Radbruchsche Formel: Unterschied zwischen den Versionen

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(Experiment: Kriminologifizierung der Radbruchschen Formel)
 
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Als '''Radbruchsche Formel''' wird eine von [[Gustav Radbruch]] nach 1945 entwickelte Konzeption verstanden. Diese legitimiert den Strafrichter auf Basis eines erweitert legalistischen Verbrechensbegriff dazu, auch positivrechtlich nicht kriminalisierte Handlungen strafrechtlich abzuurteilen. Eine größere Rolle spielte die Radbruchsche Formel zunächst in der Nachkriegszeit bei der Ahndung nationalsozialistischen Unrechts sowie nach 1989 im Rahmen der sogenannten Mauerschützensprozesse.
Als '''Radbruchsche Formel''' wird eine von [[Gustav Radbruch]] nach 1945 entwickelte Konzeption verstanden. Diese legitimiert den Strafrichter auf Basis eines erweitert legalistischen Verbrechensbegriff dazu, auch positivrechtlich nicht kriminalisierte Handlungen strafrechtlich abzuurteilen. Eine größere Rolle spielte die Radbruchsche Formel zunächst in der Nachkriegszeit bei der Ahndung nationalsozialistischen Unrechts sowie nach 1989 im Rahmen der sogenannten Mauerschützensprozesse.


== siehe auch ==
Die Radbruchsche Formel ist bisher fast ausschließlich rechtsphilosophisch - im Rahmen der Debatte um einen naturrechtlichen bzw. positivistischen Rechtsbegriff - gedeutet worden. Lohnend erscheint jedoch ebenfalls eine Berücksichtigung des Konzepts im Rahmen der Deutung makrokriminologischer Phämomene wie der [[Kriminalität der Mächtigen]] und [[Repressives Verbrechen|Repressiver Verbrechen]].
* [[Kriminalität der Mächtigen]]
 


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Radbruchsche_Formel Artikel "Radbruchsche Formel" in der Wikipedia]
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Radbruchsche_Formel Artikel "Radbruchsche Formel" in der Wikipedia]

Version vom 19. März 2009, 13:48 Uhr

Als Radbruchsche Formel wird eine von Gustav Radbruch nach 1945 entwickelte Konzeption verstanden. Diese legitimiert den Strafrichter auf Basis eines erweitert legalistischen Verbrechensbegriff dazu, auch positivrechtlich nicht kriminalisierte Handlungen strafrechtlich abzuurteilen. Eine größere Rolle spielte die Radbruchsche Formel zunächst in der Nachkriegszeit bei der Ahndung nationalsozialistischen Unrechts sowie nach 1989 im Rahmen der sogenannten Mauerschützensprozesse.

Die Radbruchsche Formel ist bisher fast ausschließlich rechtsphilosophisch - im Rahmen der Debatte um einen naturrechtlichen bzw. positivistischen Rechtsbegriff - gedeutet worden. Lohnend erscheint jedoch ebenfalls eine Berücksichtigung des Konzepts im Rahmen der Deutung makrokriminologischer Phämomene wie der Kriminalität der Mächtigen und Repressiver Verbrechen.


Weblinks