Moralische Panik: Unterschied zwischen den Versionen

2 Bytes hinzugefügt ,  10:34, 19. Jul. 2012
Zeile 77: Zeile 77:
=== Medien ===
=== Medien ===
----
----
Medien stellen in der Verbreitung von öffentlicher, moralischer Erregung eine Kernposition dar. Dabei funktionieren sie nach ihren eigenen Spielregeln. Zunächst ist wichtig zu beachten, dass die Informationsgewinnung in modernen Gesellschaften über den zweiten Weg verläuft. Dies bedeutet, dass die Informationen von politischen und kommerziellen Beschränkungen geformt werden, bevor sie an die Öffentlichkeit gelangen. Ein Zitat von Cohen benennt diesen Umstand: ''"(…) this means that the information has been subject to alternative definitions of what constitutes news and how it should be gathered and presented."'' <ref name="Mass Media">Cohen Stanley: ''Deviance and Moral Panics'' In: Folk Devils and Moral Panics , 2002, Routledge, London, S.1-16 </ref>. Die [[Medienberichterstattung]] weist zudem hohe Auswirkungen auf die emotionale Gefühlslage ihrer Leserschaft auf. Meist hinterlässt sie in der Darstellung ihrer Geschichten bei den Lesern unklare Gefühlslagen, welche für den weiteren Verlauf einer moralischen Panik wesentlich sind. Darüber Hinaus sind Medienberichten von der Herstellung von Mythen ([[''myth-making'']]) gekennzeichnet und folgen einem stereotypen Muster. <ref> Goode, Erich/ Ben- Yehuda Nachman: ''Enter Stanley Cohen'' In: ''Moral Panics: the social construction of deviance'', 1994, Blackwell Publishing, Malden S. 24 f. </ref>
Medien stellen in der Verbreitung von öffentlicher, moralischer Erregung eine Kernposition dar. Dabei funktionieren sie nach ihren eigenen Spielregeln. Zunächst ist wichtig zu beachten, dass die Informationsgewinnung in modernen Gesellschaften über den zweiten Weg verläuft. Dies bedeutet, dass die Informationen von politischen und kommerziellen Beschränkungen geformt werden, bevor sie an die Öffentlichkeit gelangen. Ein Zitat von Cohen benennt diesen Umstand: ''"(…) this means that the information has been subject to alternative definitions of what constitutes news and how it should be gathered and presented."'' <ref name="Mass Media">Cohen Stanley: ''Deviance and Moral Panics'' In: Folk Devils and Moral Panics , 2002, Routledge, London, S.1-16 </ref>. Die [[Medienberichterstattung]] weist zudem hohe Auswirkungen auf die emotionale Gefühlslage ihrer Leserschaft auf. Meist hinterlässt sie in der Darstellung ihrer Geschichten bei den Lesern unklare Gefühlslagen, welche für den weiteren Verlauf einer moralischen Panik wesentlich sind. Darüber hinaus sind Medienberichten von der Herstellung von Mythen ([[''myth-making'']]) gekennzeichnet und folgen einem stereotypen Muster. <ref> Goode, Erich/ Ben- Yehuda Nachman: ''Enter Stanley Cohen'' In: ''Moral Panics: the social construction of deviance'', 1994, Blackwell Publishing, Malden S. 24 f. </ref>
Die mediale Berichterstattung steht auch in Verbindung mit einem statistisch, erfassten Anstieg von devianten Verhalten in der Gesellschaft. Hierbei stellt [[''Leslie T. Wilkins'']] in seinem Buch: ''"Social deviance: social policy, action and research"'' eine Reaktionsverkettung zwischen der medialen Berichterstattung, der gesellschaftlichen Reaktion und dem Anstieg von Devianz her. <ref> Wilkins, Leslie T.:'' A general Theory of Deviance'' In: Social deviance: social policy, action and research, 1964, London Travistock, Kap.4, S.45-104 </ref>
Die mediale Berichterstattung steht auch in Verbindung zu einem statistisch, erfassten Anstieg über deviantes Verhalten in der Gesellschaft. Hierbei stellt [[''Leslie T. Wilkins'']] in seinem Buch: ''"Social deviance: social policy, action and research"'' eine Reaktionsverkettung zwischen der medialen Berichterstattung, der gesellschaftlichen Reaktion und dem Anstieg von Devianz her. <ref> Wilkins, Leslie T.:'' A general Theory of Deviance'' In: Social deviance: social policy, action and research, 1964, London Travistock, Kap.4, S.45-104 </ref>
 
=== Öffentlichkeit ===
=== Öffentlichkeit ===
----
----
51

Bearbeitungen