Piraterie: Unterschied zwischen den Versionen

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Bereits seit den Anfängen der Seefahrt ist Piraterie ein bekanntes Phänomen. Erste Piratenberichte reichen zurück bis zum Bau der Pyramiden, bei denen Piraten es auf Getreidelieferungen von Ägypten in das Römische Reich abgesehen hatten. So wurde bereits im Jahre 101 v.Chr. das erste Antipiratengesetz durch den römischen Senat erlassen. Einer der ersten großen Piratenstützpunkte bildeten um 70 v.Chr. die Insel Kreta und Kilikien. Häufig waren Piraten nützliche Gehilfen religiöser und territorialer Expansion im Mittelmeerraum. Nordeuropa litt hingegen seit dem frühen Mittelalter unter den Raubzügen der Wikinger.
Bereits seit den Anfängen der Seefahrt ist Piraterie ein bekanntes Phänomen. Erste Piratenberichte reichen zurück bis zum Bau der Pyramiden, bei denen Piraten es auf Getreidelieferungen von Ägypten in das Römische Reich abgesehen hatten. So wurde bereits im Jahre 101 v.Chr. das erste Antipiratengesetz durch den römischen Senat erlassen. Einer der ersten großen Piratenstützpunkte bildeten um 70 v.Chr. die Insel Kreta und Kilikien. Häufig waren Piraten nützliche Gehilfen religiöser und territorialer Expansion im Mittelmeerraum. Nordeuropa litt hingegen seit dem frühen Mittelalter unter den Raubzügen der Wikinger.


Im Mittelalter zeigte sich ein zunehmender Zusammenhang zwischen Krieg, Handel und Piraterie bei dem Kriege nicht nur mit Kriegsflotten sondern auch mit Hilfe von Seeräubern (unter Kaperbriefen) geführt. Diese stellten ihre Tätigkeit jedoch nach Ende der Kriege nur selten ein. Störtebeker betrieb die Piraterie zunächst „rechtmäßig“ auf Grund eines Kaperbriefes des schwedischen Königs. Ein weiteres Beispiel sind die Vitalienbrüder, welche in der Ostsee vornehmlich Schiffe der Hanse angriffen.  
Im Mittelalter zeigte sich ein zunehmender Zusammenhang zwischen Krieg, Handel und Piraterie, bei dem Kriege nicht nur mit Kriegsflotten sondern auch mit Hilfe von Seeräubern (unter Kaperbriefen) geführt wurde. Diese stellten ihre Tätigkeit jedoch nach Ende der Kriege nur selten ein. Selbst Störtebeker betrieb die Piraterie zunächst „rechtmäßig“ auf Grund eines Kaperbriefes des schwedischen Königs. Ein weiteres Beispiel sind die Vitalienbrüder, welche in der Ostsee vornehmlich Schiffe der Hanse angriffen.  


Im 16.-19. Jahrhundert erlebte die Piraterie im Zeichen der Entdecker und Eroberer, und z.T. im Auftrag von Staaten, eine weitere Blüte (z.B. Captain William Kidd und Henry Avery). Betroffen war vor allem das sogenannte Handelsdreieck zwischen Europa, Afrika und den amerikanischen Kolonien. Aufgrund der instabilen politischen Lage kam es in der Karibik (Captain Blackbeard) und den Gewässern der amerikanischen Atlantikküste zu den schlimmsten Auswüchsen. Später verlagerte sich die Piraterie in Richtung der westafrikanischen Küste, wo in erster Linie Sklavenschiffe Opfer der Piraterie wurden.
Im 16.-19. Jahrhundert erlebte die Piraterie im Zeichen der Entdecker und Eroberer, und z.T. im Auftrag von Staaten wie England, Spanien oder Portugal, eine weitere Blüte (z.B. Captain William Kidd und Henry Avery). Betroffen war vor allem das sogenannte Handelsdreieck zwischen Europa, Afrika und den amerikanischen Kolonien. Aufgrund der instabilen politischen Lage kam es in der Karibik (Captain Blackbeard) und den Gewässern der amerikanischen Atlantikküste zu den schlimmsten Auswüchsen. Später verlagerte sich die Piraterie in Richtung der westafrikanischen Küste, wo in erster Linie Sklavenschiffe Opfer der Piraterie wurden.


Seit dem 19. Jahrhundert wurde weltweit gegen die Piraterie vorgegangen. Die Staatspiraterie in Form von Kaperbriefen an private Unternehmen wurde, zumindest in Europa, 1856 im Vertrag von Paris (Seerechtsdeklaration) rechtlich zur Kriegsführung geächtet. Komplett unterbunden werden konnte die Piraterie nicht, so dass die Gefahr der Piraterie auf See immer bestehen blieb. Noch in beiden Weltkriegen wurde die Kaperei (durch speziell ausgerüstete Hilfskreuzer) als Mittel der Seekriegsführung eingesetzt. (vgl. Kathert, Beatrice: Piraterie auf See: Risikomanagement und Versicherung, Hamburg, Diplomica Verlag GmbH 2010)
Seit dem 19. Jahrhundert wurde weltweit gegen die Piraterie vorgegangen. Die Staatspiraterie in Form von Kaperbriefen an private Unternehmen wurde, zumindest in Europa, 1856 im Vertrag von Paris (Seerechtsdeklaration) rechtlich zur Kriegsführung geächtet. Komplett unterbunden werden konnte die Piraterie nicht, so dass die Gefahr der Piraterie auf See immer bestehen blieb. Noch in beiden Weltkriegen wurde die Kaperei (durch speziell ausgerüstete Hilfskreuzer) als Mittel der Seekriegsführung eingesetzt. (vgl. Kathert, Beatrice: Piraterie auf See: Risikomanagement und Versicherung, Hamburg, Diplomica Verlag GmbH 2010)
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