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== Die Marburger Schule (auch Vereinigungsschule genannt) == | == Die Marburger Schule (auch Vereinigungsschule genannt) == | ||
[[Datei:Liszt.jpg|200px|thumb|right|[[Franz von Liszt]] hat die italienische und französische Schule in der Marburger Schule (''"Vereinigungsschule"'') | [[Datei:Liszt.jpg|200px|thumb|right|[[Franz von Liszt]] hat die italienische und französische Schule in der Marburger Schule vereint (''"Vereinigungsschule"'').]] | ||
Geprägt von dem Italiener [[Enrico Ferri]] hat der deutsche Strafrechtsreformator [[Franz von Liszt]] (* 2.03.1851 in Wien; † 21.06.1919 in Seeheim a.d. Bergstraße) den Standpunkt vertreten, dass Kriminalität das Produkt aus Anlage und Umwelt ist. | Geprägt von dem Italiener [[Enrico Ferri]] hat der deutsche Strafrechtsreformator [[Franz von Liszt]] (* 2.03.1851 in Wien; † 21.06.1919 in Seeheim a.d. Bergstraße) den Standpunkt vertreten, dass Kriminalität das Produkt aus Anlage und Umwelt ist. | ||
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Aufgrund der großen Bedeutung der empirischen Wissenschaften (Kriminalanthropologie, Kriminalpsychologie und Kriminalistik) für das Strafrecht forderte Liszt ein Zusammenwirken der strafrechtlichen und kriminologischen Disziplinen zu einer sogenannten "gesamten Strafrechtswissenschaft" <ref>Leferenz, 1981, S. 203</ref>. | Aufgrund der großen Bedeutung der empirischen Wissenschaften (Kriminalanthropologie, Kriminalpsychologie und Kriminalistik) für das Strafrecht forderte Liszt ein Zusammenwirken der strafrechtlichen und kriminologischen Disziplinen zu einer sogenannten "gesamten Strafrechtswissenschaft" <ref>Leferenz, 1981, S. 203</ref>. | ||
Liszt war der Meinung, dass das [[Verbrechen]] wissenschaftlich erforscht werden muss | Liszt war der Meinung, dass das [[Verbrechen]] wissenschaftlich erforscht werden muss und sich die Strafrechtspflege und die Kriminalpolitik an den empirischen Ergebnissen zu orientieren haben. | ||
Liszt überlegte, die Strafgesetzbücher von damals durch einen einzigen Paragraphen zu ersetzen: ''„Jeder gemeingefährliche Mensch ist im Interesse der Gesamtheit so lange als nötig unschädlich zu machen.“''<ref>Von Liszt, 1905, S. 80</ref> | Liszt überlegte, die Strafgesetzbücher von damals durch einen einzigen Paragraphen zu ersetzen: ''„Jeder gemeingefährliche Mensch ist im Interesse der Gesamtheit so lange als nötig unschädlich zu machen.“''<ref>Von Liszt, 1905, S. 80</ref> |
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