Stockholm International Prize in Criminology: Unterschied zwischen den Versionen

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Über den Preis selbst bzw. die Entscheidungen der Jury wird häufig kontrovers und heftig diskutiert. Bereits im Jahr 2005, ein Jahr vor der ersten Preisverleihung, haben namhafte Kriminologen, darunter Balvig Flemming (Universität Kopenhagen), Nils Christie (Universität Oslo) und Henrik Tham (Universität Stockholm), in einem Brief an Mitglieder des wissenschaftlichen Ausschusses der Internationalen Vereinigung der Kriminologen, ihre Bedenken hinsichtlich der Einführung eines weiteren Kriminologiepreises geäußert. In ihren Ausführungen bemängeln sie, dass die kriminologische Forschung, deren Aufgabe es sei, sich unter anderem kritisch mit Fragen staatlicher Eingriffe auseinander zu setzen, eingeschränkt werde, da durch die aktive Einflussnahme des Staates, hier am Beispiel der schwedischen Regierung als (Teil-) Ausrichter des Stockholm Preises für Kriminologie, die unabhängige und kritische Ausrichtung der internationalen kriminologischen Forschung mehr als gefährdet sei. Nach Meinung von Nils Christie könnte der Preis, der mit einem hohen Preisgeld verbunden ist, eine Versuchung hin zu einer moderaten Anpassung an die persönlichen Ansichten bzw. die spezifische Ausrichtung der Juroren bewirken. Dementsprechend wird das Verfahren rund um die Nominierung der Preisträger als eines bezeichnet, welches geeignet sei, Kriminologie im Sinne des Staates zu zähmen bzw. zu bändigen. Hierdurch käme es zu einer Einflussnahme auf die Entwicklung der Kriminologie. Um dies auszuschließen und um die kritische Forschung zu erhalten, distanzieren sich die o.g. Wissenschaftler vom dieser Preisverleihung.
Über den Preis selbst bzw. die Entscheidungen der Jury wird häufig kontrovers und heftig diskutiert. Bereits im Jahr 2005, ein Jahr vor der ersten Preisverleihung, haben namhafte Kriminologen, darunter Balvig Flemming (Universität Kopenhagen), Nils Christie (Universität Oslo) und Henrik Tham (Universität Stockholm), in einem Brief an Mitglieder des wissenschaftlichen Ausschusses der Internationalen Vereinigung der Kriminologen, ihre Bedenken hinsichtlich der Einführung eines weiteren Kriminologiepreises geäußert. In ihren Ausführungen bemängeln sie, dass die kriminologische Forschung, deren Aufgabe es sei, sich unter anderem kritisch mit Fragen staatlicher Eingriffe auseinander zu setzen, eingeschränkt werde, da durch die aktive Einflussnahme des Staates, hier am Beispiel der schwedischen Regierung als (Teil-) Ausrichter des Stockholm Preises für Kriminologie, die unabhängige und kritische Ausrichtung der internationalen kriminologischen Forschung mehr als gefährdet sei. Nach Meinung von Nils Christie könnte der Preis, der mit einem hohen Preisgeld verbunden ist, eine Versuchung hin zu einer moderaten Anpassung an die persönlichen Ansichten bzw. die spezifische Ausrichtung der Juroren bewirken. Dementsprechend wird das Verfahren rund um die Nominierung der Preisträger als eines bezeichnet, welches geeignet sei, Kriminologie im Sinne des Staates zu zähmen bzw. zu bändigen. Hierdurch käme es zu einer Einflussnahme auf die Entwicklung der Kriminologie. Um dies auszuschließen und um die kritische Forschung zu erhalten, distanzieren sich die o.g. Wissenschaftler vom dieser Preisverleihung.
[http://www.esc-eurocrim.org/newsletter/May08ESCnewsletter.pdf]


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