Prohibition: Unterschied zwischen den Versionen

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===Politische und wirtschaftliche Folgen===
===Politische und wirtschaftliche Folgen===
Die politischen und wirtschaftlichen Folgen der Prohibition sind vielseitig. Positive Folgen bezogen auf die Alkoholprohibition sind die Entwicklung neuer Methoden zur schnelleren Herstellung hochwertigeren Alkohol (Scotchherstellung) sowie eine Verbesserung der Apparaturen, die effizienter arbeiten.
Die politischen und wirtschaftlichen Folgen der Prohibition sind vielseitig. Positive Folgen bezogen auf die Alkoholprohibition sind die Entwicklung neuer Methoden zur schnelleren Herstellung hochwertigeren Alkohol (Scotchherstellung) sowie eine Verbesserung der Apparaturen, die effizienter arbeiten.
Neben diesen Positiven überwiegt die Zahl der negativen Folgen. Ein globales Problem ist der durch staatliche Prohibition verringerte Import des jeweiligen Staates zu den Exportnationen. Ein Beispiel dafür stellt Norwegen dar. Durch die Alkoholprohibition reduzierte sich der Export der sogenannten „Weinnationen“ (Spanien, Portugal, Frankreich) nach Norwegen auf „0“. Um Norwegen zur Aufhebung der Prohibition zu bewegen, schränkten diese Staaten den Fischimport aus Norwegen ein bzw. schafften ihn ab. Eine komplett gegensätzliche Auswirkung entwickelte sich zwischen den USA und Kanada. Über die sogenannte „Rum Row“ (Schnapsstraße) wurde Alkohol von Kanada oder Mexico in die Vereinigten Staaten importiert. Dieser Zuwachs zeigt sich deutlich am Wert der kanadischen Alkoholexporte, der von  ca. 1 Million US-Dollar (1920) auf ca. 33 Millionen US-Dollar (1929) anstieg (vgl. Schmölders 1930: 199). Deutlich wird, dass die Prohibition zu einer Veränderung der Beziehung zwischen dem Prohibitionsland und seinen Ex-/Importnationen führt. Ein innerstaatliches Problem, welches mit jedem Substanzverbot einher geht, ist dass der Steuereinnahmen. Alle Produkte, die in der Schattenwirtschaft produziert und gehandelt werden, unterliegen nicht dem Fiskus des Staates. So entsteht dem Staat im Falle einer Totalprohibition ein Totalverlust an Steuern. Ein Beispiel stellt das Verbot von Marihuana in Deutschland dar. Durch das unter Strafe stellen des Besitzes geringster Mengen Marihuana fällt der Profit des Handels zu 100% in den Schwarzmarkt, der das entsprechende Risiko der Strafverfolgung mit einer „Risikorendite“ ausgleicht.
Neben diesen Positiven überwiegt die Zahl der negativen Folgen. Ein globales Problem ist der durch staatliche Prohibition verringerte Import des jeweiligen Staates zu den Exportnationen. Ein Beispiel dafür stellt Norwegen dar. Durch die Alkoholprohibition reduzierte sich der Export der sogenannten „Weinnationen“ (Spanien, Portugal, Frankreich) nach Norwegen auf „0“. Um Norwegen zur Aufhebung der Prohibition zu bewegen, schränkten diese Staaten den Fischimport aus Norwegen ein bzw. schafften ihn ab (vgl. Johanson 2013: 48). Eine komplett gegensätzliche Auswirkung entwickelte sich zwischen den USA und Kanada. Über die sogenannte „Rum Row“ (Schnapsstraße) wurde Alkohol von Kanada oder Mexico in die Vereinigten Staaten importiert. Dieser Zuwachs zeigt sich deutlich am Wert der kanadischen Alkoholexporte, der von  ca. 1 Million US-Dollar (1920) auf ca. 33 Millionen US-Dollar (1929) anstieg (vgl. Schmölders 1930: 199). Deutlich wird, dass die Prohibition zu einer Veränderung der Beziehung zwischen dem Prohibitionsland und seinen Ex-/Importnationen führt. Ein innerstaatliches Problem, welches mit jedem Substanzverbot einher geht, ist dass der Steuereinnahmen. Alle Produkte, die in der Schattenwirtschaft produziert und gehandelt werden, unterliegen nicht dem Fiskus des Staates. So entsteht dem Staat im Falle einer Totalprohibition ein Totalverlust an Steuern. Ein Beispiel stellt das Verbot von Marihuana in Deutschland dar. Durch das unter Strafe stellen des Besitzes geringster Mengen Marihuana fällt der Profit des Handels zu 100% in den Schwarzmarkt, der das entsprechende Risiko der Strafverfolgung mit einer „Risikorendite“ ausgleicht.


=== Kriminologische Brücke===
=== Kriminologische Brücke===
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