Operative Fallanalyse: Unterschied zwischen den Versionen

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„Grundsätzlich ist die Durchführung einer Fallanalyse, also die Rekonstruktion des Einzelfalles auf Vortatphase, eigentliche Tatphase und Nachtatphase sowie die Analyse von Täter- und Opferverhalten anhand objektiver Befunde klassische kriminalistisch-kriminologische Arbeit und fällt somit in die Fachkompetenz erfahrener Kriminalbeamte/innen.“ [Danner, S. 129]
„Grundsätzlich ist die Durchführung einer Fallanalyse, also die Rekonstruktion des Einzelfalles auf Vortatphase, eigentliche Tatphase und Nachtatphase sowie die Analyse von Täter- und Opferverhalten anhand objektiver Befunde klassische kriminalistisch-kriminologische Arbeit und fällt somit in die Fachkompetenz erfahrener Kriminalbeamte/innen.“ [Danner, S. 129]


==<p align="center">Kriminologische Relevanz</p>==
==Kriminologische Relevanz==
Die „Operative Fallanalyse“ befasst sich u.a. mit folgenden Fragen:
Die „Operative Fallanalyse“ befasst sich u.a. mit folgenden Fragen:
*WAS hat sich WANN WIE zugetragen?
*WAS hat sich WANN WIE zugetragen?
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Diese Fragen dienen als Zwischenschritte für die Annäherung an die entscheidende Frage, nämlich WER die Tat begangen haben könnte.
Diese Fragen dienen als Zwischenschritte für die Annäherung an die entscheidende Frage, nämlich WER die Tat begangen haben könnte.


Während die Beantwortung der erste Frage klassisch kriminalistische Arbeit voraussetzt, begegnen sich bei der zweiten Frage Kriminalistik und Kriminologie. Denn gerade mit der Frage nach dem „Warum?“ befasst sich auch die Kriminologie.
Während die Beantwortung der erste Frage klassisch kriminalistische Arbeit voraussetzt, begegnen sich bei der zweiten Frage [[Kriminalistik]] und [[Kriminologie]]. Denn gerade mit der Frage nach dem „Warum?“ befasst sich auch die Kriminologie.


Insbesondere die folgenden kriminologischen Erklärungsansätze finden bei der Suche nach dem „Warum“ ihre Berücksichtigung:
Insbesondere die folgenden kriminologischen Erklärungsansätze finden bei der Suche nach dem „Warum“ ihre Berücksichtigung:




<p align="center"><font size="4">„Rational Choice Theory“ (Theorie der rationalen Wahl)</font></p>
*„[[Rational Choice Theory]]“ (Theorie der rationalen Wahl)<br>
Der Rational Choice Ansatz von Cornish und Clarke (1986) basiert grundsätzlich auf der Annahme, dass ein Täter vor dem Hintergrund einer Kosten-Nutzen-Rechnung, also dem Verhältnis des angestrebten kriminellen Gewinns zur Entdeckungswahrscheinlichkeit, über die Begehung einer Straftat entscheidet.
Der Rational Choice Ansatz von Cornish und Clarke (1986) basiert grundsätzlich auf der Annahme, dass ein Täter vor dem Hintergrund einer Kosten-Nutzen-Rechnung, also dem Verhältnis des angestrebten kriminellen Gewinns zur Entdeckungswahrscheinlichkeit, über die Begehung einer Straftat entscheidet.
 
*„[[Routine activity theory|Routine Activity Approach]]“ (Routineaktivitäten und Straftaten)<br>
 
<p align="center"><font size="4">„Routine Activity Approach“ (Routineaktivitäten und Straftaten)</font></p>
Der Routine Activity Approach von Cohen und Felson (1979) besagt, „dass sich Straftaten ganz überwiegend im Bereich der Alltagsroutinen der betroffenen Personen abspielen.“ [Dern et al. 2004, S. 20] (14) Voraussetzung hierfür ist das räumliche und zeitliche Zusammentreffen eines tatbereiten Täters, eines geeigneten Tatziels und die Schutzlosigkeit des Tatziels/Abwesenheit eines Kontrolleurs bzw. einer Kontrolle.
Der Routine Activity Approach von Cohen und Felson (1979) besagt, „dass sich Straftaten ganz überwiegend im Bereich der Alltagsroutinen der betroffenen Personen abspielen.“ [Dern et al. 2004, S. 20] (14) Voraussetzung hierfür ist das räumliche und zeitliche Zusammentreffen eines tatbereiten Täters, eines geeigneten Tatziels und die Schutzlosigkeit des Tatziels/Abwesenheit eines Kontrolleurs bzw. einer Kontrolle.


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