Stammheim ist ein Ortsteil von Stuttgart (D) und zugleich der Name einer dort befindlichen Justizvollzugsanstalt (Stuttgart-Stammheim), die speziell für die Inhaftierung von Gefangenen der Roten Armee Fraktion (RAF) errichtet wurde und deren Abriss bis 2012 im Jahre 2008 aus wirtschaftlichen Gründen - und weil er einer Mythologisierung der RAF vorbeugten wollte - von Justizminister Goll (FDP) erwogen wurde.

In der Nacht zum 18. Oktober 1977 starben im 7. Stock der JVA die RAF-Mitglieder Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe. Irmgard Möller überlebte.

Der Verdacht, es habe sich um einen staatlichen Mord oder zumindest einen aufgrund vorheriger Kenntnis der Pläne seitens des (abhörenden) Staates um einen "staatlich geduldeten Selbstmord" gehandelt, wurde von verschiedenen Seiten geäußert.

Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft beschloss am 25. September 2008, kein Ermittlungsverfahren einzuleiten. Der Verdacht auf das Vorliegen eines Mordes galt als ausgeräumt, wurde daher nicht eigens erwähnt. Der Verdacht auf einen staatlich geduldeten Suizid galt als widerlegt. "Die Staatsanwaltschaft habe Akten des Innenministeriums geprüft und keine Anhaltspunkte für die Behauptung gefunden, dass die Häftlingszellen in Stammheim in der nacht des Selbstmords und davor abgehört worden seiein Allerdings sei damals über die Möglichkeit, auch Häftlingszellen abzuhören, diskutiert worden."


Quellen

  • Kein Verfahren zu RAF-Selbstmorden. FAZ 27.09.08: 5.