Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch: Unterschied zwischen den Versionen

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==Konzeptionen zum Umgang mit rückfallgefährdeten Sexualstraftätern in Deutschland==
==Konzeptionen zum Umgang mit rückfallgefährdeten Sexualstraftätern in Deutschland==


Spektakuläre und tragische Einzelfälle führten auch in Deutschland zum Ruf nach Strafverschärfung und härterem Umgang mit Sexualstraftätern. Seit 2006 entstanden in den Bundesländern - beginnend mit Bayern - unterschiedliche Konzeptionen, die dieses Phänomen zum Regelungsgegenstand machten.
Spektakuläre und tragische Einzelfälle führten auch in Deutschland zum Ruf nach Strafverschärfung und härterem Umgang mit Sexualstraftätern, obwohl entgegen einem verbreiteten Eindruck Missbrauchsfälle mit steigender Anwendung von Urlaub, Freigang und anderen Lockerungen in der Regel prozentual nicht gestiegen, sondern umgekehrt zurückgegangen sind (Bundesministerium des Innern / Bundesministerium der Justiz 2006: 122).
 
Seit 2006 entstanden in den Bundesländern - beginnend mit Bayern - unterschiedliche Konzeptionen, die dieses Phänomen zum Regelungsgegenstand machten.


'''Zielgruppen''' der Konzeptionen sind Personen, die sich nicht allein im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch von Kindern strafbar gemacht haben, sondern die  
'''Zielgruppen''' der Konzeptionen sind Personen, die sich nicht allein im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch von Kindern strafbar gemacht haben, sondern die  
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Die zunehmende staatliche Repression und wachsende ‚Lust auf Strafe’ werden als zwei parallele Prozesse und Entwicklungen gesehen, die sich in allen post-modernen Gesellschaften beobachten lassen und denen sich Politiker und deren Parteien fügen und unterwerfen, ihn instrumentalisieren, wenn nicht sogar schüren (Sack 2006).
Die zunehmende staatliche Repression und wachsende ‚Lust auf Strafe’ werden als zwei parallele Prozesse und Entwicklungen gesehen, die sich in allen post-modernen Gesellschaften beobachten lassen und denen sich Politiker und deren Parteien fügen und unterwerfen, ihn instrumentalisieren, wenn nicht sogar schüren (Sack 2006).




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* Ludwig-Mayerhofer, Wolfgang (2000): Warum und wie die Strafjustiz spart. In: Rottleuthner, H. (Hrsg.) (2000): Armer Rechtstaat. Beiträge zur Jahrestagung der Vereinigung für Rechtssoziologie in Innsbruck 1998. Baden-Baden.
* Ludwig-Mayerhofer, Wolfgang (2000): Warum und wie die Strafjustiz spart. In: Rottleuthner, H. (Hrsg.) (2000): Armer Rechtstaat. Beiträge zur Jahrestagung der Vereinigung für Rechtssoziologie in Innsbruck 1998. Baden-Baden.
* Popitz, Heinrich, (1968): Die Präventivwirkung des Nichtwissens, Tübingen
* Popitz, Heinrich, (1968): Die Präventivwirkung des Nichtwissens, Tübingen
* Rehn, G. et al. (2001): Behandlung "gefährlicher Straftäter". Grundlagen, Konzepte, Ergebnisse. Herbolzheim
* Schetsche, Michael, (1996): Die Karriere sozialer Probleme, München
* Schetsche, Michael, (1996): Die Karriere sozialer Probleme, München
* Scheufele (2005): Sexueller Missbrauch - Mediendarstellung und Medienwirkung, Wiesbaden
* Scheufele (2005): Sexueller Missbrauch - Mediendarstellung und Medienwirkung, Wiesbaden
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* Thomas, Jürgen et al. (2006): Freie Straffälligenhilfe unter Veränderungsdruck. In: Neue Praxis. Heft 1/2006, S. 80-98
* Thomas, Jürgen et al. (2006): Freie Straffälligenhilfe unter Veränderungsdruck. In: Neue Praxis. Heft 1/2006, S. 80-98
* Weber, M. & Rohleder, C. (1995): Sexueller Missbrauch. Jugendhilfe zwischen Aufbruch und Rückschritt, Münster
* Weber, M. & Rohleder, C. (1995): Sexueller Missbrauch. Jugendhilfe zwischen Aufbruch und Rückschritt, Münster
* Bundesministerium des Innern / Bundesministerium der Justiz (2006): Behandlungsvollzug und Sicherheit der Allgemeinheit vor Straftaten, In: Zweiter Periodischer Sicherheitsbericht. Berlin




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