Zwei Gesetze der Strafentwicklung: Unterschied zwischen den Versionen

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Das erste Gesetz soll laut Durkheim helfen, das zweite Gesetz zu erklären.  
Das erste Gesetz soll laut Durkheim helfen, das zweite Gesetz zu erklären.  
   
   
Wolfgang Schluchter nennt das Gesetz der quantitativen Veränderungen das "Gesetz von der Rückbildung", das von den qualitativen Veränderungen das "Gesetz von der Umbildung".  
Wolfgang Schluchter nennt das Gesetz der quantitativen Veränderungen das "Gesetz von der Rückbildung", das von den qualitativen Veränderungen das "Gesetz von der Umbildung". Das Gesetz der Rückbildung besagt, dass der Umfang des repressiven Kerns mit der Entwicklung schrumpft, dass alle sozialen Bande, die der Ähnlichkeit entstammen, an Bindungskraft verlieren und dass das restitutive Recht auf  Kosten des repressiven Rechts vordringt. Dies alles als Folge der Individualisierung, bzw. der Entwicklkung von mechanischer zu organischer Solidarität.
 
Das Gesetz der Umbildung besagt, dass sich Intensität und Festigkeit des repressiven Kerns ändern, dass die Bindungen, die aus ergänzender Unähnlichkeit stammen, gegenüber denen aus Gleichheit an Bedeutung gewinnen. Die Strafe verändert durch Individualisierung und Psychologisierung ihren Charakter - vor allem treten subjektive Elemente des Vorsatzes, des Irrtums usw. ebenso wie spezialpräventive, auf den Täter gerichtete Sanktionselemente hinzu.
 


* '''quantitatives Gesetz'''
* '''quantitatives Gesetz'''
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