Rudolf Sieverts: Unterschied zwischen den Versionen

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1935/36: Leiter Zweigstelle des Deutschen Akademischen Austauschdienstes in London. Dort interessierte er sich für die pädagogische Behandlung jugendlicher Rechtsbrecher vor dem Jugendgericht.
1935/36: Leiter Zweigstelle des Deutschen Akademischen Austauschdienstes in London. Dort interessierte er sich für die pädagogische Behandlung jugendlicher Rechtsbrecher vor dem Jugendgericht.
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Sievers organisierte die Neugründung des Seminars für Jugendrecht und Jugendhilfe in Hamburg, in dem Vorarbeiten für das Jugendgesetz von 1943 geleistet wurden. Sieverts gab auch Anregungen für die Einführung mancher Prinzipien des englischen Borstal-Systems auf Hahnöfersand. Jugendstrafanstalten, so Sieverts, sollten am besten von Pädagogen geleitet werden.  
Sievers organisierte die Neugründung des Seminars für Jugendrecht und Jugendhilfe in Hamburg, in dem Vorarbeiten für das Jugendgesetz von 1943 geleistet wurden. Sieverts gab auch Anregungen für die Einführung mancher Prinzipien des englischen Borstal-Systems auf Hahnöfersand. Jugendstrafanstalten, so Sieverts, sollten am besten von Pädagogen geleitet werden.  


Sieverts war Mitglied des Fachausschusses für Jugendrecht, der maßgeblichen Einfluss auf die Reform des Jugendgerichtsgesetzes im Jahre 1953 nahm. Im Oktober 1953 war er 1. Vorsitzender des "Deutschen Jugendgerichtstags" in München. 1960 wurde er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für die Reform des Strafvollzugs. 1964 sprach er sich gegen eine Generalamnestie für politische Gewaltverbrecher des Dritten Reiches aus. 1962-1967 war er Präsident der westdeutschen Rektorenkonferenz. 1967 wurde er Vorsitzender der Strafvollzugskommission des Bundesjustizministeriums. 1961-63 war er Präsident der Universität Hamburg.  
Sieverts war Mitglied des Fachausschusses für Jugendrecht, der maßgeblichen Einfluss auf die Reform des Jugendgerichtsgesetzes im Jahre 1953 nahm. Im Oktober 1953 war er 1. Vorsitzender des "Deutschen Jugendgerichtstags" in München. 1960 wurde er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für die Reform des Strafvollzugs. 1964 sprach er sich gegen eine Generalamnestie für politische Gewaltverbrecher des Dritten Reiches aus. 1962-1967 war er Präsident der westdeutschen Rektorenkonferenz. 1967 wurde er Vorsitzender der Strafvollzugskommission des Bundesjustizministeriums. 1961-63 war er Präsident der Universität Hamburg.  


Er war Schriftleiter der Monatsschrift für Kriminalpsychologie und Strafrechtsreform und Herausgeber des Handwörterbuchs der Kriminologie.  
Er war Schriftleiter der Monatsschrift für Kriminalpsychologie und Strafrechtsreform und Herausgeber des Handwörterbuchs der Kriminologie.


Er war Träger der Silbernen Medaille der Stadt Hamburg und des Kommandeurkreuzes der französischen Ehrenlegion. Seit 1969 war er Ehrenmitglied der deutschen Vereinigung für Jugendpsychiatrie.  
Er war Träger der Silbernen Medaille der Stadt Hamburg und des Kommandeurkreuzes der französischen Ehrenlegion.  


Er war verheiratet mit Elisabeth Charlotte, geb. Ronnefeldet. Kinder: Jan, Thomas, Bettina und Gabriele.  
Er war verheiratet mit Elisabeth Charlotte, geb. Ronnefeldet. Kinder: Jan, Thomas, Bettina und Gabriele.  
Im Alter von 76 Jahren erlag er in Heidelberg einem Herzinfarkt.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
*Rudolf Sieverts, in: Munzinger Archiv, [[http://www.munzinger.de/search/portrait/Rudolf+Sieverts/0/5642.html]]
*Rudolf Sieverts, in: Munzinger Archiv, [[http://www.munzinger.de/search/portrait/Rudolf+Sieverts/0/5642.html]]
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