31.738
Bearbeitungen
Tiao (Diskussion | Beiträge) |
Tiao (Diskussion | Beiträge) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Im Folgenden geht es nicht um die Lernziele, Studienpläne und Modulbeschreibungen kriminologischer Studiengänge, wie wir sie auf den Internetauftritten der Universitäten im In- und Ausland kennen. Es geht um viel mehr. Es geht nämlich um die Behauptung, dass es jenseits alles Geschriebenen noch einen ganz anderen Lehrplan gibt: einen Lehrplan, der ebenso effektiv wie unsichtbar ist, der nie in Gremien diskutiert und über den nirgendwo abgestimmt wurde, der aber strenger befolgt wird als jeder bekannte Syllabus. Keine Aufsichtsbehörde hat ihn je genehmigt und kein Amtsblatt hat ihn je veröffentlicht. Dennoch beeinflusst er alles, was in der Kriminologie getan wird. Dieses Curriculum kennt keine zeitlichen oder räumlichen Grenzen. Es gilt von Alaska bis Feuerland und von Irland bis Australien. Und es galt schon bei der Geburt der Kriminologie; ein Datum, an dem es außer Kraft tritt, ist nicht bekannt. Der Lehrplan, von dem hier die Rede ist, musste noch nie revidiert werden. Er war schon die Voraussetzung dafür, dass die Kriminologie überhaupt entstehen konnte - so wie er auch von vornherein und bis heute das entscheidende Hindernis darstellt, das ihr den Weg zur vollgültigen Wissenschaft verbaut. | |||