Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch: Unterschied zwischen den Versionen

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Ausgehend von zwei Grundmuster - Neigungstaten und Ersatzhandlungen - und einer lebenslangen pädophilen Neigung ab der Jugend bei ca. einem Prozent der männlichen Bevölkerung  ([[Hellfeld]]: ca. 15.000 Fälle, [[Dunkelfeld]]: ca. 60.000 Fälle jährlich) und von der Annahme, dass es potentielle Täter gibt, die eigenverantwortlich Hilfe suchen, richtet sich das Projekt an betroffene Männer. Von über als 700 Interessierten, die sich bis 2008 an das Institut gewandt haben, konnte annähernd 150 Betroffenen ein Therapieplatz angeboten werden. Mehr als 30 Teilnehmer haben die Therapie an der Charité abgeschlossen, weitere befinden sich in Behandlung, viele warten auf einen Therapieplatz. Bisher lässt die Größe der Stichprobe keine statistisch aussagekräftige Evaluierung der Daten zu. In etwa drei Jahren hofft das Institut über eine Datenmenge zu verfügen, die näheren Aufschluss gibt über die Problematik und die richtigen Therapieansätze für die präventive Behandlung von Betroffenen. Vor dem Hintergrund des Finanzbedarfs ist eine Weiterführung des Therapieangebotes nach 2010 noch nicht gesichert (Stand: Juni 2010).
Ausgehend von zwei Grundmuster - Neigungstaten und Ersatzhandlungen - und einer lebenslangen pädophilen Neigung ab der Jugend bei ca. einem Prozent der männlichen Bevölkerung  ([[Hellfeld]]: ca. 15.000 Fälle, [[Dunkelfeld]]: ca. 60.000 Fälle jährlich) und von der Annahme, dass es potentielle Täter gibt, die eigenverantwortlich Hilfe suchen, richtet sich das Projekt an betroffene Männer. Von über als 700 Interessierten, die sich bis 2008 an das Institut gewandt haben, konnte annähernd 150 Betroffenen ein Therapieplatz angeboten werden. Mehr als 30 Teilnehmer haben die Therapie an der Charité abgeschlossen, weitere befinden sich in Behandlung, viele warten auf einen Therapieplatz. Bisher lässt die Größe der Stichprobe keine statistisch aussagekräftige Evaluierung der Daten zu. In etwa drei Jahren hofft das Institut über eine Datenmenge zu verfügen, die näheren Aufschluss gibt über die Problematik und die richtigen Therapieansätze für die präventive Behandlung von Betroffenen. Vor dem Hintergrund des Finanzbedarfs ist eine Weiterführung des Therapieangebotes nach 2010 noch nicht gesichert (Stand: Juni 2010).


'''Ziele des Projektes:'''
'''Ziele des Projektes:'''  
 
* Vorbeugende Behandlung potentieller Täter
* Vorbeugende Behandlung potentieller Täter
* Nachweis, dass es eigenverantwortlich therapeutische Hilfe suchende Mäner gibt,
* Nachweis, dass es eigenverantwortlich therapeutische Hilfe suchende Mäner gibt,
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===Zielgruppe: Kinder und Eltern / Erziehungsberechtigte===
===Zielgruppe: Kinder und Eltern / Erziehungsberechtigte===
Die herkömmliche [[Prävention]] bereite geradezu den Boden für Missbrauch, denn fehlinformierte, unsichere, angepasste und abhängige Kinder seien ideale Opfer. Sinnvolle Prävention dagegen müsse Kinder stark machen, sie in die Lage versetzen, sexuelle Übergriffe zu erkennen, einzuordnen und sich dagegen zu wehren, sich selbst zu schützen.
Die herkömmliche [[Prävention]] bereite geradezu den Boden für Missbrauch, denn fehlinformierte, unsichere, angepasste und abhängige Kinder seien ideale Opfer. Sinnvolle Prävention dagegen müsse Kinder stark machen, sie in die Lage versetzen, sexuelle Übergriffe zu erkennen, einzuordnen und sich dagegen zu wehren, sich selbst zu schützen.
Prävention müsse die Stärke von Kinder aufbauen, die Unabhängigkeit der Kinder fördern, die Mobilität der Kinder erweitern und die Freiheit von Kindern vergrößern. Prävention dürfe auf keinen Fall Angst machen, da Angst Schwäche erzeuge und Angst lähme. Angst entstehe aus Gefühlen von Ohnmacht und Hilflosigkeit. Kindern müsse das Wissen um ihre Stärke und Handlungsmöglichkeiten vermittelt, da Wissen Macht bedeute.
Prävention müsse die Stärke von Kinder aufbauen, die Unabhängigkeit der Kinder fördern, die Mobilität der Kinder erweitern und die Freiheit von Kindern vergrößern. Prävention dürfe auf keinen Fall Angst machen, da Angst Schwäche erzeuge und Angst lähme. Angst entstehe aus Gefühlen von Ohnmacht und Hilflosigkeit. Kindern müsse das Wissen um ihre Stärke und Handlungsmöglichkeiten vermittelt, da Wissen Macht bedeute. beschreibt '''Fünf Themenbereiche''' werden danach als zentral für eine präventive Erziehung gesehen (vgl. Fey 1988: 189, 218):
 
 
Fey (1988: 189; 218) beschreibt fünf Themenbereiche als zentral für eine präventive Erziehung:


* Mein Körper gehört mir. Der eigene Körper ist wertvoll, jedes Kind hat das Recht, ihn zu schützen.
* Mein Körper gehört mir. Der eigene Körper ist wertvoll, jedes Kind hat das Recht, ihn zu schützen.
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