29
Bearbeitungen
KWM (Diskussion | Beiträge) |
KWM (Diskussion | Beiträge) |
||
Zeile 27: | Zeile 27: | ||
Neuere Sicherheitsdiskurse formulieren die Idee einer „Historisierung“ (Conze 2012: 458) des Versicherheitlichungsbegriffs oder verlangen seine „praxistheoretische“ (Daase 2012b: 36) bzw. „soziologische“ (Brand 2012: 213) Rekonstruktion. Gemeinsames Ziel dieser Fortschreibungen ist es, der Sicherheitsforschung durch die Einbeziehung sozio- oder sicherheitskulturelle Ansätze neue Felder zu erschließen (Daase 2012b: 36). Die soziokulturelle Erweiterung des Versicherheitlichungskonzepts war einer der Ausgangspunkte für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte interdisziplinäre Forschungsprojekt [http://sira-security.de/ „Sicherheit im öffentlichen Raum (SIRA)“]. | Neuere Sicherheitsdiskurse formulieren die Idee einer „Historisierung“ (Conze 2012: 458) des Versicherheitlichungsbegriffs oder verlangen seine „praxistheoretische“ (Daase 2012b: 36) bzw. „soziologische“ (Brand 2012: 213) Rekonstruktion. Gemeinsames Ziel dieser Fortschreibungen ist es, der Sicherheitsforschung durch die Einbeziehung sozio- oder sicherheitskulturelle Ansätze neue Felder zu erschließen (Daase 2012b: 36). Die soziokulturelle Erweiterung des Versicherheitlichungskonzepts war einer der Ausgangspunkte für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte interdisziplinäre Forschungsprojekt [http://sira-security.de/ „Sicherheit im öffentlichen Raum (SIRA)“]. | ||
Versicherheitlichung soll nach dem erweiterten Verständnis uneingeschränkt alle Phänomene erfassen, die ein Thema in einen Sicherheitszusammenhang stellen. Dieser neue Ansatz berücksichtigt sicherheitsrelevante Geschehnisse unabhängig von kommunikativen Kategorien (Balzacq 2011: 22). Als eigenständige und ergänzende Faktoren sind Wahrnehmung, Akzeptanz und Ablehnung von Sicherheitsfragen in der Bevölkerung einbezogen (Masala 2012: 64f.). Gleiches gilt für Fragen nach dem „Umgang mit eingetretenen Gefahren“ und nach „Prävention und Prophylaxe“ (Frevel/Schulze 2012: 214). Neu formulierte | Versicherheitlichung soll nach dem erweiterten Verständnis uneingeschränkt alle Phänomene erfassen, die ein Thema in einen Sicherheitszusammenhang stellen. Dieser neue Ansatz berücksichtigt sicherheitsrelevante Geschehnisse unabhängig von kommunikativen Kategorien (Balzacq 2011: 22). Als eigenständige und ergänzende Faktoren sind Wahrnehmung, Akzeptanz und Ablehnung von Sicherheitsfragen in der Bevölkerung einbezogen (Masala 2012: 64f.). Gleiches gilt für Fragen nach dem „Umgang mit eingetretenen Gefahren“ und nach „Prävention und Prophylaxe“ (Frevel/Schulze 2012: 214). Neu formulierte Versicherheitlichungsbegriffe werfen einen verstärkten Blick auf die Auswirkungen der Sicherheitsdiskurse in der Bevölkerung und die damit verbundenen (auch) subjektiven Kategorien. Berührt sind Gegenstände einer Bedrohungs- bzw. Wirkungsforschung (Frevel/Schulze 2012: 223). | ||
==Zusammenhänge mit anderen Begriffen== | ==Zusammenhänge mit anderen Begriffen== | ||
===Sicherheitskultur=== | ===Sicherheitskultur=== |
Bearbeitungen