Theodor Lessing: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
== Leben ==
Lessing entstammte einer wohlhabenden Familie (Vater Arzt, Mutter Tochter eines Bankiers). Nach dem Abitur (Ratsgymnasium Hannover, 1892) und einem abgebrochenen Medizinstudium schrieb er seine Dissertation in Philosophie über den russischen Logiker Afrikan Spir. Nach dem Scheitern eines Habilitationsvorhabens in Dresden aufgrund der Vorbehalte gegenüber seiner Person (Jude, Sozialist, öffentlicher Verfechter des Feminismus) war er eine zeitlang als Aushilfslehrer tätig und hielt u.a. "Einführungen in die moderne Philosophie" in der Wartehalle des Dresdener Hauptbahnhofs. 1907 wurde er Privatdozent für Philosophie an der Technischen Hochschule in Hannover, im Ersten Weltkrieg war er als Lazarettarzt und Lehrer tätig, verfasste aber nebenher auch noch sein Werk über "Geschichte als Sinngebung des Sinnlosen" - ein Buch, das wegen seiner Kriegskritik erst 1919 veröffentlicht werden konnte. Zurück auf seinem Privatdozentenposten baute er ab 1919 zusammen mit seiner zweiten Frau in Hannover-Linden die dortige Volkshochschule auf. 1923 begann eine Phase reger publizistischer Tätigkeit, die ihn schon bald zu einem der bekanntesten politischen Schriftsteller der Weimarer Zeit machen sollte.
Lessing entstammte einer wohlhabenden Familie in Hannover (Vater Arzt, Mutter Tochter eines Bankiers). Nach abgebrochenem Medizinstudium - das er gleichwohl während des Ersten Weltkriegs als Lazarettarzt noch nutzen konnte - wurde er mit einer Dissertation über den russischen Logiker Afrikan Spir an der Universität München zum Dr. phil. Ein Habilitationsplan in Dresden scheiterte an Vorbehalten gegenüber seiner Person (Jude, Sozialist, öffentlicher Verfechter des Feminismus). Während einer Zeit als Aushilfslehrer hielt er auch öffentliche Vorträge - wie z.B. "Einführungen in die moderne Philosophie" in der Wartehalle des Dresdener Hauptbahnhofs.
 
1907 wurde er Privatdozent für Philosophie an der Technischen Hochschule Hannover. 1919 baute er  zusammen mit seiner zweiten Frau in Hannover-Linden die dortige Volkshochschule auf. , im Ersten Weltkrieg war er als Lazarettarzt und Lehrer tätig, verfasste aber nebenher auch noch sein Werk über "Geschichte als Sinngebung des Sinnlosen" - ein Buch, das wegen seiner Kriegskritik erst 1919 veröffentlicht werden konnte. Zurück auf seinem Privatdozentenposten 1923 begann eine Phase reger publizistischer Tätigkeit, die ihn schon bald zu einem der bekanntesten politischen Schriftsteller der Weimarer Zeit machen sollte.


Aufmerksamkeit erregte 1925 sein Bericht über den Prozess gegen den Serienmörder Fritz Haarmann, in dem er die fragwürdige Rolle der hannoverschen Polizei deutlich machte, für die Haarmann als Spitzel tätig gewesen war.
Aufmerksamkeit erregte 1925 sein Bericht über den Prozess gegen den Serienmörder Fritz Haarmann, in dem er die fragwürdige Rolle der hannoverschen Polizei deutlich machte, für die Haarmann als Spitzel tätig gewesen war.
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