White Collar Crime: Unterschied zwischen den Versionen

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Diese Theorie führt kriminelles Verhalten einerseits auf Faktoren zurück, die durch ein Zusammenspiel von Personen und Situationen bedingt sind. Andererseits geht wird das kriminelle Verhalten auf die persönlichen Lebensumstände des Kriminellen zurückgeführt.  
Diese Theorie führt kriminelles Verhalten einerseits auf Faktoren zurück, die durch ein Zusammenspiel von Personen und Situationen bedingt sind. Andererseits geht wird das kriminelle Verhalten auf die persönlichen Lebensumstände des Kriminellen zurückgeführt.  
Die Theorie setzt voraus, dass eine Situation vorliegt, sie vom Handelnden als günstig eingeschätzt wird und erklärt das kriminelles Verhalten als gelerntes Verhalten in Interaktion mit anderen Personen in einem Kommunikationsprozess, hauptsächlich in intimen persönlich Gruppen. Es schließt das Erlernen einer spezifischen Richtung von Motiven, Trieben, Rationalisierung und Attitüden sowie von Techniken, die zur Ausführung eines Verbrechens notwendig sind, ein. Weiter geht die Theorie davon aus, dass die differentiellen Assoziationen oder Kontakte nach Häufigkeit, Dauer, Priorität und Intensität variieren (Sutherland/1974).  
Die Theorie setzt voraus, dass eine Situation vorliegt, sie vom Handelnden als günstig eingeschätzt wird und erklärt das kriminelles Verhalten als gelerntes Verhalten in Interaktion mit anderen Personen in einem Kommunikationsprozess, hauptsächlich in intimen persönlich Gruppen. Es schließt das Erlernen einer spezifischen Richtung von Motiven, Trieben, Rationalisierung und Attitüden sowie von Techniken, die zur Ausführung eines Verbrechens notwendig sind, ein. Weiter geht die Theorie davon aus, dass die differentiellen Assoziationen oder Kontakte nach Häufigkeit, Dauer, Priorität und Intensität variieren (Sutherland/1974).  
Kunz kritisiert die Theorie der differentiellen Kontakte wegen der nicht hinreichenden Erklärungsformel, die sich nicht auf alle Kriminalitätsformen, wie z. B. auf Triebtaten anwenden lässt. Weiter bietet die Theorie wenig Transparenz bzgl. der Herkunft der Kontakte (Kunz/2001). Kunz kritisiert auch, dass die Theorie nicht die Personen mit kriminellen Kontakten berücksichtigt, die selbst nicht kriminell werden. Sieht man sich aber den letzten Abschnitt des o. g. Zitats aus der Veröffentlichung von Sutherland genauer an, dann meint Sutherland, dass der Handelnde frei über die Gewichtung der Zweckmäßigkeit seines Verhaltens entscheiden kann. Damit kann er sich auch gegen das kriminelle Verhalten entscheiden, das er in Assoziation mit anderen Personen erlernt hat. Er imitiert nicht, sondern entscheidet.
 
Kunz kritisiert die Theorie der differentiellen Kontakte wegen der nicht hinreichenden Erklärungsformel, die sich nicht auf alle Kriminalitätsformen, wie z. B. auf Triebtaten anwenden lässt. Weiter bietet die Theorie wenig Transparenz bzgl. der Herkunft der Kontakte (Kunz/2001).  
 
Kunz kritisiert auch, dass die Theorie nicht die Personen mit kriminellen Kontakten berücksichtigt, die selbst nicht kriminell werden. Sieht man sich aber den letzten Abschnitt des o. g. Zitats aus der Veröffentlichung von Sutherland genauer an, dann meint Sutherland, dass der Handelnde frei über die Gewichtung der Zweckmäßigkeit seines Verhaltens entscheiden kann. Damit kann er sich auch gegen das kriminelle Verhalten entscheiden, das er in Assoziation mit anderen Personen erlernt hat. Er imitiert nicht, sondern entscheidet.


===Theorie der sozialen Desorganisation===
===Theorie der sozialen Desorganisation===
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