Steueroasen (auch Steuerparadiese, Offshore-Zentren) sind meist souveräne Staaten, die bereitwillig das Geld ausländischer Anleger zu besonders günstigen Konditionen (z.B. keine Erbschafts- oder Kapitalertragssteuern) aufnehmen und auf diese Weise zu Zentren für Finanzdienstleistungen werden. Schätzungsweise halten Anleger heute (2008) drei bis fünf Billionen Dollar in den Offshore-Zentren. Erfahrungsgemäß werden in Steueroasen auch sog. Schwarzgelder angelegt, die vom Anleger entweder illegal erworben oder aber sonstwie illegal (z.B. unter Vermeidung einer gesetzlich erforderlichen Versteuerung) an den Behörden seines Heimatlandes vorbei ins Ausland verbracht wurden.

Beispiele

Der Stadtstaat Singapur verwaltete im Fiskaljahr 2007 Vermögensanlagen in Höhe von 900 Milliarden Singapur Dollar (435 Milliarden Euro; Anstieg von 24 Prozent gegenüber 2006). Dort ist das Bankgeheimnis sicherer als irgendwo sonst auf der Welt.


Literatur

"Billionen fließen in die Steuerparadiese. Es gibt immer mehr Millionäre auf der Welt und damit steigt die Versuchung der Steuerhinterziehung". FAZ 20.02.2008: 12.

"Singapur, die Steueroase in den Tropen". FAZ 20.02.2008: 12.