Panoptismus: Unterschied zwischen den Versionen

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==Architektonische Metapher==
==Architektonische Metapher==
 
[[File:Panopticon.jpg|thumb|Panopticon]]Panoptismus leitet sich aus einem architektonischen Entwurf, von Jeremy Bentham, entstanden Anfang des 19 Jhd, für eine Kosten-Nutzen effiziente Disziplinierungsanstalt ab. Dieser architektonisch nie verwirklichte Entwurf wurde 1975 von M. Foucault in seinem Buch „Überwachen und Strafen“ als Ordnungsprinzip westlich - liberaler Staaten auf die Gesellschaft übertragen. Das Panopticon dient ihm hierbei als Metapher, um das Wirken der Disziplinarmacht zu veranschaulichen.  
Panoptismus leitet sich aus einem architektonischen Entwurf, von Jeremy Bentham, entstanden Anfang des 19 Jhd, für eine Kosten-Nutzen effiziente Disziplinierungsanstalt ab. Dieser architektonisch nie verwirklichte Entwurf wurde 1975 von M. Foucault in seinem Buch „Überwachen und Strafen“ als Ordnungsprinzip westlich - liberaler Staaten auf die Gesellschaft übertragen. Das Panopticon dient ihm hierbei als Metapher, um das Wirken der Disziplinarmacht zu veranschaulichen.  


Die Disziplinierungsanstalt Panopticon gliedert sich zum einen in ringförmig angeordnete Zellen und zum anderen in  den sich im Mittelpunkt befindlichen Kontrollturm. Hierbei ist zu beachten, dass die Gefangenen keine Möglichkeit haben, sich untereinander zu sehen oder in irgend einer weise zu kommunizieren. Des Weiteren ist für sie der Kontrollturm uneinsehbar. Vom Kontrollturm aus können alle Zellen jederzeit eingesehen werden und theoretisch kann der Aufseher in dem Turm durch ein über ihm liegendes Stockwerk von einem weiteren Aufseher wiederum kontrolliert werden usw. Der entscheidende Gedanke hierbei ist, dass der Insasse stets Objekt einer Information ist, aber nie Subjekt in einer Kommunikation. Obwohl die Überwachung sporadisch sein kann, ist sie doch durch ihre Uneinsehbarkeit allgegenwärtig.  
Die Disziplinierungsanstalt Panopticon gliedert sich zum einen in ringförmig angeordnete Zellen und zum anderen in  den sich im Mittelpunkt befindlichen Kontrollturm. Hierbei ist zu beachten, dass die Gefangenen keine Möglichkeit haben, sich untereinander zu sehen oder in irgend einer weise zu kommunizieren. Des Weiteren ist für sie der Kontrollturm uneinsehbar. Vom Kontrollturm aus können alle Zellen jederzeit eingesehen werden und theoretisch kann der Aufseher in dem Turm durch ein über ihm liegendes Stockwerk von einem weiteren Aufseher wiederum kontrolliert werden usw. Der entscheidende Gedanke hierbei ist, dass der Insasse stets Objekt einer Information ist, aber nie Subjekt in einer Kommunikation. Obwohl die Überwachung sporadisch sein kann, ist sie doch durch ihre Uneinsehbarkeit allgegenwärtig.