Edgework: Unterschied zwischen den Versionen

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In seiner „''Soziologie des Abenteuers''“ (Jock Young) bezieht sich Lyng u.a. auf Erving Goffman, der sich in seinem Essay „''Where the Action is“'' (1967) mit dem Phänomen wachsender Bereitschaft zu risikogeneigtem Verhalten („''Action''“) in westlichen Zivilisationen der Nachkriegszeit befasst.
In seiner „''Soziologie des Abenteuers''“ (Jock Young) bezieht sich Lyng u.a. auf Erving Goffman, der sich in seinem Essay „''Where the Action is“'' (1967) mit dem Phänomen wachsender Bereitschaft zu risikogeneigtem Verhalten („''Action''“) in westlichen Zivilisationen der Nachkriegszeit befasst.


Die Soziologie des Edgeworking bedient sich unterschiedlicher theoretischer Grundlagen So finden sich Bezüge zum Konzept der Postmoderne, die sie Suche nach Grenzerfahrungen als Reaktion auf eine zunehmende Rationalisierung, Ökonomisierung und Technisierung interpretierbar macht. Der Aspekt der gesteigerten Selbstwahrnehmung durch Egdework-Erlebnisse lässt mit George Herbert Ansatz des Symbolischem Interaktionismus („''Mind, Self and Society''“, 1934) analysieren. Howard Becker lieferte mit seiner Studie über Marihuanakonsumenten eine Beschreibung des Weges vom Outsider zum Insider einer devianten Aktivität und dokumentiert damit einen Lebensstil des Edgeworking.
Die Soziologie des Edgeworking bedient sich unterschiedlicher theoretischer Grundlagen. So finden sich Bezüge zum Konzept der Postmoderne, die sie Suche nach Grenzerfahrungen als Reaktion auf eine zunehmende Rationalisierung, Ökonomisierung und Technisierung interpretierbar macht. Der Aspekt der gesteigerten Selbstwahrnehmung durch Egdework-Erlebnisse lässt mit George Herbert Ansatz des Symbolischem Interaktionismus („''Mind, Self and Society''“, 1934) analysieren. Howard Becker lieferte mit seiner Studie über Marihuanakonsumenten eine Beschreibung des Weges vom Outsider zum Insider einer devianten Aktivität und dokumentiert damit einen Lebensstil des Edgeworking.


Auf Karl Marx nimmt Lyng Bezug, indem er dessen Beobachtung von der Entfremdung des Individuums von Produktionsmitteln und- prozess als kompensatorisches Motiv für die Lust an Grenzerfahrungen ausmacht. Jack Katz hat in seinen „''Seductions of Crime''“ kriminalisierte Devianz unter emotionalen Aspekten („''Foreground''“, „''Seduction''“) beschrieben. Michel Foucault thematisierte den Tabubruch in moralischer Hinsicht, Jeff Ferrell die anarchischen Aspekte der Graffiti-Kultur. O´Malley und Mugford (1994) erklären Edgework-Erlebnisse unter Bezugnahme auf Campbells (1983, 1987) Studie über den Romantizismus mit dem Bedürfnis des Menschen den Dualismus zwischen Körper und Geist/Ratio zu überwinden, der schon im Zuge der Aufklärung emotionale Komponenten hinter rationale zurücktreten ließ.
Auf Karl Marx nimmt Lyng Bezug, indem er dessen Beobachtung von der Entfremdung des Individuums von Produktionsmitteln und- prozess als kompensatorisches Motiv für die Lust an Grenzerfahrungen ausmacht. Jack Katz hat in seinen „''Seductions of Crime''“ kriminalisierte Devianz unter emotionalen Aspekten („''Foreground''“, „''Seduction''“) beschrieben. Michel Foucault thematisierte den Tabubruch in moralischer Hinsicht, Jeff Ferrell die anarchischen Aspekte der Graffiti-Kultur. O´Malley und Mugford (1994) erklären Edgework-Erlebnisse unter Bezugnahme auf Campbells (1983, 1987) Studie über den Romantizismus mit dem Bedürfnis des Menschen den Dualismus zwischen Körper und Geist/Ratio zu überwinden, der schon im Zuge der Aufklärung emotionale Komponenten hinter rationale zurücktreten ließ.
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