Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch: Unterschied zwischen den Versionen

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Schneider definiert den sexuellen Missbrauch an Kindern als ,,Kontakte und Interaktionen zwischen einem Kind und einem Erwachsenen, bei denen das Kind als Objekt zur sexuellen Stimulation des Täter bzw. der Täterin oder einer anderen Person missbraucht wird" (Schneider 2001: 91ff.).  Allerdings besteht auch die Gefahr, dass harmlose Verstöße, wie etwa anzügliche Blicke (vgl. Engfer 1998: 1007) oder das Beobachten des Kindes beim Baden zu den Arten sex. Missbrauchs  (Bange 1992: 102) bzw. als sexuelle Übergriffe verstanden werden. Uneingeschränkte Zustimmung findet es, dass durch Drohungen und körperliche Gewalt erzwungene sexuelle Handlungen sexuellen Missbrauch darstellen (Bange 1992: 102). Kennzeichnend für sexuellen Missbrauch allgemein ist ein Machtgefälle zwischen Täter und Opfer, wobei der Täter seine Autoritätsstellung oder Vertrauensposition ausnutzt, um seine eigenen Bedürfnisse auf Kosten der abhängigen Person zu befriedigen. Sexueller Missbrauch ist somit Missbrauch von Macht in Erziehungs-, Betreuungs- und Ausbildungsverhältnissen oder auch von Machtungleichheiten bei Geschlechtern (vgl. Weber & Rohleder 1995: S. 29).  
Schneider definiert den sexuellen Missbrauch an Kindern als ,,Kontakte und Interaktionen zwischen einem Kind und einem Erwachsenen, bei denen das Kind als Objekt zur sexuellen Stimulation des Täter bzw. der Täterin oder einer anderen Person missbraucht wird" (Schneider 2001: 91ff.).  Allerdings besteht auch die Gefahr, dass harmlose Verstöße, wie etwa anzügliche Blicke (vgl. Engfer 1998: 1007) oder das Beobachten des Kindes beim Baden zu den Arten sex. Missbrauchs  (Bange 1992: 102) bzw. als sexuelle Übergriffe verstanden werden. Uneingeschränkte Zustimmung findet es, dass durch Drohungen und körperliche Gewalt erzwungene sexuelle Handlungen sexuellen Missbrauch darstellen (Bange 1992: 102). Kennzeichnend für sexuellen Missbrauch allgemein ist ein Machtgefälle zwischen Täter und Opfer, wobei der Täter seine Autoritätsstellung oder Vertrauensposition ausnutzt, um seine eigenen Bedürfnisse auf Kosten der abhängigen Person zu befriedigen. Sexueller Missbrauch ist somit Missbrauch von Macht in Erziehungs-, Betreuungs- und Ausbildungsverhältnissen oder auch von Machtungleichheiten bei Geschlechtern (vgl. Weber & Rohleder 1995: S. 29).  
==Risiko- und Schutzfaktoren bei Kindesmisshandlung und -missbrauch==
Auf Grundlage der Modelle  von Bretz et al. (1994b); Trepper & Barrett (1992) sowie der Ergebnisse der Studie von Wetzels (1997) erstellte das Institut für Psychologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in einer [http://www.psychologie.uni-freiburg.de/Members/wetzel/lehre/SexuellerMissbrauch/download Katalog der Risiko- und Schutzfaktoren bei Kindesmisshandlung und -missbrauch] in Anlehnung an das Schema von Scheithauer et al. (2000) – für die Entwicklung eines Kindes relevante risikoerhöhende bzw. –mildernde Faktoren:
* Tabelle A: Kindbezogene Faktoren (Vulnerabilität – Resilienzfaktoren)
* Tabelle B: Umgebungsbezogene Faktoren (Risikofaktoren - Schutzfaktoren)
* Tabelle C: Gesellschaftliche und kulturelle Faktoren




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=== Zielgruppe: Schulen===
====Katalog mit kindbezogenen, umgebungsbezogenen, gesellschaftlichen und kulturellen Faktoren====
Einen '''multifaktorellen''' Ansatz, der kind-, umgebungsbezogene, gesellschaftliche und kulturelle Faktoren beinhaltet - sich auf Kindesmisshandlung und -missbrauch bezieht - zeigt der [http://www.psychologie.uni-freiburg.de/Members/wetzel/lehre/SexuellerMissbrauch/download "Katalog der Risiko- und Schutzfaktoren bei Kindesmisshandlung und -missbrauch"]. Er enthält relevante risikoerhöhende bzw. –mildernde Faktoren i. Z. m. Kindesmisshandlung und -missbrauch in drei Tabellen und basiert auf Grundlage der Modelle  von Bretz et al. (1994b); Trepper & Barrett (1992) sowie der Ergebnisse der Studie von Wetzels (1997) und in Anlehnung an das Schema von Scheithauer et al. (2000))
* Tabelle A: Kindbezogene Faktoren (Vulnerabilität – Resilienzfaktoren)
* Tabelle B: Umgebungsbezogene Faktoren (Risikofaktoren - Schutzfaktoren)
* Tabelle C: Gesellschaftliche und kulturelle Faktoren
 
 
===Zielgruppe: Schulen===
Obwohl die schulischen Präventionsmaterialien und Bemühungen nicht in der Lage sein werden, Kinder vor dem Leid sexueller Misshandlungen zu beschützen, können sie helfen, Leid zu minimieren. Ein Unterlassen schulischer Präventionsbemühungen wird als schlechte Alternative betrachtet (Marquardt-Mau 1995: 23), da
Obwohl die schulischen Präventionsmaterialien und Bemühungen nicht in der Lage sein werden, Kinder vor dem Leid sexueller Misshandlungen zu beschützen, können sie helfen, Leid zu minimieren. Ein Unterlassen schulischer Präventionsbemühungen wird als schlechte Alternative betrachtet (Marquardt-Mau 1995: 23), da
* schulische Prävention offensichtlich in der Lage ist, relevantes Wissen (Arten der sexuellen Misshandlung, Hilfe zu holen) zu vermitteln,
* schulische Prävention offensichtlich in der Lage ist, relevantes Wissen (Arten der sexuellen Misshandlung, Hilfe zu holen) zu vermitteln,
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