Thomas Mathiesen: Unterschied zwischen den Versionen

3.322 Bytes hinzugefügt ,  23:25, 3. Apr. 2022
K
keine Bearbeitungszusammenfassung
K
 
(11 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Thomas Mathiesen (*05.10.1933 in Norwegen) ist emeritierter Professor für Rechtssoziologie an der juristischen Fakultät der Universität Oslo in Norwegen. Er gehört weltweit, ebenso wie sein Landsmann [[Nils Christie]] und die Niederländer [[Louk Hulsman]] († 2009) und Herman Bianchi zu den bedeutendsten Theoretikern des Gefängnis-[[Abolitionismus]].
Thomas Mathiesen (* 5. Oktober 1933 in Oslo; † 29. Mai 2021) ist emeritierter Professor für Rechtssoziologie an der juristischen Fakultät der Universität Oslo in Norwegen. Er gehört weltweit, ebenso wie sein Landsmann [[Nils Christie]] und die Niederländer [[Louk Hulsman]] († 2009) und Herman Bianchi zu den bedeutendsten Theoretikern des Gefängnis-[[Abolitionismus]].


[[Bild:Mathiesen_thomas.gif]]
== Vita ==


== '''Vita''' ==
Thomas Mathiesen wurde am 05. Oktober 1933 in einem Mittelschichtsviertel außerhalb von Oslo in Norwegen als Sohn einer Amerikanerin und eines Norwegers geboren. Die Staatsangehörigkeit seiner Mutter, ihre norwegischen Wurzeln und die damit verbundene Zerrissenheit zwischen beiden Ländern und Kulturen prägten ihn. Nach dem Abitur 1952 studierte er an der Universität Oslo Philosophie. 1953 ging er nach Amerika, um sein Studium an der University of Wisconsin, Madison fortzusetzen. Er wechselte das Studienfach zur Soziologie und entdeckte das ihm bisher unbekannte intellektuelle Amerika. Sein damaliger Professor Howard Becker wurde auch sein Mentor. Die Jagd des republikanischen Senators McCarthy auf Kommunisten, vergleichbar mit der Hexenjagd und die Demonstrationen und Proteste gegen sein Vorgehen prägten das Campusleben. Das Soziologiestudium, wofür Mathiesen ein Stipendium erhielt, schloss er 1955 mit dem B.A an der University of Wisconsin ab und wurde Mitglied der Phi Beta Kappa, University of Wisconsin, in Anerkennung seiner hohen Leistungen. Zurück in Norwegen verlebte er an der Uni Oslo in der Fakultät für Soziologie eine der unglücklichsten Zeiten seines Lebens, öde und reizlos, in denen er fast aufgegeben hätte. 1958 beendete er seine Studienzeit mit dem Abschluss als M.A. in Soziologie, Nebenfächer Psychologie und Sozialanthropologie.
 
Thomas Mathiesen wurde am 05. Oktober 1933 in einem typischen Mittelschichtsviertel außerhalb von Oslo in Norwegen als Sohn einer Amerikanerin und eines Norwegers geboren. Die Staatsangehörigkeit seiner Mutter, ihre norwegischen Wurzeln und die damit verbundene Zerrissenheit zwischen beiden Ländern und Kulturen prägten ihn. Nach dem Abitur 1952 studierte er an der Universität Oslo Philosophie. 1953 ging er nach Amerika, um sein Studium an der University of Wisconsin, Madison fortzusetzen. Er wechselte das Studienfach zur Soziologie und entdeckte das ihm bisher unbekannte intellektuelle Amerika. Sein damaliger Professor Howard Becker wurde auch sein Mentor. Die Jagd des republikanischen Senators McCarthy auf Kommunisten, vergleichbar mit der Hexenjagd und die Demonstrationen und Proteste gegen sein Vorgehen prägten das Campusleben. Das Soziologiestudium, wofür Mathiesen ein Stipendium erhielt, schloss er 1955 mit dem B.A an der University of Wisconsin ab und wurde Mitglied der Phi Beta Kappa, University of Wisconsin, in Anerkennung seiner hohen Leistungen. Zurück in Norwegen verlebte er an der Uni Oslo in der Fakultät für Soziologie eine der unglücklichsten Zeiten seines Lebens, öde und reizlos, in denen er fast aufgegeben hätte. 1958 beendete er seine Studienzeit mit dem Abschluss als M.A. in Soziologie, Nebenfächer Psychologie und Sozialanthropologie.


Im Jahr 1959 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialforschung der Universität Oslo. Dort hatte er die Chance sein eigenes Projekt, die teilnehmende Beobachtung in einem Gefängnis in einem Vorort von Oslo, eine empirische Arbeit über 2 Jahre, durchzuführen. 1965 beendete er das Buch ''The Defences of the Weak'' und promovierte. Die Gefängnisstudie, in der er das System „von unten“ betrachtete, sensibilisierte ihn. 1967 hatte er an der University of California, Santa Barbara eine Gastprofessur. 1968 engagierte Mathiesen sich als Gründungsmitglied von KROM, der norwegischen Gesellschaft für die Reform des Strafvollzugs. Von 1972 bis 2003 war er Professor für Rechtssoziologie an der Universität Oslo. Seit 2004 ist er emeritiert. Er hatte Gastprofessuren in Kriminologie an den Universitäten in Berkeley, Kalifornien (1975) und Bremen, Deutschland (1988), in Soziologie in Tromsø, Norwegen (1980) und in Rechtssoziologie in Warschau, Polen (1988). 1978 erhielt er für das Buch ''The Politics of Abolition'' (1974) den Dennis Caroll Preis, verliehen auf dem Weltkongress der Internationalen Kriminologischen Gesellschaft. 2003 bekam er den Zola-Preis und wurde Ehrendoktor an der Universität Lund, Schweden.
Im Jahr 1959 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialforschung der Universität Oslo. Dort hatte er die Chance sein eigenes Projekt, die teilnehmende Beobachtung in einem Gefängnis in einem Vorort von Oslo, eine empirische Arbeit über 2 Jahre, durchzuführen. 1965 beendete er das Buch ''The Defences of the Weak'' und promovierte. Die Gefängnisstudie, in der er das System „von unten“ betrachtete, sensibilisierte ihn. 1967 hatte er an der University of California, Santa Barbara eine Gastprofessur. 1968 engagierte Mathiesen sich als Gründungsmitglied von KROM, der norwegischen Gesellschaft für die Reform des Strafvollzugs. Von 1972 bis 2003 war er Professor für Rechtssoziologie an der Universität Oslo. Seit 2004 ist er emeritiert. Er hatte Gastprofessuren in Kriminologie an den Universitäten in Berkeley, Kalifornien (1975) und Bremen, Deutschland (1988), in Soziologie in Tromsø, Norwegen (1980) und in Rechtssoziologie in Warschau, Polen (1988). 1978 erhielt er für das Buch ''The Politics of Abolition'' (1974) den Dennis Caroll Preis, verliehen auf dem Weltkongress der Internationalen Kriminologischen Gesellschaft. 2003 bekam er den Zola-Preis und wurde Ehrendoktor an der Universität Lund, Schweden.
Zeile 11: Zeile 9:
Thomas Mathiesen gehört zu den Initiatoren der gefängnis-abolitionistischen Bewegung der skandinavischen Länder (KRIM/KROM/KRUM) und ist einer der wichtigsten internationalen Vertreter des Abolitionismus.
Thomas Mathiesen gehört zu den Initiatoren der gefängnis-abolitionistischen Bewegung der skandinavischen Länder (KRIM/KROM/KRUM) und ist einer der wichtigsten internationalen Vertreter des Abolitionismus.


== '''Der Abolitionist Mathiesen''' ==
== Der Abolitionist Mathiesen ==


Mathiesen hat die Möglichkeit einer Politik der Abschaffung von geschlossenen Anstalten untersucht (Mathiesen 1979). Die Angabe möglicher Alternativen wird verweigert. Seine Arbeiten, u.a. basierend auf den Erfahrungen in der norwegischen ‚KROM’ waren für die abolitionistische Bewegung besonders wichtig. Sie ließen ihn einen konsequenten Abolitionismus entwickeln (Kaiser et al 1985:11).
Mathiesen hat die Möglichkeit einer Politik der Abschaffung von geschlossenen Anstalten untersucht (Mathiesen 1979). Die Angabe möglicher Alternativen wird verweigert. Seine Arbeiten, u.a. basierend auf den Erfahrungen in der norwegischen ‚KROM’ waren für die abolitionistische Bewegung besonders wichtig. Sie ließen ihn einen konsequenten Abolitionismus entwickeln (Kaiser et al 1985:11).
Zeile 19: Zeile 17:
Es gibt Sorgen und Bedenken vieler Menschen gegen den Einsatz von Gefängnissen, die allerdings nicht deutlich an der Oberfläche sind. Durch die Darstellung der Kriminalität in den Medien gibt es eine verstärkende Dramatisierungstendenz.
Es gibt Sorgen und Bedenken vieler Menschen gegen den Einsatz von Gefängnissen, die allerdings nicht deutlich an der Oberfläche sind. Durch die Darstellung der Kriminalität in den Medien gibt es eine verstärkende Dramatisierungstendenz.
Mathiesen sieht den Ansatz einer abolitionistischen Bewegung in Norwegen durch die Abschaffung der Zwangsarbeit und des Jugendstrafvollzugs (Feest/Paul 2008).
Mathiesen sieht den Ansatz einer abolitionistischen Bewegung in Norwegen durch die Abschaffung der Zwangsarbeit und des Jugendstrafvollzugs (Feest/Paul 2008).
 
=== Acht Argumente gegen (neue) Gefängnisse ===
 
=== '''Acht Argumente gegen (neue) Gefängnisse''' ===
Mathiesen formuliert stichhaltige Argumente gegen die Institution Gefängnis. In seinem Werk ''Gefängnislogik'' beschreibt er sie sehr ausführlich. In der Rede vor dem UN-Kongress in Mailand 1985 [http://www.widersprueche-zeitschrift.de/article318.html] formuliert er seine Thesen in Form von acht Argumenten, hier in Kurzform:
Mathiesen formuliert stichhaltige Argumente gegen die Institution Gefängnis. In seinem Werk ''Gefängnislogik'' beschreibt er sie sehr ausführlich. In der Rede vor dem UN-Kongress in Mailand 1985 [http://www.widersprueche-zeitschrift.de/article318.html] formuliert er seine Thesen in Form von acht Argumenten, hier in Kurzform:
*1. Die Spezialprävention als individuelle Vorbeugung  
*1. Die Spezialprävention als individuelle Vorbeugung  
Zeile 40: Zeile 36:
::Da keine menschlichen und anerkannten Werte hinter dem Gefängnis stehen, begründet auf den genannten Argumenten, sind die hohen Kosten nicht verantwortbar, da es sinnvollere Arten gibt Geld auszugeben.
::Da keine menschlichen und anerkannten Werte hinter dem Gefängnis stehen, begründet auf den genannten Argumenten, sind die hohen Kosten nicht verantwortbar, da es sinnvollere Arten gibt Geld auszugeben.


=== '''Das mephistophelische Prinzip''' ===
=== Das mephistophelische Prinzip ===


Als Vertreter einer materialistischen Gesellschaftstheorie, in der die Klassenverhältnisse über materielle Ungleichheit und ungleiche Machtverhältnisse charakterisiert wird, sieht er keine revolutionäre Situation mehr gegeben. Er verlässt den Klassenstandpunkt und die „Strategie des Unfertigen“ wird zum Ausgangspunkt. Die bestehende Ordnung soll aufgehoben werden, ohne Entscheidung der systemgebotenen Alternativen Revolution oder Reform.
Als Vertreter einer materialistischen Gesellschaftstheorie, in der die Klassenverhältnisse über materielle Ungleichheit und ungleiche Machtverhältnisse charakterisiert wird, sieht er keine revolutionäre Situation mehr gegeben. Er verlässt den Klassenstandpunkt und die „Strategie des Unfertigen“ wird zum Ausgangspunkt. Die bestehende Ordnung soll aufgehoben werden, ohne Entscheidung der systemgebotenen Alternativen Revolution oder Reform.
Zeile 46: Zeile 42:
Das mephistophelische Prinzip entfaltet sich in philosophischer Hinsicht in der Verneinung, in naturphilosophischer Sichtweise als Chaos. Die Umkehrung des Bösen zum Guten tritt außer Kraft. Mephisto wird nicht als Gegenpol sondern als Mitspieler, ein dialektischer Teil des Negativen in einer positiven Welt gesehen.
Das mephistophelische Prinzip entfaltet sich in philosophischer Hinsicht in der Verneinung, in naturphilosophischer Sichtweise als Chaos. Die Umkehrung des Bösen zum Guten tritt außer Kraft. Mephisto wird nicht als Gegenpol sondern als Mitspieler, ein dialektischer Teil des Negativen in einer positiven Welt gesehen.


=== '''KROM''' ===
=== KROM ===


Die norwegische kriminalpolitische Organisation KROM, auch norwegische Vereinigung für Kriminalreform genannt, wurde 1968 gegründet. Sie steht der traditionellen Kriminalpolitik und insbesondere den Gefängnissen kritisch gegenüber. Thomas Mathiesen ist Gründungsmitglied und war 1968 bis 1973 erster Vorsitzender. Der Impuls für die Gründung entstand aus der aufgestauten Unzufriedenheit mit der Gefängnissituation, dem Gefühl das Gefängnisse unmenschlich sind. Die Einbeziehung der Gefangenen ist ein Novum. Der Begriff des Unfertigen, das Klima der Unbestimmtheit zeichnet die Organisation KROM aus. Sie widerspricht und konkurriert, während sie sich entwickelt, noch nicht fertig erprobt und ausgeformt ist. Die revolutionären (langfristig aufhebenden) und reformistischen Elemente werden in KROMs Politik offengehalten, es wird bewusst keine klare Wahl zwischen den beiden Orientierungen getroffen. Die Organisation bleibt so im Entstehungsprozess. Beim Einnehmen des revolutionären Standpunktes verliert die Organisation ihre Konkurrenzkraft, beim Vertreten des reformistischen Standpunktes geht das Widerspruchselement verloren. Mit der Vollendung wächst die Gefahr des Stillstands. (Mathiesen 1979: 177ff.)
Die norwegische kriminalpolitische Organisation KROM, auch norwegische Vereinigung für Kriminalreform genannt, wurde 1968 gegründet. Sie steht der traditionellen Kriminalpolitik und insbesondere den Gefängnissen kritisch gegenüber. Thomas Mathiesen ist Gründungsmitglied und war 1968 bis 1973 erster Vorsitzender. Der Impuls für die Gründung entstand aus der aufgestauten Unzufriedenheit mit der Gefängnissituation, dem Gefühl das Gefängnisse unmenschlich sind. Die Einbeziehung der Gefangenen ist ein Novum. Der Begriff des Unfertigen, das Klima der Unbestimmtheit zeichnet die Organisation KROM aus. Sie widerspricht und konkurriert, während sie sich entwickelt, noch nicht fertig erprobt und ausgeformt ist. Die revolutionären (langfristig aufhebenden) und reformistischen Elemente werden in KROMs Politik offengehalten, es wird bewusst keine klare Wahl zwischen den beiden Orientierungen getroffen. Die Organisation bleibt so im Entstehungsprozess. Beim Einnehmen des revolutionären Standpunktes verliert die Organisation ihre Konkurrenzkraft, beim Vertreten des reformistischen Standpunktes geht das Widerspruchselement verloren. Mit der Vollendung wächst die Gefahr des Stillstands. (Mathiesen 1979: 177ff.)
Zeile 55: Zeile 51:
Mathiesen hat Werke als bedeutender Vertreter des Abolitionismus in Norwegisch und Englisch geschrieben, die auch ins Deutsche, Schwedische, Dänische, Spanische, Italienische und Chinesische übersetzt wurden. Von ihm sind neben seinen Büchern unzählige Artikel in den großen skandinavischen Zeitungen über Kontrollpolitik, Kriminalpolitik, Kriminologie und Soziologie des Rechts erschienen.
Mathiesen hat Werke als bedeutender Vertreter des Abolitionismus in Norwegisch und Englisch geschrieben, die auch ins Deutsche, Schwedische, Dänische, Spanische, Italienische und Chinesische übersetzt wurden. Von ihm sind neben seinen Büchern unzählige Artikel in den großen skandinavischen Zeitungen über Kontrollpolitik, Kriminalpolitik, Kriminologie und Soziologie des Rechts erschienen.


*Thomas Mathiesen (2000): Prison on trial, 2nd ed., Winchester.
*Mathiesen (2000): Prison on trial, 2nd ed., Winchester.
*Veröffentlichungen  von Thomas Mathiesen http://folk.uio.no/thomasm/bibliography.html
*Veröffentlichungen  von Thomas Mathiesen http://folk.uio.no/thomasm/bibliography.html
*Mathiesen (2008) The Abolitionist Stance, in: Journal of Prisoners on Prisons vol 17 issue 2, pp 58-63.
*[http://www.actionicopa.org/items/153-JPP%2017-2_Mathiesen.pdf The Abolitionist Stance] Darin: Abolitionism is a stance. It is the attitude of saying “no”. This
does not mean that the “no” will be answered affirmatively in practice. A
“no” to prisons will not occur in our time. But as a stance it is viable and
important. When I wrote The Politics of Abolition in 1974, and again when
I published the latest edition of Prison on Trial in 2006, I was certainly
58preoccupied with strategies of achieving concrete abolitions. But I was
also preoccupied with fostering and developing an abolitionist stance, a
constant and deeply critical attitude towards prisons and penal systems as human (and inhumane) solutions.
It is possible to get closer to the core of the abolitionist stance. It
is a stance which goes beyond the parameters or conditions of existing
systems. Systems such as the prison or the penal system are complex
functionally interrelated systems. Therefore, if you criticize one aspect
of, say, the prison system, you are immediately confronted with the
‘necessity’ of that aspect. For example, if you criticize the security
regime, you are immediately confronted by the necessity of maintaining
the regime in view of, say, public opinion. When something is said to be
‘necessary’, you should beware. Functionally interrelated systems are not
inherently conservative, but grow conservative by our succumbing to the
parameters of the system. The succumbing to all of the parameters is
close to the non-abolitionist stance. The abolitionist stance goes beyond
(some of) the parameters. For example, it is possible to say “sorry, but
public opinion is not my concern”, or perhaps better, “public opinion
can be changed, or contains other and quite different components” (...) In others word, it is not impossible to nurture an abolitionist stance, a
stance of saying “no!” and in the long run it makes a difference. It may
contribute to what I would call turning points. The turning points of the
past – the abolition of slavery, the abolition of the death penalty at least
in some places, the abolition of the youth prisons in Massachusetts, the
abolition of forced labour or what have you – should be scrutinized as
examples for the future. What fostered them, what caused some of them
to return under a different mantle? Turning points probably surface for
structural, economic and political reasons. They become “ripe fruits”, to
use a Norwegian expression. But people act and channel them as they
surface. An abolitionist stance of saying “no!” was certainly a part of past
abolitions. It may be so again.


Deutsche Übersetzungen gibt es von:
Deutsche Übersetzungen gibt es von:
Zeile 67: Zeile 98:
== Literatur ==
== Literatur ==
*Feest, Johannes; Paul, Bettina (2008): Abolitionismus. Einige Antworten auf oft gestellte Fragen. In: Kriminologisches Journal 1/2008. S. 6-20.
*Feest, Johannes; Paul, Bettina (2008): Abolitionismus. Einige Antworten auf oft gestellte Fragen. In: Kriminologisches Journal 1/2008. S. 6-20.
*Lamnek, Siegfried (1997): Neue Theorien abweichenden Verhaltens. München. 2. Aufl.
*Gjerstad, Magne (2001) Does Thomas Mathiesen Have a Defence? A Scientific-Rhetorical Analysis. Universitetet i Oslo. (In Norwegian)
S.327 f., 336.
*Lamnek, Siegfried (1997): Neue Theorien abweichenden Verhaltens. München. 2. Aufl. 327f, 336.
*Papendorf, Knut; Schumann, Karl F. (1993): Kein schärfer Schwert, denn das für Freiheit streitet. Eine Festschrift für Thomas Mathiesen. Bielefeld.
*Papendorf, Knut; Schumann, Karl F. (1993): Kein schärfer Schwert, denn das für Freiheit streitet. Eine Festschrift für Thomas Mathiesen. Bielefeld.




==='''Weblinks''' ===
*[http://d-nb.info/gnd/119217295 Literatur von Thomas Mathiesen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek]
*[http://d-nb.info/gnd/119217295 Literatur von Thomas Mathiesen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek]
*[http://folk.uio.no/thomasm/curriculum_vitae.html Lebenslauf von Thomas Mathiesen, Universität Oslo]
*[http://folk.uio.no/thomasm/curriculum_vitae.html Lebenslauf von Thomas Mathiesen, Universität Oslo]
Zeile 83: Zeile 110:
*[http://www.heise.de/tp/r4/artikel/6/6861/1.html Mathiesen (2000): Die Globalisierung der Überwachung]
*[http://www.heise.de/tp/r4/artikel/6/6861/1.html Mathiesen (2000): Die Globalisierung der Überwachung]
*[http://www.defensapublica.org.ar/revista/1999/10/doctrina.int/nota.htm Thomas Mathiesen (1997) La abolición: ¿un sueño imposible?]
*[http://www.defensapublica.org.ar/revista/1999/10/doctrina.int/nota.htm Thomas Mathiesen (1997) La abolición: ¿un sueño imposible?]
*[http://jeesusjalutasallveelaeval.blogspot.de/2012/07/politics-of-abolition.html The Politics of Abolition. Excerpts]
PDF português  :https://revistas.pucsp.br/index.php/verve/article/viewFile/4964/3512
{{DEFAULTSORT:Mathiesen, Thomas}}
[[Kategorie:Soziologe (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Soziologe (21. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Rechtssoziologe]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Universität Oslo)]]
[[Kategorie:Norweger]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Geboren 1933]]
[[Kategorie:Gestorben 2021]]