Strategie der Spannung: Unterschied zwischen den Versionen

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Der größte Fall einer Strategie der Spannung bezieht sich auf die „''strategia della tensione''“ Ende des 20. Jahrhunderts in Italien. Hier  sollen terroristische Aktivitäten von den italienischen Geheimdiensten, der NATO/CIA-Geheimorganisation [http://en.wikipedia.org/wiki/Operation_Gladio Gladio] und der Geheimloge [http://de.wikipedia.org/wiki/Propaganda_Due Propaganda Due] in Zusammenarbeit mit Rechtsorientierten des Landes inszeniert worden sein (so genannte „Stay-behind-Operationen), mit dem Ziel die öffentliche Stimmung zu Ungunsten der linksorientierten Politik zu beeinflussen, insbesondere um eine Regierungsbeteiligung der Kommunistischen Partei Italiens zu verhindern.  
Der größte Fall einer Strategie der Spannung bezieht sich auf die „''strategia della tensione''“ Ende des 20. Jahrhunderts in Italien. Hier  sollen terroristische Aktivitäten von den italienischen Geheimdiensten, der NATO/CIA-Geheimorganisation [http://en.wikipedia.org/wiki/Operation_Gladio Gladio] und der Geheimloge [http://de.wikipedia.org/wiki/Propaganda_Due Propaganda Due] in Zusammenarbeit mit Rechtsorientierten des Landes inszeniert worden sein (so genannte „Stay-behind-Operationen), mit dem Ziel die öffentliche Stimmung zu Ungunsten der linksorientierten Politik zu beeinflussen, insbesondere um eine Regierungsbeteiligung der Kommunistischen Partei Italiens zu verhindern.  


Der italienische Untersuchungsrichter Felice Casso untersuchte in den 1980er Jahren den Prozess um ein Bombenattentat aus dem Jahr 1972 in Italien. Für den Anschlag wurde zunächst die linksorientierte Organisation Rote Brigaden verantwortlich gemacht. Die während der Untersuchung aufgedeckten Unstimmigkeiten führten zu dem rechtsradikal zuzuordnenden Aktivisten Vincenzo Vinciguerra, der im Zuge seines Geständnisses auf eine umfassende Strategie von Personen aus dem Staatsapparat hinter dem Attentat hinwies. Casson ermittelte daraufhin weitere politisch motivierte, scheinbar von den Geheimdiensten der NATO/CIA unterstützte terroristische Aktivitäten, die von den 1960er bis 1990er Jahren in Italien unter anderem  von der Gruppe Ordine Nuovo unternommen und durch das Verbreiten von falschen Informationen auf politisch linksorientierte Organisationen umgelenkt worden sein sollen. Diese vermeintliche Strategie, deren Aufdeckung zu einer Staatskrise in Italien geführt hatte, wurde später ''strategia della tensione'' (Strategie der Spannung) genannt.
Der italienische Untersuchungsrichter Felice Casso untersuchte in den 1980er Jahren den Prozess um ein Bombenattentat aus dem Jahr 1972 in Italien. Für den Anschlag wurde zunächst die linksorientierte Organisation Rote Brigaden verantwortlich gemacht. Die während der Untersuchung aufgedeckten Unstimmigkeiten führten zu dem rechtsradikal zuzuordnenden Aktivisten Vincenzo Vinciguerra, der im Zuge seines Geständnisses auf eine umfassende Strategie von Personen aus dem Staatsapparat hinter dem Attentat hinwies. Casson ermittelte daraufhin weitere politisch motivierte, scheinbar von den Geheimdiensten der NATO/CIA unterstützte terroristische Aktivitäten, die von den 1960er bis 1990er Jahren in Italien unter anderem  von der Gruppe [[Ordine Nuovo]] unternommen und durch das Verbreiten von falschen Informationen auf politisch linksorientierte Organisationen umgelenkt worden sein sollen. Diese vermeintliche Strategie, deren Aufdeckung zu einer Staatskrise in Italien geführt hatte, wurde später ''strategia della tensione'' (Strategie der Spannung) genannt.


=== Mutmaßliche Verstrickung anderer europäischer Länder und (fehlende) Aufklärung ===
=== Mutmaßliche Verstrickung anderer europäischer Länder und (fehlende) Aufklärung ===
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