Pop Dschihadismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Begriff Pop-Dschihad tauchte zunächst in den Medien nach den Anschlägen vom 11.September.2001 in den Vereinigten Staaten auf. An dieser Stelle war die Sprache von sogenannten Pop-Dschihadisten, hierunter verstand man Personen welche sich in sozialen Netzwerken und Internetforen offenkundig als Sympathisanten von Osama Bin Laden und seinen Anhängern von [[Al-Qaida]] ausgaben. Man nutzte die romantischen Bilder von gewaltigen Bergketten in der Afghanischen Einöde im Sonnenuntergang und designte so Plakate, welche den Terroristen Osama Bin Laden wie einen Popstar erscheinen lassen [http://www.tagesspiegel.de/kultur/phaenomen-pop-dschihad-maennlich-muslimisch-jung-gesucht/11268470.html#].  
Der Begriff Pop-Dschihad tauchte zunächst in den Medien nach den Anschlägen vom 11.September.2001 in den Vereinigten Staaten auf. An dieser Stelle war die Sprache von sogenannten Pop-Dschihadisten, hierunter verstand man Personen welche sich in sozialen Netzwerken und Internetforen offenkundig als Sympathisanten von Osama Bin Laden und seinen Anhängern von [[Al-Qaida]] ausgaben. Man nutzte die romantischen Bilder von gewaltigen Bergketten in der Afghanischen Einöde im Sonnenuntergang und designte so Plakate, welche den Terroristen Osama Bin Laden wie einen Popstar erscheinen lassen [http://www.tagesspiegel.de/kultur/phaenomen-pop-dschihad-maennlich-muslimisch-jung-gesucht/11268470.html#].  


Die aktuelle Verwendung des Begriffs Pop Dschihad hat sich gewandelt und wird heute eher mit dem  Islamischen Staat und der salafistischen Szene in Verbindung gebracht. Im wieder warnen Onlineartikel vor der gefährlichen Wirkung der Propaganda des Islamischen Staates und seine salafistischen Anhängern mit Überschriften wie: „Salafisten nutzen den Pop-Dschihad als Köder im Internet“.  
Die aktuelle Verwendung des Begriffs Pop Dschihad hat sich gewandelt und wird heute eher mit dem  Islamischen Staat und der salafistischen Szene in Verbindung gebracht. Immer wieder warnen Onlineartikel vor der gefährlichen Wirkung der Propaganda des Islamischen Staates und seinen salafistischen Anhängern mit Überschriften wie: „Salafisten nutzen den Pop-Dschihad als Köder im Internet“.  


Der Begriff steht in seiner Aktualität also eher für die Rekrutierung und die Suche nach Anhängern und Unterstützern des Islamischen Staates. Dazu werden Bilder und Videos genutzt, welche sich der Ästhetik und Bildsprach der Popkultur bedienen.  
Der Begriff steht in seiner Aktualität also eher für die Rekrutierung und die Suche nach Anhängern und Unterstützern des Islamischen Staates. Dazu werden Bilder und Videos genutzt, welche sich der Ästhetik und Bildsprach der Popkultur bedienen.  


Der große Unterschied in der Verwendung des Begriffs kurz nach dem 11.September.2011 und der aktuellen Verwendung liegt also bei den Protagonisten, mit welchen dieser in Zusammenhang gebracht wird, nach 2011 ging es um Osama Bin Laden und die Terrororganisation  
Der große Unterschied in der Verwendung des Begriffs kurz nach dem 11.September.2001 und der aktuellen Verwendung liegt also bei den Protagonisten, mit welchen dieser in Zusammenhang gebracht wird, nach 2001 ging es um Osama Bin Laden und die Terrororganisation  
[[Al-Qaida]], in den vergangenen Jahren rückten der Islamische Staat und seine Anhänger immer weiter in den Fokus. Desweiteren wurde das Internet im Zusammenhang mit Osama Bin Laden genutzt, um diesem seine Sympathien auszusprechen, beim Islamischen Staat bzw. durch die salafistische Szene hingegen sollen Internetnutzer gezielt durch Filme und Bilder angesprochen werden und von der eigenen Sache überzeugt werden [http://www.zeit.de/news/2015-12/10/deutschland-salafisten-nutzen-den-pop-dschihad-im-internet-als-koeder-10144616].
[[Al-Qaida]], in den vergangenen Jahren rückten der Islamische Staat und seine Anhänger immer weiter in den Fokus. Desweiteren wurde das Internet im Zusammenhang mit Osama Bin Laden genutzt, um diesem seine Sympathien auszusprechen, beim Islamischen Staat bzw. durch die salafistische Szene hingegen sollen Internetnutzer gezielt durch Filme und Bilder angesprochen werden und von der eigenen Sache überzeugt werden [http://www.zeit.de/news/2015-12/10/deutschland-salafisten-nutzen-den-pop-dschihad-im-internet-als-koeder-10144616].


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Genutzt werden Bildern und vor allem Videos, welche mit ihrem zugeschnittenen Design und der Hintergrundmusik immer wieder einen westlich-popkulturellen Bezug durchscheinen lassen.  
Genutzt werden Bilder und vor allem Videos, welche mit ihrem zugeschnittenen Design und der Hintergrundmusik immer wieder einen westlich-popkulturellen Bezug durchscheinen lassen.  


So wird beispielsweise ein Rekrutierungsvideo im Stil des US-Computerspiels „Grand Theft Auto“  gehalten, einziger Unterschied, der ursprüngliche Protagonist des Spiels, ein „Gangster oder auch „Underdog“ in den USA, tauscht seine Rolle mit einem Dschihadisten welcher in der syrisch-irakischen Wüste kämpft.  
So wird beispielsweise ein Rekrutierungsvideo im Stil des US-Computerspiels „Grand Theft Auto“  gehalten, einziger Unterschied, der ursprüngliche Protagonist des Spiels, ein „Gangster oder auch „Underdog“ in den USA, tauscht seine Rolle mit einem Dschihadisten welcher in der syrisch-irakischen Wüste kämpft.  


Die genutzten stilistischen Mittel können jedoch noch viel einfacher sein, so werden Markensymbole wie der Nike-Schriftzug beispielsweise für den Aufruf zum Heiligenkrieg missbraucht, Figuren wie Spongebob oder Transformers werden Hassbotschaften in den Mund gelegt. Aus dem Computerspiel „Call of Duty“ wird „Call of Jihad“, in dem die Spieler „Ungläubige“ töten müssen [http://www.tagesspiegel.de/medien/studie-um-pop-dschihad-wie-islamisten-um-nachwuchs-werben/12708630.html].  
Die genutzten stilistischen Mittel können jedoch noch viel einfacher sein, so werden Markensymbole wie der Nike-Schriftzug beispielsweise für den Aufruf zum "Heiligen Krieg" missbraucht, Figuren wie Spongebob oder Transformers werden Hassbotschaften in den Mund gelegt. Aus dem Computerspiel „Call of Duty“ wird „Call of Jihad“, in dem die Spieler „Ungläubige“ töten müssen [http://www.tagesspiegel.de/medien/studie-um-pop-dschihad-wie-islamisten-um-nachwuchs-werben/12708630.html].  


Zudem werden alte religiöse Lieder neu aufbereitet und durch salafistische Gruppierungen als Rapsongs neu aufgenommen. Eher altmodische Lieder bekommen so eine „hippe“ und „coole“  Neuinterpretation, so trifft man den Geschmack der Jugend weil man Instrumente ihrer Sprache nutzt [http://www.huffingtonpost.de/2014/11/04/salafisten-islam_n_6098846.html].  
Zudem werden alte religiöse Lieder neu aufbereitet und durch salafistische Gruppierungen als Rapsongs neu aufgenommen. Eher altmodische Lieder bekommen so eine „hippe“ und „coole“  Neuinterpretation, so trifft man den Geschmack der Jugend weil man Instrumente ihrer Sprache nutzt [http://www.huffingtonpost.de/2014/11/04/salafisten-islam_n_6098846.html].  
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Im Laufe der Zeit entwickelte sich im Netz zudem  eine Art „Fan-Art“ für den Islamischen Staat. Westliche Jugendliche bearbeiten Videos und Bilder von terroristischen Handlungen aus Syrien mit enormen künstlerischen Fähigkeiten und laden diese im Internet hoch, diese zeigen dann nicht mehr die Kriegshandlungen in all ihrer Grausamkeit und Brutalität sonder sind mit beschönigenden Schnitten und Hintergrundmusik aufgearbeitet worden [http://www.tagesspiegel.de/medien/studie-um-pop-dschihad-wie-islamisten-um-nachwuchs-werben/12708630.html].  
Im Laufe der Zeit entwickelte sich im Netz zudem  eine Art „Fan-Art“ für den Islamischen Staat. Westliche Jugendliche bearbeiten Videos und Bilder von terroristischen Handlungen aus Syrien mit enormen künstlerischen Fähigkeiten und laden diese im Internet hoch, diese zeigen dann nicht mehr die Kriegshandlungen in all ihrer Grausamkeit und Brutalität sonder sind mit beschönigenden Schnitten und Hintergrundmusik aufgearbeitet worden [http://www.tagesspiegel.de/medien/studie-um-pop-dschihad-wie-islamisten-um-nachwuchs-werben/12708630.html].  


Ziel ist es den Islamischen Staat in hollywoodähnlichen Videoclips wie ein Paradies zu inszenieren, in dem es den Menschen an nicht mangele. Vermehrt werden islamische Kämpfer in sozialen Netzwerken als Heldenikonen stilisiert, welchen den Märtyrertod sterben und damit den „Dienst an Gott“ geleistet haben.  
Ziel ist es den Islamischen Staat in hollywoodähnlichen Videoclips wie ein Paradies zu inszenieren, in dem es den Menschen an nichts mangele. Vermehrt werden islamische Kämpfer in sozialen Netzwerken als Heldenikonen stilisiert, welchen den Märtyrertod sterben und damit den „Dienst an Gott“ geleistet haben.  




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