Beschaffungskriminalität: Unterschied zwischen den Versionen

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Man spricht von der direkten Beschaffungskriminalität, wenn die Delikte darauf abzielen, an die Rauschmittel selbst zu gelangen. Darunter fallen Straftaten wie beispielsweise Apothekeneinbrüche, Rezeptfälschungen, oder auch der Diebstahl von Rauschmitteln sowie deren Substitute. Sie werden in der Polizeilichen Kriminalstatistik separat ausgewiesen.  
Man spricht von der direkten Beschaffungskriminalität, wenn die Delikte darauf abzielen, an die Rauschmittel selbst zu gelangen. Darunter fallen Straftaten wie beispielsweise Apothekeneinbrüche, Rezeptfälschungen, oder auch der Diebstahl von Rauschmitteln sowie deren Substitute. Sie werden in der Polizeilichen Kriminalstatistik separat ausgewiesen.  


'''Indirekte Beschaffungskriminalität'''
===Indirekte Beschaffungskriminalität''
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Von indirekter Beschaffungskriminalität oder auch klassischen Beschaffungskriminalität spricht man,bei Straftaten die der Besorgung von Geldmitteln zur Beschaffung der Droge dienen. Dazu gehören unter anderem Diebstahl, Raub, Einbruch sowie der Handel von Betäubungsmitteln. Die indirekte Beschaffungskriminalität ist im Lagebild der Rauschgiftkriminalität nicht erfasst.
Von indirekter Beschaffungskriminalität oder auch klassischen Beschaffungskriminalität spricht man,bei Straftaten die der Besorgung von Geldmitteln zur Beschaffung der Droge dienen. Dazu gehören unter anderem Diebstahl, Raub, Einbruch sowie der Handel von Betäubungsmitteln. Die indirekte Beschaffungskriminalität ist im Lagebild der Rauschgiftkriminalität nicht erfasst.
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'''Die Geschichte des Betäubungsmittelgesetzes
===Die Geschichte des Betäubungsmittelgesetzes===
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Das Opiumgesetz von 1920 wurde 1971 novelliert. In den Jahren 1968 und 1969 stieg die Anzahl der Rauschgiftdelikte um 151,8%. Des weiteren kam eine Vielzahl neuer Substanzen wie beispielsweise Heroin auf den Schwarzmarkt. Die Grundlagen des Opiumgesetzes reichten nicht mehr aus um auf diese veränderte Situation zu reagieren und machte eine Reform des Gesetzes notwendig. 1972 trat das "Gesetz über den Verkehr mit Betäubungsmitteln" in Kraft. Ziel war es, die Rauschgiftkriminalität sowie die Sucht zu bekämpfen. Mittels einer Kann-Vorschrift (§ 11 V BtMG) war es dem Richter möglich, entweder Hilfe oder Strafe zum Einsatz kommen zu lassen.Die Rauschgiftkrimianlität, vor allem aber die Beschaffungskriminalität stieg jedoch weiterhin an. Hinzu kamen viele Fälle von Drogentoten, hauptsächlich Herointoten. Diese Situation verlangte eine Neugestaltung des Betäubungsmittelrechts. 1979 wurde  bereits ein Entwurf des neuen Grundsatzes "Theapie statt Strafe" vom Bundeskabinett verabschiedet. Er enthielt allerdings keine Regelungen zum Ausbau der Strafaussetzungsmöglichkeiten. Erst 1982 trat das heutige Betäubungsmittelgesetz in Kraft.  
Das Opiumgesetz von 1920 wurde 1971 novelliert. In den Jahren 1968 und 1969 stieg die Anzahl der Rauschgiftdelikte um 151,8%. Des weiteren kam eine Vielzahl neuer Substanzen wie beispielsweise Heroin auf den Schwarzmarkt. Die Grundlagen des Opiumgesetzes reichten nicht mehr aus um auf diese veränderte Situation zu reagieren und machte eine Reform des Gesetzes notwendig. 1972 trat das "Gesetz über den Verkehr mit Betäubungsmitteln" in Kraft. Ziel war es, die Rauschgiftkriminalität sowie die Sucht zu bekämpfen. Mittels einer Kann-Vorschrift (§ 11 V BtMG) war es dem Richter möglich, entweder Hilfe oder Strafe zum Einsatz kommen zu lassen.Die Rauschgiftkrimianlität, vor allem aber die Beschaffungskriminalität stieg jedoch weiterhin an. Hinzu kamen viele Fälle von Drogentoten, hauptsächlich Herointoten. Diese Situation verlangte eine Neugestaltung des Betäubungsmittelrechts. 1979 wurde  bereits ein Entwurf des neuen Grundsatzes "Theapie statt Strafe" vom Bundeskabinett verabschiedet. Er enthielt allerdings keine Regelungen zum Ausbau der Strafaussetzungsmöglichkeiten. Erst 1982 trat das heutige Betäubungsmittelgesetz in Kraft.  


'''Die Regelungen des Betäubungsmittelgesetzes
===Die Regelungen des Betäubungsmittelgesetzes===
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Im BtMG ist definiert welche Suchtmittel in Deutschland illegal sind. Des weiteren benennt der Gesetzgeber bestimmte Handlungen im Zusammenhang mit diesen Suchtmitteln als strafbar. Hierzu zählen unter anderem der Anbau, die Herstellung, der Erwerb sowie der Besitz dieser Substanzen (§§ 29 bis 30 BtMG). In Deutschland ist der Konsum von illegalen Drogen aufgrund des Prinzips der Straflosigkeit von Selbstschädigung nicht unter Strafe gestellt.  
Im BtMG ist definiert welche Suchtmittel in Deutschland illegal sind. Des weiteren benennt der Gesetzgeber bestimmte Handlungen im Zusammenhang mit diesen Suchtmitteln als strafbar. Hierzu zählen unter anderem der Anbau, die Herstellung, der Erwerb sowie der Besitz dieser Substanzen (§§ 29 bis 30 BtMG). In Deutschland ist der Konsum von illegalen Drogen aufgrund des Prinzips der Straflosigkeit von Selbstschädigung nicht unter Strafe gestellt.  
Das Betäubungsmittelgesetz regelt auch den gesellschaftlöichen Umgang mit den Betäubungsmittelabhängigen.  
Das Betäubungsmittelgesetz regelt auch den gesellschaftlöichen Umgang mit den Betäubungsmittelabhängigen.  


'''Der siebente Abschnitt: Betäubungsabhängige Straftäter'''
===Der siebente Abschnitt: Betäubungsabhängige Straftäter==='''


Im siebenten Abschnitt des BtMG wird auf die betäubungsabhängigen Straftäter eingegangen. Konkret sagt der § 35 auch bekannt unter dem Schlagwort "Therapie statt Strafe" aus, dass jemand der wegen einer Freiheitsstrafe von nicht mehr als zwei Jahren verurteilt worden ist und laut Urteil die Straftat aufgrund seiner Betäubungsmittelabhängigkeit begangen hat, seine Strafe zu Gunsten einer Drogentherapie mit Zustimmung des Gerichts zurückstellen lassen kann. Laut § 36 BtMG kann die Zeit des Aufenthalöts in der Einrichtung auf die Strafe angerechnet werden.
Im siebenten Abschnitt des BtMG wird auf die betäubungsabhängigen Straftäter eingegangen. Konkret sagt der § 35 auch bekannt unter dem Schlagwort "Therapie statt Strafe" aus, dass jemand der wegen einer Freiheitsstrafe von nicht mehr als zwei Jahren verurteilt worden ist und laut Urteil die Straftat aufgrund seiner Betäubungsmittelabhängigkeit begangen hat, seine Strafe zu Gunsten einer Drogentherapie mit Zustimmung des Gerichts zurückstellen lassen kann. Laut § 36 BtMG kann die Zeit des Aufenthalöts in der Einrichtung auf die Strafe angerechnet werden.
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Küfner beschreibt in drei Hypothesen in welcher Weise Drogenabhängigkeit und Kriminalität zusammenhängen.
Küfner beschreibt in drei Hypothesen in welcher Weise Drogenabhängigkeit und Kriminalität zusammenhängen.


'''Kriminel weil drogenabhängig
===Kriminel weil drogenabhägig===
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Laut dieser Hypothese ist Kriminalität eine zwangsläufige Folge der Drogenabhängigkeit. Mit Beginn der Abhängigkeit kann der Drogenkonsument seine gewohnten Lebensbezüge nicht mehr aufrechterhalten und muss zur Finanzierung seines Konsums auf kriminelle Handlungen zurückgreifen.  
Laut dieser Hypothese ist Kriminalität eine zwangsläufige Folge der Drogenabhängigkeit. Mit Beginn der Abhängigkeit kann der Drogenkonsument seine gewohnten Lebensbezüge nicht mehr aufrechterhalten und muss zur Finanzierung seines Konsums auf kriminelle Handlungen zurückgreifen.  


'''Drogenmissbrauch, weil kriminell'''
===Drogenmissbrauch, weil kriminell==='''


Diese der ersten entgegengesetzte Hypothese, beruht auf der Annahme, dass ungünstige Milieubedingungen zu delinquentem Verhalten führen, das letztendlich in eine kriminelle Karriere mündet, die auch den Konsum von Drogen beinhaltet. Drogenmissbrauch ist dieser Hypothese zufolge Ausdruck oder Folge eines davor bestehendem kriminellen Verhalten.  
Diese der ersten entgegengesetzte Hypothese, beruht auf der Annahme, dass ungünstige Milieubedingungen zu delinquentem Verhalten führen, das letztendlich in eine kriminelle Karriere mündet, die auch den Konsum von Drogen beinhaltet. Drogenmissbrauch ist dieser Hypothese zufolge Ausdruck oder Folge eines davor bestehendem kriminellen Verhalten.  


'''Drogenmissbrauch und Kriminalität als Ausdruck eines devianten Lebensstils
===Drogenmissbrauch und Kriminalität als Ausdruck eines devianten Lebensstils===
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Diese Hypothese besagt, dass Drogenmissbrauch und Delinquenz den gleichen Risikofaktor haben, nämlich einen in der Kindheit und Jugend entwickelten devianten Lebensstil, also ein verfestigtes Muster abweichender Verhaltensweisen Kriminalität kann bei einem devianten Lebensstil sowohl in Kombination mit Drogenmissbrauch als auch unabhängig davon auftreten.  
Diese Hypothese besagt, dass Drogenmissbrauch und Delinquenz den gleichen Risikofaktor haben, nämlich einen in der Kindheit und Jugend entwickelten devianten Lebensstil, also ein verfestigtes Muster abweichender Verhaltensweisen Kriminalität kann bei einem devianten Lebensstil sowohl in Kombination mit Drogenmissbrauch als auch unabhängig davon auftreten.  
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Die deutsche Drogenpolitik kriminalisiert den Produzenten, den Händler sowie den Drogenkonsumenten selbst. Drogenkonsum wird als abweichendes Verhalten und als Krankheit definiert und stellt deshalb ein gesellschaftliches Problem dar. Dieses Problem wird in Deutschland unter Strafe gestellt, um einesrseits abzuschrecken, andererseits Therapiemotivation zu erzeugen. Die Konsumenten illegaler Drogen nehmen eine Position zwischen der strafrechtlichen Verfolgung und der ihnen unterstellten Behandlungsbedürftigkeit ein. Diese beiden politischen Perspektiven gehen davon aus, dass die Reduktion von Rauschgift- und Beschaffungskriminalität sowie eine Therapiemotivation der Drogenabhängigen nur mit Hilfe des staatlichen Zwangs erfolgen können. Der Gebrauch von illegalen Substanzen wie beispielsweise Heroin, führt, sobald er öffentlich wird, zur Stereotypisierung, Diskriminierung und Ausschluss. Die zentralen politischen Rahmenbedingungen der  Drogenpolitik basieren auf Grundannahmen, die speziell im Drogenbereich von Werteentscheidungen abhängen. Die Gesellschaft illealisiert den Gebrauch, Besitz und Erwerb von bestimmten Substanzen und macht aus diesen Handlungen somit einen Straftatbestand. Auf die Konsumenten wird von staatlicher Seite ein Verfolgungsdruck ausgeübt, mit dem Ziel die Konsumentenzahl möglchst gering zu halten. Auf der anderen Seite entspringt ein großer Teil der aktuellen psychischen, physischen und sozialen Probleme der Heroinkunsumenten aus der repressiven Drogenpolitik.  
Die deutsche Drogenpolitik kriminalisiert den Produzenten, den Händler sowie den Drogenkonsumenten selbst. Drogenkonsum wird als abweichendes Verhalten und als Krankheit definiert und stellt deshalb ein gesellschaftliches Problem dar. Dieses Problem wird in Deutschland unter Strafe gestellt, um einesrseits abzuschrecken, andererseits Therapiemotivation zu erzeugen. Die Konsumenten illegaler Drogen nehmen eine Position zwischen der strafrechtlichen Verfolgung und der ihnen unterstellten Behandlungsbedürftigkeit ein. Diese beiden politischen Perspektiven gehen davon aus, dass die Reduktion von Rauschgift- und Beschaffungskriminalität sowie eine Therapiemotivation der Drogenabhängigen nur mit Hilfe des staatlichen Zwangs erfolgen können. Der Gebrauch von illegalen Substanzen wie beispielsweise Heroin, führt, sobald er öffentlich wird, zur Stereotypisierung, Diskriminierung und Ausschluss. Die zentralen politischen Rahmenbedingungen der  Drogenpolitik basieren auf Grundannahmen, die speziell im Drogenbereich von Werteentscheidungen abhängen. Die Gesellschaft illealisiert den Gebrauch, Besitz und Erwerb von bestimmten Substanzen und macht aus diesen Handlungen somit einen Straftatbestand. Auf die Konsumenten wird von staatlicher Seite ein Verfolgungsdruck ausgeübt, mit dem Ziel die Konsumentenzahl möglchst gering zu halten. Auf der anderen Seite entspringt ein großer Teil der aktuellen psychischen, physischen und sozialen Probleme der Heroinkunsumenten aus der repressiven Drogenpolitik.  


Modelle der deutschen Drogenpolitik
===Modelle der deutschen Drogenpolitik===


Jedes der folgenden aufgeführten Modelle ist in seiner Struktur abhängig von kommunalpolitischen Entscheidungen zur Regulierung des Drogenproblems sowie von den politischen Rahmensetzungen des Landes und/oder der Bundesregierung und der jeweiligen gültigen Drogengesetzen. Während noch vor einigen Jahren das Modell der Kontrolle, und später das therapeutische Modell vorherrschend waren, setzt sich jetzt auch in Deutschland neben diesen bestehnden Modellen das Modell der Schadensminderung zunehmend durch. Die Inhalte dieser Modelle werden im Folgenden kurz beschrieben.  
Jedes der folgenden aufgeführten Modelle ist in seiner Struktur abhängig von kommunalpolitischen Entscheidungen zur Regulierung des Drogenproblems sowie von den politischen Rahmensetzungen des Landes und/oder der Bundesregierung und der jeweiligen gültigen Drogengesetzen. Während noch vor einigen Jahren das Modell der Kontrolle, und später das therapeutische Modell vorherrschend waren, setzt sich jetzt auch in Deutschland neben diesen bestehnden Modellen das Modell der Schadensminderung zunehmend durch. Die Inhalte dieser Modelle werden im Folgenden kurz beschrieben.  


Das Modell der Kontrolle
====Das Modell der Kontrolle====


Ziel dieses Modells ist die Kontrolle der Drogenproblematik, die Repression, das Meistern des Drogenproblems. Die drogenpolitischen Akteure stellen den Abstinenzgedanken in den Vordergrund und handeln nach der Vorstellung einer drogenfreien Gesellschaft. Es geht um eine umfassende soziale und politische Kontrolle des Drogenhilfesystems. Der Anspruch einer drogenfreien Gesellschaft schließt Modelle wie beispielsweise die Vergabe von Heroin an Schwerstabhängige, gänzlich aus.  
Ziel dieses Modells ist die Kontrolle der Drogenproblematik, die Repression, das Meistern des Drogenproblems. Die drogenpolitischen Akteure stellen den Abstinenzgedanken in den Vordergrund und handeln nach der Vorstellung einer drogenfreien Gesellschaft. Es geht um eine umfassende soziale und politische Kontrolle des Drogenhilfesystems. Der Anspruch einer drogenfreien Gesellschaft schließt Modelle wie beispielsweise die Vergabe von Heroin an Schwerstabhängige, gänzlich aus.  


Das therapeutische Modell
====Das therapeutische Modell====


Drogensucht wird hier als Krankheit definiert. Der Staat ist zur Wahrung der Volksgesundheit legitimiert und somit verpflichtet, die Drogenabhängigen zu heilen. Die Drogensucht als Krankheit wird allerdings nur symptomatisch behandelt, daher werden die sozialen Bedingungen der Drogenproblematik nicht berücksichtigt. Das therapeutische Modell zeichnet sich aus durch die absolute Ausrichtung auf das Ziel Abstinenz, die Behandlung der Drogensucht und die Dominanz staatlicher Einrichtungen.  
Drogensucht wird hier als Krankheit definiert. Der Staat ist zur Wahrung der Volksgesundheit legitimiert und somit verpflichtet, die Drogenabhängigen zu heilen. Die Drogensucht als Krankheit wird allerdings nur symptomatisch behandelt, daher werden die sozialen Bedingungen der Drogenproblematik nicht berücksichtigt. Das therapeutische Modell zeichnet sich aus durch die absolute Ausrichtung auf das Ziel Abstinenz, die Behandlung der Drogensucht und die Dominanz staatlicher Einrichtungen.  


Das Modell der Schadensminderung
====Das Modell der Schadensminderung====


Ziel dieses Modells ist es, die Schäden für einzelne Personen und das Gemeinwesen, welches in direktem Zusammenhang mit Drogen steht, zu vermeiden oder zu reduzieren. Das Modell der Schadensminderung ist aufgrund der Folgeerscheinung und der wachsenden Kriminalität und Stigmatisierung von Konsumenten illegaler Drogen entstanden. Hinter dem Modell steckt die Vorstellung, dass wir in einer pluralistischen Gesellschaft leben, in der Drogenkonsum auf verschiedene und nicht vorhersehbare Art und Weise auftritt. Aufgrund dieser komplexen Problemstellung ist eine Reihe verschiedener Maßnahmen, die auf die Bedürfnisse von Drogenabhängigen zugeschnitten sind, notwendig. Die zwei wichtigsten Elemente des Modells sind "Harm reduction" sowie die Politik der Normalisierung. Das Konzept der "Harm reduction" ist in England entstanden. Bei diesem modernen Konzept steht nicht mehr nur der Abstinenzgedanke im Vordergrund, sondern auch die Verminderung der Folgeschäden des illegalen Drogenkonsums, sowie die Kriminalisierung. Nach diesem modell können abstinenzorientierte Langzeittheapien und Heroinvergabe an Schwerstabhängige nebeneinander existieren, sich quasi ergänzen. Unter der Politik der Normalisierung versteht man den Gedanken, dass eine Gesellschaft ohne Drogen eine Illusion darstellt.  
Ziel dieses Modells ist es, die Schäden für einzelne Personen und das Gemeinwesen, welches in direktem Zusammenhang mit Drogen steht, zu vermeiden oder zu reduzieren. Das Modell der Schadensminderung ist aufgrund der Folgeerscheinung und der wachsenden Kriminalität und Stigmatisierung von Konsumenten illegaler Drogen entstanden. Hinter dem Modell steckt die Vorstellung, dass wir in einer pluralistischen Gesellschaft leben, in der Drogenkonsum auf verschiedene und nicht vorhersehbare Art und Weise auftritt. Aufgrund dieser komplexen Problemstellung ist eine Reihe verschiedener Maßnahmen, die auf die Bedürfnisse von Drogenabhängigen zugeschnitten sind, notwendig. Die zwei wichtigsten Elemente des Modells sind "Harm reduction" sowie die Politik der Normalisierung. Das Konzept der "Harm reduction" ist in England entstanden. Bei diesem modernen Konzept steht nicht mehr nur der Abstinenzgedanke im Vordergrund, sondern auch die Verminderung der Folgeschäden des illegalen Drogenkonsums, sowie die Kriminalisierung. Nach diesem modell können abstinenzorientierte Langzeittheapien und Heroinvergabe an Schwerstabhängige nebeneinander existieren, sich quasi ergänzen. Unter der Politik der Normalisierung versteht man den Gedanken, dass eine Gesellschaft ohne Drogen eine Illusion darstellt.  
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