Stockholm International Prize in Criminology: Unterschied zwischen den Versionen

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- zwei einzelnen Kriminologen,eine Kriminologische Gesellschaft oder andere kriminologische Organisationen über die Homepage, "www.criminologyprize.com" oder postalisch zu jeder Zeit für den Preis bewerben. Voraussetzung ist, dass das gewünschte Anforderungsprofil, welches an den Preis gestellt ist, erfüllt wird.  
- zwei einzelnen Kriminologen,eine Kriminologische Gesellschaft oder andere kriminologische Organisationen über die Homepage, "www.criminologyprize.com" oder postalisch zu jeder Zeit für den Preis bewerben. Voraussetzung ist, dass das gewünschte Anforderungsprofil, welches an den Preis gestellt ist, erfüllt wird.  
Die Nominierungen eines jeden Jahres setzen sich aus den neu hinzugekommenen Bewerbungen und den zum Teil überarbeiteten Bewerbungen der Vorjahre zusammen, falls sie nicht vom Bewerber wieder zurückgezogen wurden. Zudem müssen sie englischer Sprache verfasst sein. Dies gilt jedoch nicht für Arbeiten, auf die Bezug genommen wird.  
Die Nominierungen eines jeden Jahres setzen sich aus den neu hinzugekommenen Bewerbungen und den zum Teil überarbeiteten Bewerbungen der Vorjahre zusammen, falls sie nicht vom Bewerber wieder zurückgezogen wurden. Zudem müssen sie englischer Sprache verfasst sein. Dies gilt jedoch nicht für Arbeiten, auf die Bezug genommen wird.  
Bewerben können sich nur lebende natürliche Person, die im Falle der Preisverleihung in der Lage sind, diesen persönlich entgegenzunehmen und eine Laudatio zu halten. Mitglieder der Jury sind von der Nominierung ausgeschlossen.   
Bewerben können sich nur lebende natürliche Person, die im Falle der Preisverleihung in der Lage sind, die Auszeichnung persönlich entgegenzunehmen und eine Laudatio zu halten. Mitglieder der Jury sind von der Nominierung ausgeschlossen.   


Da es keine öffentliche Nominierung gibt und die Preisträger schon vor der Preisverleihung bekanntgegeben werden, ist in der öffentlichen Wahrnehmung nicht der Tag der Übergabe des Preises ausschlaggebend, sondern der Tag der Bekanntgabe der Preisträger. Dieser Termin ist für die Öffentlichkeit zugänglich und findet traditionell Anfang bis Mitte Oktober statt.


Auf Grund der hohen Spendengelder der Jerry Lee Stiftung von insgesamt
5 Mill. US-Dollar ist die Verleihung des Stockholm Preises für Kriminologie bis zum Jahre 2015 gesichert. Ob die Finanzierung des Preises darüber hinaus bestehen gesichert sein wird, kann heute noch nicht gesagt werden.


Da es keine öffentliche Nominierung gibt und die Preisträger schon vor der Preisverleihung bekanntgegeben werden, ist in der öffentlichen Wahrnehmung nicht der Tag der Übergabe des Preises ausschlaggebend, sondern der Tag der Bekanntgabe. Die Bekanntgabe der Preise ist für die Öffentlichkeit zugänglich und findet traditionell Anfang bis Mitte Oktober statt.
= '''Kritik''' =


Über den Preis selbst bzw. die Entscheidungen der Jury wird häufig kontrovers und heftig diskutiert.


Bereits im Jahr 2005, ein Jahr vor der ersten Preisverleihung, haben namhafte Kriminologen, darunter Balvig Flemming (Universität Kopenhagen), Nils Christie (Universität Oslo) und Henrik Tham (Universität Stockholm), in einem Brief an Mitglieder des wissenschaftlichen Ausschusses der Internationalen Vereinigung der Kriminologen, ihre Bedenken hinsichtlich der Einführung eines weiteren Kriminologiepreises geäußert. In ihren Ausführungen bemängeln sie, dass die kriminologische Forschung, deren Aufgabe es sei, sich unter anderem kritisch mit Fragen staatlicher Eingriffe


Auf Grund der hohen Spendengelter der Jerry Lee Stiftung von insgesamt
5 Mill. US-Dollar, ist die Verleihung des Stockholm Preises für Kriminologie bis zum Jahre 2015 gesichert. Ob die Finanzierung des Preises darüber hinaus bestehen bleibt, kann heute noch nicht gesagt werden.
= '''Kritik''' =
Der Preis an sich bzw. die Entscheidungen der Jury werden häufig kontrovers diskutiert bzw. sind zum Teil heftiger Kritik ausgesetzt.
Bereits im Jahr 2005, ein Jahr vor der ersten Preisverleihung zum „Stockholm Preis der Kriminologie“,  haben namhafte Kriminologen, darunter Balvig Flemming (Universität Kopenhagen), Nils Christie (Universität Oslo) und Henrik Tham (Universität Stockholm), in einem Brief an Mitglieder des wissenschaftlichen Ausschusses der internationalen Vereinigung der Kriminologen, einen Brief geschrieben, worin sie ihre Bedenken hinsichtlich der Einführung eines weiteren Kriminologiepreises, schilderten. Ihren Ausführungen zu Folge wird der  kriminologischen Forschung, deren Aufgabe es ist, sich unter anderem kritisch mit Fragen staatlicher Eingriffe auseinander zu setzen, eingeschränkt.


Durch die aktive Einflussnahme des Staates, hier am Beispiel der schwedischen Regierung als (Teil-) Ausrichter des Stockholm Preises für Kriminologie, ist die unabhängige und kritische Ausrichtung der internationalen kriminologischen Forschung mehr als gefährdet. Nach Meinung von Nils Christie könnte der Preis, der einhergeht mit einem hohen Preisgeld, eine Versuchung für eine moderate Anpassung nach dem jeweils gewünschten Willen bzw. der spezifischen Ausrichtung der Juroren bedeuten. Demnach wird das Verfahren, rund um die Nominierung der Preisträger als solches bezeichnet, welches geeignet sei, um Kriminologie zu zähmen bzw. zu bändigen – im Sinne des Staates. Hierdurch kommt es zu einer Einflussnahme auf die Entwicklung der Kriminologie. Um dies auszuschließen und um die kritische Forschung zu erhalten, distanzieren sich die o.g. Wissenschaftler vom Stockholm Preis der Kriminologie.
auseinander zu setzen, eingeschränkt werde, da durch die aktive Einflussnahme des Staates, hier am Beispiel der schwedischen Regierung als (Teil-) Ausrichter des Stockholm Preises für Kriminologie, die unabhängige und kritische Ausrichtung der internationalen kriminologischen Forschung mehr als gefährdet sei. Nach Meinung von Nils Christie könnte der Preis, der mit einem hohen Preisgeld verbunden ist, eine Versuchung hin zu einer moderaten Anpassung an die persönlichen Ansichten bzw. die spezifische Ausrichtung der Juroren bewirken. Dementsprechend wird das Verfahren rund um die Nominierung der Preisträger als eines bezeichnet, welches geeignet sei, Kriminologie im Sinne des Staates zu zähmen bzw. zu bändigen. Hierdurch käme es zu einer Einflussnahme auf die Entwicklung der Kriminologie. Um dies auszuschließen und um die kritische Forschung zu erhalten, distanzieren sich die o.g. Wissenschaftler vom dieser Preisverleihung.


= '''Literatur''' =  
= '''Literatur''' =  
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