Oury Jalloh: Unterschied zwischen den Versionen

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Unter der Überschrift „Ein Afrikaner zündet sich an und schuld ist mal wieder die Polizei“, erschien am 2. April 2005 auf einer NPD-Webseite ein Artikel über den verbrannten Asylbewerber. Oury Jalloh wurde von der NPD als „Missetäter“ bezeichnet, „beköstigt und alimentiert vom deutschen Volk, dazu freie medizinische Versorgung und allerlei sonstige soziale Vergünstigungen“. Der Tod des Asylbewerbers wurde wie folgt beschrieben: „Kein Mensch konnte damit rechnen, dass der Herr Asylant mittels des am Körper versteckten Feuerzeuges binnen weniger Minuten die Matratze auf 350 Grad Celsius erhitzt. Und das sind schließlich Temperaturen, die selbst für einen an Hitze gewohnten Westafrikaner eindeutig zu viel sind.“ Der für die Veröffentlichung des Artikels verantwortliche Jens B., Mitglied des NPD-Kreisverbandes Magdeburg, wurde wegen ebendieser Äußerungen am 18. Mai 2006 wegen Volksverhetzung in Tateinheit mit übler Nachrede vom Amtsgerichts in Oschersleben zu einer Geldstrafe verurteilt. [11]
Unter der Überschrift „Ein Afrikaner zündet sich an und schuld ist mal wieder die Polizei“, erschien am 2. April 2005 auf einer NPD-Webseite ein Artikel über den verbrannten Asylbewerber. Oury Jalloh wurde von der NPD als „Missetäter“ bezeichnet, „beköstigt und alimentiert vom deutschen Volk, dazu freie medizinische Versorgung und allerlei sonstige soziale Vergünstigungen“. Der Tod des Asylbewerbers wurde wie folgt beschrieben: „Kein Mensch konnte damit rechnen, dass der Herr Asylant mittels des am Körper versteckten Feuerzeuges binnen weniger Minuten die Matratze auf 350 Grad Celsius erhitzt. Und das sind schließlich Temperaturen, die selbst für einen an Hitze gewohnten Westafrikaner eindeutig zu viel sind.“ Der für die Veröffentlichung des Artikels verantwortliche Jens B., Mitglied des NPD-Kreisverbandes Magdeburg, wurde wegen ebendieser Äußerungen am 18. Mai 2006 wegen Volksverhetzung in Tateinheit mit übler Nachrede vom Amtsgerichts in Oschersleben zu einer Geldstrafe verurteilt. [11]


== Film ==
== Rezeption (Auswahl) ==
* Marcel Kolvenbach und Pagonis Pagonakis: „Tod in der Zelle - Warum starb Oury Jalloh?“ (2006)
=== Filme ===
Der Film erhielt den Deutschen Menschenrechts-Filmpreis 2006
* Marcel Kolvenbach, [[Pagonis Pagonakis]]: ''Tod in der Zelle Warum starb Oury Jalloh?'' 2006; ausgezeichnet mit dem [[Deutscher Menschenrechts-Filmpreis|Deutschen Menschenrechts-Filmpreis]] 2006.
* Simon Jaikiriuma Paetau: ''Oury Jalloh.'' Dokumentation, 2008; ausgezeichnet mit dem [[Deutscher Menschenrechts-Filmpreis|Deutschen Menschenrechts-Filmpreis]] 2008 und dem [[Deutscher Jugendvideopreis|Deutschen Jugendvideopreis]] 2009.<ref>[http://www.jugendvideopreis.de/gewinner/index.php?id=984&k=j&j=2009 ''Oury Jalloh''.] jugendvideopreis.de, Kurzprofil des Films; abgerufen am 13. November 2013.</ref>
* ''[[Tatort: Verbrannt]]'', Spielfilm, NDR, 2015. Buch: Stefan Kolditz, Regie: Thomas Stuber. Der Spielfilm bezieht sich in fiktionalisierter Form auf die Geschichte des Todes von Oury Jalloh.<ref name="spon_2015109">{{Internetquelle |autor=[[Christian Buß]] |url=http://www.spiegel.de/kultur/tv/tatort-verbrannt-ueber-den-fall-oury-jalloh-hartes-cop-kino-a-1055345.html |titel=Flüchtlings-"Tatort" |titelerg=In Deutschland verbrannt |werk= |hrsg=Spiegel Online |datum=2015-10-09 |format= |offline= |abruf=2015-10-11}}</ref>


* Simon Jaikiriuma Paetau und Team: „Oury Jalloh“ (2008)
=== Radio ===
Der Film erhielt den Deutschen Menschenrechts-Filmpreis 2008
* [[Margot Overath]]: ''Verbrannt in Polizeizelle Nummer 5. Der Tod des Asylbewerbers Oury Jalloh in Dessau'', Feature. Regie: [[Nikolai von Koslowski]] Prod.: MDR/DLF/NDR 2010.<ref>{{Internetquelle |autor=Margot Overath |url=https://www.margotoverath.de/OuryJalloh.htm |titel=Verbrannt in Polizeizelle Nummer 5 |hrsg=Website von Margot Overath |datum= |abruf=2020-06-12}}</ref>
* Margot Overath: ''Oury Jalloh – Die widersprüchlichen Wahrheiten eines Todesfalles'', Feature. Regie: Nikolai von Koslowski, Prod.: MDR/NDR/WDR 2014.
* Margot Overath: ''Oury Jalloh und die Toten des Polizeireviers Dessau'', 5-teilie Feature-Reihe. Regie: Nikolai von Koslowski. Prod.: WDR 2020.
 
=== Musik ===
* [[Funny van Dannen]]: ''Saharasand'', 2009, Lied vom gleichnamigen Album
* [[Irie Révoltés]]: ''Des Fois'', 2010, auf dem Album ''Mouvement Mondial''
* [[Waving the Guns]]: ''Alle Gründe sind bekannt'', 2014, aus der EP ''Fachkräftemangel''
* [[Fard (Rapper)|Fard]], [[Snaga]]: ''Du hast Recht 2'', 2014, auf dem Album ''Talion 2: La Rabia''
* Carmel Zoum feat. Msoke & Mal Elevé: ''Oury Jalloh'', 2015
* [[Enno Bunger]]: ''Wo bleiben die Beschwerden?'', 2015, auf dem Album ''Flüssiges Glück''
* [[Irie Révoltés]]: ''Jetzt ist Schluss'', 2015, auf dem Album ''Ruhe vor dem Sturm''
* Matondo: ''Oury Jalloh #DasWarMord'', 2015
* Refpolk feat. Kutlu ([[Microphone Mafia]]): ''Niemand wird vergessen/Hiç unutmadik'' (2015), auf dem Album ''Klippe''
* TickTickBoom: ''Maulfesseln'' – Lyrics [[Pyro One]], [[Sookee]], auf dem Album ''Herzschlag''
* Vizediktator: ''Dessau,'' 2015, auf der EP ''Rausch''
* [[Das Flug]]: ''Deutsche Polizei'', 2016, auf dem Album ''Zerstören''
* [[Frittenbude (Band)|Frittenbude]] – ''Oury'', 2016, auf dem Sampler ''Refugees welcome – Gegen jeden Rassismus''
* [[Feine Sahne Fischfilet]]: Dreck der Zeit (1. Strophe), 2018
* [[Disarstar]]: ''Robocop,'' 2019, auf dem Album ''Bohemien''
* Die Bullen: ''Nacht in Dessau'', 2019, auf dem Album ''Einigkeit und Recht und Sicherheit''
* [[Nura (Rapperin)|Nura]]: [[Nura (Rapperin)/Diskografie|Niemals Stress mit Bullen]], 2021
* [[Danger Dan]]: [[Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt]], 2021


== Weblinks ==
== Weblinks ==