Nekrophilie: Unterschied zwischen den Versionen

4 Bytes hinzugefügt ,  12:52, 26. Feb. 2017
Zeile 4: Zeile 4:
Wörtlich übersetzt bedeutet „Nekrophilie“ „Die Liebe zum Toten“ und stammt von dem altgriechischen Wort nekros (νεκρός nekrós ‚Toter‚ Leiche) sowie philie (griech. φιλία philía „Freundschaft“ von φίλος philos „Freund“) ab. Nekrophilie steht somit im Gegensatz zur „Biophilie „Liebe zum Lebendigen“. (vgl. Fromm 1974, S. 295; Fromm 1979, S.33ff.). Geprägt wurde der Ausdruck „Nekrophilie“ erstmals 1860 durch Dr. Guislange. 1901 wurde er durch Epaulard erstmals auf Menschen, die sich platonisch oder körperlich von Toten angezogen fühlten angewendet (vgl. Hoffmann 2003, S.334). Im Allgemeinen wird unter Nekrophilie der Gebrauch eines toten Körpers als Sexualobjekt verstanden (vgl. Scharfetter 2002, S. 324-325).
Wörtlich übersetzt bedeutet „Nekrophilie“ „Die Liebe zum Toten“ und stammt von dem altgriechischen Wort nekros (νεκρός nekrós ‚Toter‚ Leiche) sowie philie (griech. φιλία philía „Freundschaft“ von φίλος philos „Freund“) ab. Nekrophilie steht somit im Gegensatz zur „Biophilie „Liebe zum Lebendigen“. (vgl. Fromm 1974, S. 295; Fromm 1979, S.33ff.). Geprägt wurde der Ausdruck „Nekrophilie“ erstmals 1860 durch Dr. Guislange. 1901 wurde er durch Epaulard erstmals auf Menschen, die sich platonisch oder körperlich von Toten angezogen fühlten angewendet (vgl. Hoffmann 2003, S.334). Im Allgemeinen wird unter Nekrophilie der Gebrauch eines toten Körpers als Sexualobjekt verstanden (vgl. Scharfetter 2002, S. 324-325).
Neumann schreibt 1988, der Schöpfer des Begriffs „Nekrophilie“ sei der Entartungstheoretiker Richard Freiherr von Krafft-Ebing (geb. 1840). Jedoch wird der Begriff erst in seiner 11. Auflage „Psychophatia sexualis“ erwähnt. Er übernahm den Begriff von dem Theologen und Mediziner Benedict Augustin Morel (geb. 1809). In den Augen von Morel zählten damals zu der entsetzlichsten Gruppe der entarteten Geisteskranken die Träger der sogenannten sexuellen Perversionen. Darunter nennt er Satyriasis, Nymphomanie sowie Nekrophilie. Er war der erste, der zahlreiche Fälle von Nekrophilie als sexuelle Störung beschrieb. Den Begriff übernahm er jedoch nicht unter den Perversiaten. Vielmehr ging er davon aus, dass ein psychopathischer Zustand zu vermuten wäre (vgl. Neumann 1988, S. 17ff, Hoffmann 2003, S. 335). Er wird zitiert:
Neumann schreibt 1988, der Schöpfer des Begriffs „Nekrophilie“ sei der Entartungstheoretiker Richard Freiherr von Krafft-Ebing (geb. 1840). Jedoch wird der Begriff erst in seiner 11. Auflage „Psychophatia sexualis“ erwähnt. Er übernahm den Begriff von dem Theologen und Mediziner Benedict Augustin Morel (geb. 1809). In den Augen von Morel zählten damals zu der entsetzlichsten Gruppe der entarteten Geisteskranken die Träger der sogenannten sexuellen Perversionen. Darunter nennt er Satyriasis, Nymphomanie sowie Nekrophilie. Er war der erste, der zahlreiche Fälle von Nekrophilie als sexuelle Störung beschrieb. Den Begriff übernahm er jedoch nicht unter den Perversiaten. Vielmehr ging er davon aus, dass ein psychopathischer Zustand zu vermuten wäre (vgl. Neumann 1988, S. 17ff, Hoffmann 2003, S. 335). Er wird zitiert:
„…es gehöre eine krankhafte und entschieden perverse Sinnlichkeit dazu, um die natürliche Scheu , welch der Mensch vor Leichen habe, zu überwinden, sogar an der sexuellen Vereinigung mit einem „Kadaver“ Gefallen zu finden.“ (Neumann 1988, S. 22).
''„…es gehöre eine krankhafte und entschieden perverse Sinnlichkeit dazu, um die natürliche Scheu , welch der Mensch vor Leichen habe, zu überwinden, sogar an der sexuellen Vereinigung mit einem „Kadaver“ Gefallen zu finden.“ (Neumann 1988, S. 22).''


==Definition==
==Definition==
20

Bearbeitungen