Folter: Unterschied zwischen den Versionen

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==== Etymologie ====
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Das Wort 'Folter' meint ursprünglich noch das Gerät selbst, mit dessen Hilfe körperliche oder seelische Qualen zum Erreichen eines Geständnisses zugefügt werden können. Eine von den Römern verwendete Folterbank in der Gestalt eines Fohlens hieß ''eculeus'' (lat. 'Pferdchen', Diminutivum zu ''equus'', ''equi'', m.: 'Pferd'). Dies scheint der Ausgangspunkt für die Ableitung des Wortes 'Folter' zu sein.
Das Wort 'Folter' - heutzutage weitgehend als "unmenschlichste Art der Erkenntnisgewinnung" geächtet [1] - meinte ursprünglich noch das Gerät selbst, mit dessen Hilfe körperliche oder seelische Qualen zum Erreichen eines Geständnisses zugefügt werden können. Eine von den Römern verwendete Folterbank in der Gestalt eines Fohlens hieß ''eculeus'' (lat. 'Pferdchen', Diminutivum zu ''equus'', ''equi'', m.: 'Pferd'). Dies scheint der Ausgangspunkt für die Ableitung des Wortes 'Folter' zu sein.
Die frühesten Nachweise für den Gebrauch des Wortes 'Folter' in der deutschen Sprache finden sich in Schriften aus den Jahren 1390, 1396 und 1406:
Die frühesten Nachweise für den Gebrauch des Wortes 'Folter' in der deutschen Sprache finden sich in Schriften aus den Jahren 1390, 1396 und 1406:


*"ind hadde mit eme bracht eyn putzseyll, dat würpe he over eynen balken ind weulde yn upzien ind foulteren" [1]
*"ind hadde mit eme bracht eyn putzseyll, dat würpe he over eynen balken ind weulde yn upzien ind foulteren" [1a]


*"in deme dat unser eltsten meistere eyn mit namen Gobel vanme Roede darumb gevangin, bitterligen gefoltert ind gepyngit is" [2]
*"in deme dat unser eltsten meistere eyn mit namen Gobel vanme Roede darumb gevangin, bitterligen gefoltert ind gepyngit is" [2]
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==== Fußnoten ====
==== Fußnoten ====
 
#''Matthias Hühn, Hannover: "Unmenschlichste Art der Erkenntnisgewinnung". Leserbrief von Matthias Hühn zum Leitartikel "Das Für der Folter" (FAZ vom 19.Mai 2004), in: FAZ 2.Juni 2004: 10.
#''Klage des Pelzers Arnold von Kerpen über die ihm vom Vogt Gumprecht von Alpen und dem Vogt Johann von Merheim angethane Gewalt'' [vom 19. April 1390]. In: ENNEN 1970 : 2.  
#Ebd. S. 436: ''Die Zunft der Goldschmiede rechtfertigt sich gegen Anschuldigungen einiger gefangenen Goldschmiede''. In: ENNEN 1970 : 2.
#Ebd. S. 436: ''Die Zunft der Goldschmiede rechtfertigt sich gegen Anschuldigungen einiger gefangenen Goldschmiede''.
#MÜLLER 1914 : 207.
#MÜLLER 1914 : 207.
#Digesten, 47.10, zit. nach PETERS 1985 : 1.
#Digesten, 47.10, zit. nach PETERS 1985 : 1.
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