Verkehrsdelinquenz: Unterschied zwischen den Versionen

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Das größte Dunkelfeld geht von den „unbedeutenden“ Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr aus, bei welchen kein personales Opfer vorhanden sowie die Anzeigenbereitschaft der Bevölkerung gering und die technische Verkehrsüberwachung nicht gegeben ist.
Das größte Dunkelfeld geht von den „unbedeutenden“ Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr aus, bei welchen kein personales Opfer vorhanden sowie die Anzeigenbereitschaft der Bevölkerung gering und die technische Verkehrsüberwachung nicht gegeben ist.
== Verkehrsdelinquenz und allgemeine Kriminalität ==
Die Kriminologie vertritt die Ansicht, dass Kriminalität und die Art des Verkehrsverhaltens auf eine gemeinsame, in der Persönlichkeit des Täters liegende Wurzel zurückzuführen ist (Schöch, Heinz, Verkehrsdelinquenz und allgemeine Kriminalität, NJW 1972, S. 1861). Aus soziologischer und verhaltenspsychologischer Sicht wird angenommen, dass sich eine mangelnde Konditionierung zur Normtreue gleichermaßen im Verkehrs- als auch im allgemeinen kriminellen Umfeld auswirkt. Wird hinsichtlich der Verübung von Gewalt- und Eigentumsdelikten keine Hemmschwelle aufgebaut, wird der Verwerflichkeit von Verstößen gegen Straßenverkehrsnormen erst recht keine Bedeutung beigemessen.
So wurde der Zusammenhang zwischen Verkehrsverstößen und kriminellen Delikten bereits in vielen empirischen Studien, über Gruppenvergleiche, Längsschnittbeobachtungen und Beziehungen zu gesellschaftlichen Phänomenen nachgewiesen (Kriminalistik 01/2007).
Es wurden drei spezifische Problemgruppen herausgestellt:
Polytrope Straftäter
Die polytropen Straftäter werden für den Straßenverkehr am gefährlichsten eingeschätzt. Kennzeichnend ist, dass sich die Straftaten relativ unspezialisiert, häufig wechselnd, gegen verschiedene Rechtsgüter richten. Diese Gruppe beinhaltet Gewalttäter und Sexualtäter sowie Alkoholfahrten i. S. § 316 StGB.
Unfallfluchttäter
Diese Gruppe ist kriminell stärker vorbelastet als die übrigen delinquenten Verkehrsteilnehmer. Insbesondere wenn die Unfallflucht in Zusammenhang mit Alkoholgenuss erfolgte.
Fahren unter Alkohol
Auch bei alkoholauffälligen Autofahrern wurde festgestellt, dass diese häufiger kriminell vorbelastet sind als Autofahrer, die bereits wegen anderer Straftaten aufgefallen sind. Des Weiteren ist die Rückfallgefahr bei Personen, die sowohl wegen Alkoholdelikten im Verkehr sowie anderer kriminellen Delikte aufgefallen sind, erhöht (Kunkel 1975)
Werden Persönlichkeitsfaktoren von Unfallfahrern in Bezug zu Unfallfreien gesetzt, zeigt dieser Vergleich  Unterschiede in der Aggressivität und emotionalen Kontrolle. Es wurde festgestellt, dass vor allem die Impulsivität als eine Ursache von Kriminalität und Verkehrsdelinquenz angesehen werden kann (Kriminalistik 01/2007).
Die Altersverteilung der Täter entspricht im Wesentlichen derjenigen der klassischen Kriminalität. Die 18 – 25jährigen sind weitaus am stärksten belastet.
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