Nothing Works: Unterschied zwischen den Versionen
→Gegenwärtige Entwicklung
Zeile 38: | Zeile 38: | ||
== Gegenwärtige Entwicklung == | == Gegenwärtige Entwicklung == | ||
Weit entfernt von der anfänglichen Euphorie, hat die Ernüchterung in Bezug auf die Rehabilitation | Weit entfernt von der anfänglichen Euphorie, hat die Ernüchterung in Bezug auf die Rehabilitation die Erwartungen deutlich gedämpft. Ohne heilen zu wollen, verspricht sich die therapeutische Kultur moderate Ergebnisse von eher pragmatisch ausgerichteten Maßnahmen, die vor allem auf Lebenshilfe und (Selbst-)Kontrolle abzielen. Verschiedene Metananalysen (vgl. Pfäfflin S. 359 ff. m.w.N.)weisen bei adäquaten Programmen in Bezug auf die Reduzierung der Rückfallhäufigkeit Effektstärken von r=0.1 bis r=0.3 aus, was statistisch signifikant ist. Gegenwärtig verbreitet sind kognitiv-behaviorale Module, [[Rückfallpräventionsprogramme (RPP)]] sowie das in Kanada entwickelte und z.B. in Haina angewandte [[Reasoning and Rehabilitation-Program (R&R)]]. Letzlich hat der [[Schulenstreit]] dazu geführt, dass das Rad immer wieder neu erfunden werden musste und die Evaluation von Therapiemaßnahmen mit der babylonischen Sprachverwirrung der um das jeweilige Signifikat ringenden Signifikanten zu kämpfen hatte (alter Wein in neuen Schläuchen). | ||
Darüber hinaus streben Therapeuten im Gegensatz zur Fokussierung von Defiziten gegenwärtig mehr eine resourcenorientierte Intervention – „Positive Psychotherapie“ – an. Es fehlt allerdings an ausreichender Evaluation. | Darüber hinaus streben Therapeuten im Gegensatz zur Fokussierung von Defiziten gegenwärtig mehr eine resourcenorientierte Intervention – „Positive Psychotherapie“ – an. Es fehlt allerdings an ausreichender Evaluation. | ||