Wahrheitskommission: Unterschied zwischen den Versionen

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Wahrheitskommissionen dienen (mindestens) der Ermittlung von Fakten über Art und Ausmaß von in großem Maßstab begangenem Unrecht, darüber hinaus aber (oft) auch noch der Versöhnung einstmals verfeindeter gesellschaftlicher Gruppen und der Wiederherstellung eines friedlichen und vertrauensvollen Miteinanders - in letzterem Fall sind sie ein Fall von restorative justice. Nicht restorativ ausgerichtete Wahrheitskommissionen beschränken sich auf die historische Aufarbeitung und Dokumentation von schweren Menschenrechtsverletzungen ("gross human rights violations")und geben allenfalls noch Empfehlungen für den weiteren strafrechtlichen Umgang mit dem Problem (z. B. El Salvador). Restorativ ausgerichtete Wahrheitskommissionen dienen darüber hinaus der Beförderung gesellschaftlicher Versöhnungsprozesse. Auf sie wird meist dann zurückgegriffen, wenn die herkömmlichen Methoden der staatlichen Strafverfolgung durch das schiere Ausmaß der Verbrechen überfordert wären und/oder wenn man der Überzeugung ist, dass die Strafverfolgung nicht geeignet wäre, um (alleine für sich genommen) dem Ziel einer Versöhnung zwischen Bevölkerungsgruppen näher zu kommen. Da sich die Einrichtung von Wahrheitskommissionen meist in Übergangsphasen zwischen dem Untergang oder dem tiefen Wandel eines Systems zu einem anderen System anbietet, spricht man auch von transitional justice. Als zuverlässigste Informationsquelle zum Thema Wahrheitskommissionen gilt das im Jahre 2001 etablierte International Center for Transitional Justice (ICTJ; www.ictj.org) in New York, das über Regionalbüros in Afrika, Europa und Lateinamerika verfügt.
Wahrheitskommissionen dienen (mindestens) der Dokumentation von schweren Menschenrechtsverletzungen ("gross human rights violations"), können (darüber hinaus) aber auch weitere Ziele verfolgen. So können sie z.B. Empfehlungen für den weiteren strafrechtlichen Umgang mit einer Problemlage erarbeiten, wie es in El Salvador der Fall war. Oder sie können Wege zur Versöhnung einstmals verfeindeter gesellschaftlicher Gruppen anbieten und dann eine Art von "Restorative Justice" darstellen. Auf solche restorativ ausgerichteten Wahrheitskommissionen wird meist dann zurückgegriffen, wenn die herkömmlichen Methoden der staatlichen Strafverfolgung durch das schiere Ausmaß der Verbrechen überfordert wären und/oder wenn man der Überzeugung ist, dass die Strafverfolgung nicht geeignet wäre, um (alleine für sich genommen) dem Ziel einer Versöhnung zwischen Bevölkerungsgruppen näher zu kommen. Da Wahrheitskommissionen häufig in politischen Übergangsphasen eingerichtet werden, lassen sie sich auch als eine Form von transitional justice charakterisieren. Als zuverlässigste Informationsquelle zum Thema Wahrheitskommissionen gilt heutzutage das im Jahre 2001 etablierte International Center for Transitional Justice (ICTJ; www.ictj.org) in New York, das über Regionalbüros in Afrika, Europa und Lateinamerika verfügt.


== Geschichte ==
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