Edwin Sutherland: Unterschied zwischen den Versionen

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Edwin Hardin Sutherland, * 13. August 1883 in Gibbon (Nebraska); † 11. Oktober 1950 in Bloomington (Indiana) war Soziologe und zählt zu den bedeutensten Kriminologen des 20. Jahrhunderts.  
Edwin Hardin Sutherland, * 13. August 1883 in Gibbon (Nebraska); † 11. Oktober 1950 in Bloomington (Indiana) war Soziologe und zählt zu den bedeutensten Kriminologen des 20. Jahrhunderts.  


== '''Leben''' ==
== '''Leben''' ==
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Sutherlands Beschreibungen muten aus heutiger Pespektive etwas seltsam an. Jedoch waren die Ausführungen zum professionellen Dieb Wegbereiter für seine spätere "Theorie der differentiellen Kontakte".
Sutherlands Beschreibungen muten aus heutiger Pespektive etwas seltsam an. Jedoch waren die Ausführungen zum professionellen Dieb Wegbereiter für seine spätere "Theorie der differentiellen Kontakte".


=== Theorie der differentiellen Kontakte ===
=== Theorie der differentiellen Kontakte ===
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Ebenso folgten zahlreiche Weiterentwicklungen Sutherlands Theorie mit entsprechenden Theorien. Beispielsweise schufen Albert K. Cohen, Richard A. Cloward, und Lloyd E. Ohlin die "Theorie vom straffälligen Bandenverhalten" durch die Kombination der "Theorie differentiellen Kontakte" mit Robert K. Mertons "Anomietheorie".  
Ebenso folgten zahlreiche Weiterentwicklungen Sutherlands Theorie mit entsprechenden Theorien. Beispielsweise schufen Albert K. Cohen, Richard A. Cloward, und Lloyd E. Ohlin die "Theorie vom straffälligen Bandenverhalten" durch die Kombination der "Theorie differentiellen Kontakte" mit Robert K. Mertons "Anomietheorie".  


=== White Collar Crime ===
=== White Collar Crime ===
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Neuere Konzepte bemühen sich darum, [[Wirtschaftskriminalität]] nicht von der Person her zu definieren (Täter mit „weißem Kragen“), sondern an das Verhalten anzuknüpfen, da einen Vorgang zu einem Gegenstand von wirtschaftskriminologischem Interesse macht. Die neuere amerikanische Kriminologie unterscheidet dabei meist zwischen Straftaten, die im wirtschaftlichen Interesse von Unternehmen und Verbänden begangen werden (corporate crimes), und Straftaten, die aus Eigennutz im Kontext der Berufsausübung begangen werden (occupational crimes).
Neuere Konzepte bemühen sich darum, [[Wirtschaftskriminalität]] nicht von der Person her zu definieren (Täter mit „weißem Kragen“), sondern an das Verhalten anzuknüpfen, da einen Vorgang zu einem Gegenstand von wirtschaftskriminologischem Interesse macht. Die neuere amerikanische Kriminologie unterscheidet dabei meist zwischen Straftaten, die im wirtschaftlichen Interesse von Unternehmen und Verbänden begangen werden (corporate crimes), und Straftaten, die aus Eigennutz im Kontext der Berufsausübung begangen werden (occupational crimes).


== Bedeutung ==
Sein Lehrbuch "Grundlagen der Kriminologie" (1939) wurde zum einflussreichsten Lehrbuch in der Kriminolgiegeschichte. Nach Sutherlands Tod 1950 führte dies zunächst Donald R. Cressey und dann David Luckenbill fort. Die 11. Auflage erschien im Jahr 1992. Generationen von Kriminologen und ihre Studenten lernten damit. So konnte sich auch Sutherlands "Theorie der differnetiellen Kontakte" durchsetzen. 


== Bedeutung ==


Sutherland Auswirkungen auf die Kriminologie waren revolutionär. Am Anfang seiner Laufbahn war die Kriminologie eine schwache Wissenschaft und von mehreren Fachrichtungen beeinflusst. Vor allem ist es ihm zu verdanken, dass die amerikanische Kriminologie heute fest unter soziologischem Einfluss steht.  
Sutherland Auswirkungen auf die Kriminologie waren revolutionär. Am Anfang seiner Laufbahn war die Kriminologie eine schwache Wissenschaft und von mehreren Fachrichtungen beeinflusst. Vor allem ist es ihm zu verdanken, dass die amerikanische Kriminologie heute fest unter soziologischem Einfluss steht.  
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Mehrerer seiner Dokoranten wurden ebenso einflussreiche Kriminologen, wie Donald R. Cressey, Lloyd Ohlin, Mary Owen Camer, Albert K. Cohen und Karl Schuessler.  
Mehrerer seiner Dokoranten wurden ebenso einflussreiche Kriminologen, wie Donald R. Cressey, Lloyd Ohlin, Mary Owen Camer, Albert K. Cohen und Karl Schuessler.  


was nunmehr "Grundlagen der Kriminologie" (1939) heißt. Dies wurde zum einflussreichsten Lehrbuch der Kriminolgie. Nach Sutherlands Tod 1950 führte dies zunächst Donald R. Cressey und dann David Luckenbill fort. Die 11. Auflage erschien im Jahr 1992. Generationen von Kriminologen und ihre Studenten lernten damit. So konnte sich auch Sutherlands "Theorie der differnetiellen Kontakte" durchsetzen. 
In der Anerkennung seiner, verleiht die "Amerikanischen Gesellschaft der Kriminologie" einen Preis, der seinen Namen trägt.  
In der Anerkennung seiner, verleiht die "Amerikanischen Gesellschaft der Kriminologie" einen Preis, der seinen Namen trägt.  




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