Unschuldsprojekt: Unterschied zwischen den Versionen

535 Bytes hinzugefügt ,  10:55, 28. Feb. 2011
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 24: Zeile 24:


*Der 1983 in Virginia wegen Sexualstraftat und Mord zum Tode verurteilte (farbige, geistig zurückgebliebene) Earl J. Washington verbrachte 18  Jahre in Haft, davon 9 im Todestrakt, bevor im Jahre 2001 bekannt wurde, dass ein Ermittler das Geständnis mit manipulativen Mitteln erzeugt hatte. Nachdem ein DNA-Test Washingtons Unschuld nachwies, wurden ihm 2006 2,25 Millionen US-Dollar Entschädigung zugesprochen.
*Der 1983 in Virginia wegen Sexualstraftat und Mord zum Tode verurteilte (farbige, geistig zurückgebliebene) Earl J. Washington verbrachte 18  Jahre in Haft, davon 9 im Todestrakt, bevor im Jahre 2001 bekannt wurde, dass ein Ermittler das Geständnis mit manipulativen Mitteln erzeugt hatte. Nachdem ein DNA-Test Washingtons Unschuld nachwies, wurden ihm 2006 2,25 Millionen US-Dollar Entschädigung zugesprochen.
*Über den Fall des 1983 zu lebenslang verurteilten und 2001 mit Hilfe seiner Schwester Betty Anne, die Jura studiert hatte, um seine Unschuld zu beweisen, freigekommenen Kenny Waters wurde ein dokumentarischer Spielfilm gedreht (Conviction, 2010), der allerdings das wahre Ende der Geschichte verschweigt, weil es für das Testpublikum zuviel gewesen war: sechs Monate nach seiner Entlassung starb Kenny, als er auf einer drei Meter hohen Mauer ins Straucheln geriet und kopfüber auf einen Zementboden fiel (Hartwig/Trothier 2011).


Die Benefiziare des Unschuldsprojekts haben im Durchschnitt 12 Jahre Haft hinter sich. Allerdings sitzen Opfer von Fehlurteilen (in den USA und anderswo) gelegentlich auch sehr viel länger. Im US-Bundesstaat Massachusetts sassen der wegen eines Mordes in Boston verurteilte Peter Limone und seine drei Mitverurteilten mehr als zwei Jahrzehnte: zwei starben in der Haft, bevor sie rehabilitiert wurden; einer sass 29 Jahre unschuldig hinter Gittern; Peter Limone 33 Jahre. So kamen die über 100 Mio. US-Dollar Entschädigung zum Teil erst den Nachkommen zugute. Grund für das Fehlurteil: die Falschaussage eines selbst in den Mord verwickelten FBI-Informanten.  
Die Benefiziare des Unschuldsprojekts haben im Durchschnitt 12 Jahre Haft hinter sich. Allerdings sitzen Opfer von Fehlurteilen (in den USA und anderswo) gelegentlich auch sehr viel länger. Im US-Bundesstaat Massachusetts sassen der wegen eines Mordes in Boston verurteilte Peter Limone und seine drei Mitverurteilten mehr als zwei Jahrzehnte: zwei starben in der Haft, bevor sie rehabilitiert wurden; einer sass 29 Jahre unschuldig hinter Gittern; Peter Limone 33 Jahre. So kamen die über 100 Mio. US-Dollar Entschädigung zum Teil erst den Nachkommen zugute. Grund für das Fehlurteil: die Falschaussage eines selbst in den Mord verwickelten FBI-Informanten.  
31.738

Bearbeitungen