RISKID: Unterschied zwischen den Versionen

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Mit der auf "Risiko-Kinder" bezogenen Informationsdatei RISKID - entwickelt von Kriminalhauptkommissar Heinz Sprenger (Duisburg) und dem Kinderarzt Dr. Kownatzki - können sich Kinderärzte untereinander über Verdachtsfälle von Kindesmisshandlung informieren.  
Mit der auf "Risiko-Kinder" bezogenen Informationsdatei RISKID - entwickelt von Kriminalhauptkommissar Heinz Sprenger (Duisburg) und dem Kinderarzt Dr. Ralf Kownatzki - können sich Kinderärzte untereinander über Verdachtsfälle von Kindesmisshandlung informieren.  
"Seit Mitte vergangenen Jahres geben fast alle Duisburger Kinder- und Jugendärzte, derzeit 20, ihre Verdachtsfälle, die nicht selten unterhalb der Anzeigepflicht liegen, in die Datei ein. Bis heute sind es rund 100 Kinder, bei denen Hämatome oder spezielle Knochenbrüche ohne plausibel geschilderte Entste-hungsgeschichten festgestellt wurden, oder deren Eltern nach solchen Diagnosen weitere Termine nicht mehr wahrgenommen hatten. Erfasst werden auch Kinder, die nicht regelmäßig zu den obligatorischen Vorsorgeuntersuchungen U 1 bis U 9 gebracht werden. - Administrator der "Riskid"-Datei ist Obmann Ralf Kownatzki, der auch die geheimen Log-ins und Passwörter vergibt, mit denen die angeschlossenen Ärzte ins System kommen. Der Zugang ist personengebunden, der Gebrauch erfolgt unter strikter Beachtung der aktuell gültigen gesetzlichen Vorgaben. Wer einen namentlichen Verdachtsfall eingibt, kann sofort erkennen, ob der Name auch schon von anderen Kollegen gemeldet worden ist. Wenn sich durch mehrfache Nennung ein Verdacht erhärtet, wird die Polizei eingeschaltet" (Mathes 2008).
"Zudem wurden die Ärzte informiert, welche Maßnahmen für eine gerichtsverwertbare Befunderhebung nötig sind und welche fachkundigen Ansprechpartner aus Polizei und Gerichtsmedizin Tag und Nacht zur Verfügung stehen.
Erster Erfolg: Vor ein paar Monaten wurde ein drei Monate alter Säugling mit inneren Blutungen in eine Klinik eingeliefert. In Absprache mit einem Gerichtsmediziner wurde gezielt weiter untersucht, die Polizei ermittelte - und ein paar Stunden später gestand der Vater, sein Baby mit der Faust in den Bauch geschlagen zu haben" (Werner 2008). 
 


==Quellen==
==Quellen==
*Mathes, Werner (2008) Projekt "Riskid". Kinder unter Beobachtung. Stern  
*Mathes, Werner (2008) Projekt "Riskid". Kinder unter Beobachtung. Stern
 
 
Sie wollten etwas gegen Kindesmisshandlungen tun: Also entwickelte ein Duisburger Kriminalhauptkommissar zusammen mit Ärzten "Riskid". In dieser Risikokinder-Informationsdatei werden Verdachtsfälle von Kindesmisshandlung gesammelt. Mit Erfolg.
 
"2005 war ein fürchterliches Jahr", sagt Kriminalhauptkommissar Heinz Sprenger, "fünf tote Kinder allein in Duisburg." In diesem Jahr kam ihm der Gedanke mit der Datei. Zusammen mit Ralf Kownatzki, dem Obmann der örtlichen Kinderärzte, entwickelte er schließlich "Riskid", eine Risikokinder-Informationsdatei.
 
Die Idee: Kinderärzte sollen sich untereinander jederzeit über Verdachtsfälle von Kindesmisshandlung informieren können. Denn viele Eltern ziehen meist von einem Arzt zum anderen, damit keiner die verletzten Kinder länger beobachten und misstrauisch werden kann.
Sammeldatei für Verdachtsmomente
Seit Mitte vergangenen Jahres geben fast alle Duisburger Kinder- und Jugendärzte, derzeit 20, ihre Verdachtsfälle, die nicht selten unterhalb der Anzeigepflicht liegen, in die Datei ein. Bis heute sind es rund 100 Kinder, bei denen Hämatome oder spezielle Knochenbrüche ohne plausibel geschilderte Entste-hungsgeschichten festgestellt wurden, oder deren Eltern nach solchen Diagnosen weitere Termine nicht mehr wahrgenommen hatten. Erfasst werden auch Kinder, die nicht regelmäßig zu den obligatorischen Vorsorgeuntersuchungen U 1 bis U 9 gebracht werden.
 
Administrator der "Riskid"-Datei ist Obmann Ralf Kownatzki, der auch die geheimen Log-ins und Passwörter vergibt, mit denen die angeschlossenen Ärzte ins System kommen. Der Zugang ist personengebunden, der Gebrauch erfolgt unter strikter Beachtung der aktuell gültigen gesetzlichen Vorgaben. Wer einen namentlichen Verdachtsfall eingibt, kann sofort erkennen, ob der Name auch schon von anderen Kollegen gemeldet worden ist. Wenn sich durch mehrfache Nennung ein Verdacht erhärtet, wird die Polizei eingeschaltet.
 
© Frank Augstein/AP
Kriminalhauptkommissar Heinz Sprenger entwickelte mit Ärzten die Datei "Riskid"
 
Erster Erfolg: Ein drei Monate altes Baby
Zudem wurden die Ärzte informiert, welche Maßnahmen für eine gerichtsverwertbare Befunderhebung nötig sind und welche fachkundigen Ansprechpartner aus Polizei und Gerichtsmedizin Tag und Nacht zur Verfügung stehen.
 
Erster Erfolg: Vor ein paar Monaten wurde ein drei Monate alter Säugling mit inneren Blutungen in eine Klinik eingeliefert. In Absprache mit einem Gerichtsmediziner wurde gezielt weiter untersucht, die Polizei ermittelte - und ein paar Stunden später gestand der Vater, sein Baby mit der Faust in den Bauch geschlagen zu haben.
 
 
Artikel vom 05. März 2008
 
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Leser-Kommentare (2) zu diesem Artikel
 
Gut, aber... (11.3.2008, 21:47 Uhr)
 
Hoffentlich (11.3.2008, 16:08 Uhr)
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