Strafvollzug in Brasilien

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Valois

Neujahr 2017: erst nach 17 Stunden konnten die 12 Geiseln (Aufseher) aus dem Gefängnis Anísio Jobim, Manaus, befreit werden. Was sie erlebten, hat viele von ihnen kündigen lassen: Massaker, herausgeschnittene Herzen, abgetrennte und aufgespießte Köpfe, abgeschnittene und im Gelände verstreute Gliedmaßen.

Insgesamt 56 Gefangene wurden bestialisch ermordet. In zwei weiteren Haftanstalten in Amazonas kam es Neujahr und am 2. Januar zu weiteren Zusammenstößen zwischen Gefangenen und vier Toten. Zu den 60 Toten im Bundesstaat Amazonas kamen kurz darauf 31 weitere Tote im benachbarten Bundesstaat Roraima (Monte Cristo nahe Boa Vista). Tags darauf dann wieder Manaus mit vier Toten. Dann noch zwei Tote in Gefängnissen in Paraíba: insgesamt mindestens 100 getötete Gefangene in den ersten 10 Tagen des Jahres 2017. "Normalerweise" kommt jeden Tag ein Gefangener durch Homizid ums Leben in ganz Brasilien, im Jahr also etwa 365 (2016: 372).

Privatfirma Umanizzare. Verwaltung von 5 Gefängnissen in Amazonas. In Tocantins zwei weitere Gefängnisse. 2000 Angestellte, auf Wachstumskurs. Privatisierung bringt dem Staat allerdings keine Ersparnisse, sondern Mehrkosten. Umgerechnet 119 Millionen Euro hat Umanizzare eingenommen - einen Aufseher bezahlt es mit 590 Euro im Monat. Ausbildung: 1 Monat. Für die Sicherheit ist aber die Polizei zuständig, und die kümmert sich nicht um die Intrerna in den Zellenblöcken.

Faktisch bestimmen Drogenkartelle die Zuteilung von Zellenraum, Privilegien, Waffen und Drogen. Auch interne Streitigkeiten werden von den lokalen Führern der Kartelle geschlichtet.

Wenn es nicht einen Bandenkrieg gibt. In Manaus standen sich das Rote