Mit der auf "Risiko-Kinder" bezogenen Informationsdatei RISKID - entwickelt von Kriminalhauptkommissar Heinz Sprenger (Duisburg) und dem Kinderarzt Dr. Ralf Kownatzki - können sich Kinderärzte untereinander über Verdachtsfälle von Kindesmisshandlung informieren. Mit RISKID wird in Duisburg seit Mitte 2007 erfolgreich gearbeitet. Erfasst werden Kinder

  • mit Hämatomen oder speziellen Knochenbrüchen ohne plausibel geschilderte Entstehungsgeschichten - insbesondere dann, wenn die Eltern der Kinder nach entsprechenden Diagnosen keine weiteren Termine wahrnehmen
  • die nicht regelmäßig zu den obligatorischen Vorsorgeuntersuchungen U 1 bis U 9 gebracht werden.

RISKID bietet Ärzten auch Informationen über die für eine gerichtsverwertbare Befunderhebung erforderlichen Maßnahmen und nennt fachkundige Ansprechpartner bei Polizei und Gerichtsmedizin.

"Administrator der "Riskid"-Datei ist Obmann Ralf Kownatzki, der auch die geheimen Log-ins und Passwörter vergibt, mit denen die angeschlossenen Ärzte ins System kommen. Der Zugang ist personengebunden, der Gebrauch erfolgt unter strikter Beachtung der aktuell gültigen gesetzlichen Vorgaben. Wer einen namentlichen Verdachtsfall eingibt, kann sofort erkennen, ob der Name auch schon von anderen Kollegen gemeldet worden ist. Wenn sich durch mehrfache Nennung ein Verdacht erhärtet, wird die Polizei eingeschaltet" (Mathes 2008).

Beispielsfall:

Klinik-Einlieferung eines drei Monate alten Säuglings mit inneren Blutungen. Innerhalb weniger Stunden führten weitere Untersuchungen in Absprache mit einem Gerichtsmediziner und polizeiliche Ermittlungen zu dem Geständnis des Vaters, sein Baby mit der Faust in den Bauch geschlagen zu haben.


Quellen