Theorie: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geltung ==
== Geltung ==
Theorien gelten im Rahmen bestimmter Paradigmen und auch innerhalb dieser Paradigmen nur so lange, bis sie von (vorgeblich) korrekteren, präziseren und/oder zumindest einfacher formulierten Theorien abgelöst werden.  
Theorien gelten im Rahmen bestimmter Paradigmen und auch innerhalb dieser Paradigmen nur so lange, bis sie von (vorgeblich) korrekteren, präziseren und/oder zumindest einfacher formulierten Theorien abgelöst werden.  
== Genesis ==
Weiterhin lassen sich zwei Arten der wissenschaftlichen Theoriengenerierung herausstellen, wobei die Grenzen hierbei fließend sind. Zum einen sieht die induktive Verfahrensweise ihren Ausgangspunkt in Erfahrungssätzen. Diese Hypothesen werden empirisch geprüft und so in direktem Bezug auf die soziale Realität die Theorie entwickelt und gegebenenfalls modifiziert oder korrigiert. Zum anderen verwenden Vertreter des deduktiven Vorgehens historisch vorausgehendes, verifiziertes Wissen und entwickeln mittels logischen Schließens die Theorie.


== Erklärungsanspruch ==
== Erklärungsanspruch ==
Theorien können, entsprechend ihrem angegebenen Geltungsrahmen, verschieden große Bereiche der sozialen Realität umfassen. Zwischen den Theorien, die Aussagen über einzelne, raumzeitlich eng begrenzte empirische Regelmäßigkeiten treffen und umfassenden, komplexen Gesellschaftstheorien liegen die sogenannten "Theorien mittlerer Reichweite" (Robert K. Merton). Mit zunehmender Weite des Erklärungsanspruchs nehmen allerdings auch die Schwierigkeiten bei der empirischen Überprüfung zu. Wer die einfache empirische Überprüfbarkeit zum dominanten Maßstab für die Bewertung des "Nutzens" von Theorien macht, wird weder der Kritischen Theorie der Gesellschaft ("Frankfurter Schule") noch der Psychoanalyse noch solchen "Allgemeinen Kriminalitätstheorien", die sich die Erklärung des gesellschaftlichen Phänomens der Kriminalität als Gesamterscheinung zur Aufgabe machen, viel abgewinnen können.
Theorien können, entsprechend ihrem angegebenen Geltungsrahmen, verschieden große Bereiche der sozialen Realität umfassen. Zwischen den Theorien, die Aussagen über einzelne, raumzeitlich eng begrenzte empirische Regelmäßigkeiten treffen und umfassenden, komplexen Gesellschaftstheorien liegen die sogenannten "Theorien mittlerer Reichweite" (Robert K. Merton). Mit zunehmender Weite des Erklärungsanspruchs nehmen allerdings auch die Schwierigkeiten bei der empirischen Überprüfung zu. Wer die einfache empirische Überprüfbarkeit zum dominanten Maßstab für die Bewertung des "Nutzens" von Theorien macht, wird weder der Kritischen Theorie der Gesellschaft ("Frankfurter Schule") noch der Psychoanalyse noch solchen "Allgemeinen Kriminalitätstheorien", die sich die Erklärung des gesellschaftlichen Phänomens der Kriminalität als Gesamterscheinung zur Aufgabe machen, viel abgewinnen können.
Weiterhin lassen sich zwei Arten der wissenschaftlichen Theoriengenerierung herausstellen, wobei die Grenzen hierbei fließend sind. Zum einen sieht die induktive Verfahrensweise ihren Ausgangspunkt in Erfahrungssätzen. Diese Hypothesen werden empirisch geprüft und so in direktem Bezug auf die soziale Realität die Theorie entwickelt und gegebenenfalls modifiziert oder korrigiert. Zum anderen verwenden Vertreter des deduktiven Vorgehens historisch vorausgehendes, verifiziertes Wissen und entwickeln mittels logischen Schließens die Theorie.


== Kriminalitätstheorien ==
== Kriminalitätstheorien ==
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