen sollen.

Personal Circumstances and Social Backgrounds

Unter den häufig als “normal” beschriebenen Lone Wolf-Terroristen ist die Rate der Psychischen Störungen höher, was auch durch die Einzelfallstudien bestätigt wird. Schwere Depressionen und Persönlichkeitsstörungen wie Schizophrenie, sind dabei die am häufigsten diagnostizierten Krankheiten. Spaaij kristallisiert heraus, dass Lone Wolves häufig sozial distanziert sind und dazu neigen sich sozial zu isolieren, sie fühlen sich besser ohne jeglichen Kontakt zu einer organisierten Gruppe. Die Mehrheit der Lone Wolves aus der Einzelfallstudie werden nachweislich als hoch intelligent eingestuft. Psychische und/oder körperliche Misshandlungen in der frühen Kindheit wurden bei der Hälfte der Lone Wolves aus den Fallstudien festgestellt. Der Autor sensibilisiert, dass der Prozess der Radikalisierung als eine komplexe und dynamische Einheit von Umständen und Mechanismen angesehen werden muss, die das Individuum prägen.

Sociocultural and Political Influences

Laut Spaaij wurden Lone Wolves weniger durch existierende soziale Bewegungen beeinflusst, obwohl sie zum Teil in direkter Verbindung mit ideologisch behafteten Milieus standen. Der Bezug zu Ideologien wird von Lone Wolves oft dann hergestellt, wenn Missstände und Ungerechtigkeiten kritisiert werden, für die eine Gruppe von Menschen, die Politik oder der Staat die Verantwortung trägt. Der Lone Wolf Terrorist identifiziert sich häufig mit den politischen, sozialen oder religiösen Missständen, wodurch er seine Umwelt dichotomisiert und ein Feindbild erschafft, was die Bereitschaft kriminogen zu handeln beeinflusst. Spaaij hebt den Einfluss des Internets auf den Radikalisierungsprozess hervor, denn dort bietet sich die Möglichkeit der Kommunikation und des Austausches der persönlichen Ideologie, bei gleichzeitiger sozialer Isolation sowie ein freie Zugang zur Informationen, die dem Selbststudium dienen.

Lone Wolf Terrorism and Inversion

Mit Hilfe von Beispielen aus der Analyse der Einzelfallstudien skizziert Spaaij den Prozess der Umkehrung zum Lone Wolf und stellt heraus, dass nach einem Prozess des Dämonisierens und Herabwürdigens des Feindes, alle Terroristen dazu tendierten sich glaubhaft zu machen, dass nur eigenes Handeln den Missstand beheben kann, da alle anderen Mittel nicht fruchtbar sind. Sie sehen sich selbst als moralische Autorität, deren Handeln notwendig ist, um den Missstands für eine größere Öffentlichkeit aufzudecken.


Modus Operandi

Panning for Terror

In diesem Abschnitt beschreibt Spaaij unter exemplarischer Ausführung des Falls Breivik, wie Lone Wolves ihre Anschläge sorgfältig planen und vorbereiten.

Targets

Die Auswahl der Angriffsziele erfolgt auf Basis des symbolischen Gehaltes, der durch sie vermittelt wird. Spaaij stellt heraus, dass zivile Opfer (58%), Angestellte der Regierung, Politiker (13%) und Ärzte (10%) die häufigsten Angriffsziele darstellen.

Weapons

Am häufigsten machen Lone Wolf-Terroristen von Schusswaffen (43%), Sprengstoff (28%), Flugzeug- oder Busentführungen (16%)oder Brandstiftung (6%) gebrauch. In einem Fall wurde auf chemische Massenvernichtungswaffen zurückgegriffen. Bei Betrachtung der Verwendung von Schusswaffen durch Lone Wolves im internationalen Vergleich wird deutlich, dass diese in den USA mit deutlichem Abstand (70%) am häufigsten verwendet werden.


Responses

Im folgenden Kapitel greift Spaaij die Reaktionen auf bisherigen Lone Wolf- Terrorismus auf, skizziert diese und gibt Hinweise, aus denen Akteure der Terrorismusbekämpfung, laut des Autors, lernen können.

Legalistic Responses

Spaaij beschreibt in diesem Abschnitt, wie die bisherige Gesetzgebung zur Terrorismusbekämpfung, um die Form des Lone Wolf- Terrorismus erweitert wird, wozu er exemplarisch die Überarbeitung des US-Amerikanischen Anti-Terrorism and Effective Death Penalty Act (AEDPA) im Jahr 1996 als Reaktion auf die Bombenanschläge in Oklahoma City heranzieht. Weiterhin wird diskutiert, dass durch die Implementierung des Lone Wolf in die nachrichtendienstliche Gesetzgebung Foreign Intelligence Surveillance Act (FISA), dem Staat bedeutende Rechte zugesprochen werden, die eine Überwachung auffälliger, einzelner Individuen bedeutend erleichtert. Laut Spaaij, stellen solche Gesetzgebungen letztendlich kein effizientes Mittel dar, um Lone Wolf- Terrorismus zu verhindern. Er betont, dass insbesondere vor dem Hintergrund des USA PATRIOT Act eine effektive und demokratiewahrende Lösung der Terrorismusbekämpfung schwer zu finden ist.

Repressive Responses

Nachfolgend wird von Spaaij die Rolle der Strafverfolgungsbehörden bei der Bekämpfung von Terrorismus skizziert, die von reaktiven und proaktiven Strategien gekennzeichnet ist. Ansätze verbesserter Sicherheitsstrategien, führen beispielsweise dazu, potenzielle Angriffsziele von Terrorismus auf andere zu verschieben. Weiterhin werden fünf Indikatoren beschrieben, die bei der Verhinderung von Terrorismus durch den Geheimdienst, zu Komplikationen führen können. In diesem Zusammenhang beschreibt Spaaij, welche Erfolge bereits mit der Rasterfahndung erzielt wurden. Ein zentrales Mittel um Terrorismus zu bekämpfen ist nach Spaaij die Überwachung des Internets, vor allem von radikalen Webseiten und deren Nutzern. Am wichtigsten bei der Terrorismusbekämpfung sei jedoch, dass Akteure auf solche plötzlich auftretenden Phänomene vorbereitet sind und in diesen Situationen belastbar und ausdauernd reagieren können.

Conciliatory Responses

Spaaij beschreibt, dass Lone Wolf-Terroristen für gewöhnlich mit ihrer Umwelt über den terroristischen Akt durch Stellungnahmen, Manifeste, Videos etc. kommunizieren. Akteure der Terrorismusbekämpfungen sollen empathisch diese Interaktionen aufgreifen und versuchen die Situation zu beschwichtigen, wobei demokratische Werte und Menschenrechte immer im Vordergrund stehen sollen. Exemplarisch führt Spaaij das Fehlverhalten staatlicher Behörden beim Lone Wolf Theodore Kaczynski an, der seiner Zeit die Veröffentlichung seines Manifestes gefordert hatte und im Gegenzug weitere Bombenanschläge unterlassen würde. Jedoch sind die Strafverfolgungsbehörden aus Angst vor Nachahmungstätern nicht darauf eingegangen.


Conclusion and Outlook

Abschließend werden alle Erkenntnisse der Studie von dem Autor zusammenfassend dargestellt. Unter dem Hinweis, dass es Schwächen in der Datengrundlage gibt, betont er die Notwendigkeit weiterer Forschungen zu diesem Thema.



weiterführende Informationen