Viktimologie: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Weibliches_opfer.jpg|thumb|right|]]
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Der Begriff Viktimologie stammt aus dem Lateinischen, es bezieht sich auf das Wort "victima" (das Opfer), dessen Wortstamm von "vincire" (binden) und "vincere" (siegen) herrührt.
Der Begriff Viktimologie stammt aus dem Lateinischen, er bezieht sich auf das Wort "victima" (das Opfer), dessen Wortstamm von "vincire" (binden) und "vincere" (siegen) herrührt.
Sie befasst sich mit der Persönlichkeit, Umwelt und dem Verhalten des Opfers, desweiteren erforscht die Viktimologie die Beziehung zwischen Opfern und Tätern, die Folgen für die Opfer einer Straftat, (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Viktimologie, 10.10.2007) und hat sich den Prozess der Opferwerdung (Viktimisierung) zum Forschungsobjekt gemacht.
Sie befasst sich mit der Persönlichkeit, Umwelt und dem Verhalten des Opfers, desweiteren erforscht die Viktimologie die Beziehung zwischen Opfern und Tätern, die Folgen für die Opfer einer Straftat, (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Viktimologie, 10.10.2007) und hat sich den Prozess der Opferwerdung (Viktimisierung) zum Forschungsobjekt gemacht.


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==Erläuterung==
==Erläuterung==
In wissenschaftlichen Diskussionen bleibt es weiterhin ungeklärt, ob die Viktimologie eine eigenständige Wissenschaft ist, oder eine Teildisziplin der Kriminologie. Allerdings geht man davon aus, dass es sich um ein wichtiges Teilgebiet der Kriminologie mit der Verknüpfung bzw. Interaktion zwischen den Variablen Täter, Opfer und Tatsituation unter Berücksichtigung der Entstehungs- und Kontrollprozesse im Zusammenhang mit Straftaten handelt.  
In wissenschaftlichen Diskussionen bleibt es weiterhin ungeklärt, ob die Viktimologie eine eigenständige Wissenschaft ist oder eine Teildisziplin der Kriminologie. Allerdings geht man davon aus, dass es sich um ein wichtiges Teilgebiet der Kriminologie mit der Verknüpfung bzw. Interaktion zwischen den Variablen Täter, Opfer und Tatsituation, unter Berücksichtigung der Entstehungs- und Kontrollprozesse im Zusammenhang mit Straftaten, handelt.  




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==Allgemeines==
==Allgemeines==
Viktimisierung ist ein Fachbegriff, der in den Disziplinen Kriminologie, Psychologie und den Sozialwissenschaften gebraucht wird.  
Viktimisierung ist ein Fachbegriff, der in den Disziplinen Kriminologie, Psychologie und den Sozialwissenschaften gebraucht wird.  
Seine Verwendung in den Sozialwissenschaften ist nicht ausführlich definiert. Zumeist steht das Wort in Verbindung mit struktureller Benachteiligung, d.h. es beschreibt den Vorgang der Zuschreibung einer Opferrolle an einzelne Mitglieder oder Gruppen der Gesellschaft, zumeist durch Mitglieder dominanter gesellschaftlicher Gruppen, Institutionen oder Ideologien. Menschen können durch Gewalterfahrungen wie Diskriminierung, Missbrauch, Rassismus oder Krieg zum Opfer werden. Hierbei ist das Konzept der erlernten Hilflosigkeit von erheblicher Bedeutung. Durch das Labelling kann eine Opferrolle, Opferstatus oder ein Opfermythos entstehen (Lebe, 2003).
Seine Verwendung in den Sozialwissenschaften ist nicht ausführlich definiert. Zumeist steht das Wort in Verbindung mit struktureller Benachteiligung, d.h. es beschreibt den Vorgang der Zuschreibung einer Opferrolle an einzelne Mitglieder oder Gruppen der Gesellschaft, zumeist durch Mitglieder dominanter gesellschaftlicher Gruppen, Institutionen oder Ideologien. Menschen können durch Gewalterfahrungen wie Diskriminierung, Missbrauch, Rassismus oder Krieg zum Opfer werden. Hierbei ist das Konzept der erlernten Hilflosigkeit von erheblicher Bedeutung. Durch das Labelling kann eine Opferrolle, ein Opferstatus oder ein Opfermythos entstehen (Lebe, 2003).
   
   
Wie bereits in der Definition erwähnt ist Viktimologie eine Teildisziplin der Kriminologie und beschäftigt sich sowohl mit der Opferwerdung und den daraus resultierenden Reaktionen sowie mit deren prozesshaften Voraussetzungen.  
Wie bereits in der Definition erwähnt, ist die Viktimologie eine Teildisziplin der Kriminologie und beschäftigt sich sowohl mit der Opferwerdung und den daraus resultierenden Reaktionen, sowie mit deren prozesshaften Voraussetzungen.  
Die Interaktion zwischen Opfer und Täter, sowie zwischen Opfer und sozialen Kontrollinstitutionen (Justiz), soziales Umwelt und Einrichtungen sind der Fokus der Viktimisierung. In der Psychologie wird der Terminus sekundäre Viktimisierung verwendet und bezieht sich auf die Reaktionen (Teilnahmslosigkeit, ablehnende Äußerungen, moralische Vorwürfe usw.) der sozialen Umgebung des Opfers.
Die Interaktion zwischen Opfer und Täter, sowie zwischen Opfer und sozialen Kontrollinstitutionen (Justiz), sozialer Umwelt und Einrichtungen sind Fokus der Viktimisierung. In der Psychologie wird der Terminus sekundäre Viktimisierung verwendet und bezieht sich auf die Reaktionen (Teilnahmslosigkeit, ablehnende Äußerungen, moralische Vorwürfe usw.) der sozialen Umgebung des Opfers.
Auch die wiederholte Begegnung mit dem Täter kann zur sekundären Viktimisierung führen, dies wird jedoch vom Opferhilfsgesetz geregelt
Auch die wiederholte Begegnung mit dem Täter kann zur sekundären Viktimisierung führen, dies wird jedoch vom Opferhilfsgesetz geregelt(Lebe, 2003).
(Lebe, 2003).


==Geschichte der Viktimologie==
==Geschichte der Viktimologie==
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Neuere viktimologische Konzepte bauen auf die traditionellen Theorien auf und ergänzen diese. Die Tat und der Täter werden als Bestandteil einer Handlung gesehen und aus Sicht des Opfers untersucht, des weiteren wird die Beziehung zwischen Täter und Opfer analysiert und der Opferbeitrag der Tat erarbeitet.  
Neuere viktimologische Konzepte bauen auf die traditionellen Theorien auf und ergänzen diese. Die Tat und der Täter werden als Bestandteil einer Handlung gesehen und aus Sicht des Opfers untersucht, des weiteren wird die Beziehung zwischen Täter und Opfer analysiert und der Opferbeitrag der Tat erarbeitet.  


Zu den besonders disponierte Opfergruppen gehören: alte Menschen, wegen ihres psychischen und physischen Zustandes sind sie oftmal nicht in der Lage sich zur Wehr zu setzen, des weiteren leben diese Menschen häufig in einer isolierten Umgebung. Minderjährige werden häufig zur Zielgruppe von Tätern durch ihre Naivität und Hilflosigkeit. Durch ihre körperliche Unterlegenheit zählen auch Frauen zu den potenziellen Opfern. Wegen unzureichender Sprachkenntnisse und Unerfahrenheit mit den Lebensumständen gehören auch Ausländer und Minderheiten zu den disponierten Opfergruppen( Heller, 2007; Lebe, 2003).
Zu den besonders disponierten Opfergruppen gehören: alte Menschen, wegen ihres psychischen und physischen Zustandes sind sie oftmals nicht in der Lage, sich zur Wehr zu setzen, des weiteren leben diese Menschen häufig in einer isolierten Umgebung. Minderjährige werden aufgrund ihrer Naivität und Hilflosigkeit häufig zur Zielgruppe von Tätern. Durch ihre körperliche Unterlegenheit zählen auch Frauen zu den potenziellen Opfern. Wegen unzureichender Sprachkenntnisse und Unerfahrenheit mit den Lebensumständen, gehören auch Ausländer und Minderheiten zu den disponierten Opfergruppen( Heller, 2007; Lebe, 2003).


====Das Karriere Modell====
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