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Andererseits ist aber auch nicht jede Tötung eines Menschen durch einen Menschen ein Mord. Man denke an die Einnahme feindlicher Stellungen im Krieg, an die Vollstreckung von Todesstrafen, an die Tötung in Notwehr oder an den tödlichen Schuss auf einen Bankräuber zur Rettung von Geiseln. Man denke an fahrlässige Tötungen, an die Tötung auf Verlangen, an Abtreibungen oder Taten im Affekt. Man denke schließlich an vorsätzliche, rechtswidrige und schuldhaft begangene Tötungen, die vom Gesetz und von den Gerichten wie auch von der öffentlichen Meinung als Totschlags- und nicht als Mord-Fälle angesehen werden. | Andererseits ist aber auch nicht jede Tötung eines Menschen durch einen Menschen ein Mord. Man denke an die Einnahme feindlicher Stellungen im Krieg, an die Vollstreckung von Todesstrafen, an die Tötung in Notwehr oder an den tödlichen Schuss auf einen Bankräuber zur Rettung von Geiseln. Man denke an fahrlässige Tötungen, an die Tötung auf Verlangen, an Abtreibungen oder Taten im Affekt. Man denke schließlich an vorsätzliche, rechtswidrige und schuldhaft begangene Tötungen, die vom Gesetz und von den Gerichten wie auch von der öffentlichen Meinung als Totschlags- und nicht als Mord-Fälle angesehen werden. | ||
Die Kategorie des Mordes sondert die außergewöhnlich verabscheuungswürdigen Tötungen von allen anderen Tötungen ab. Was diesseits und was jenseits dieser Grenze anzusiedeln ist, darüber gehen die Anschauungen zwar historisch und interkulturell auseinander. Einigkeit scheint aber darüber zu bestehen, dass eine solche Grenze notwendig und gerechtfertigt ist. | |||
Man tötet allein innerhalb der Europäischen Union jährlich 25 Millionen Tiere für die Pelzindustrie sowie mehrere Milliarden Hühner und weiteres Geflügel sowie rund 360 Millionen Schweine, Schafe, Ziegen und Rinder für die Fleischerzeugung (European Commission 2008). Darüber hinaus ist der Mensch aber auch biologisch gesehen durchaus "frei, seine Artgenossen zu töten; die instinktive Hemmung dagegen reicht bei ihm nicht aus" (v. Weizsäcker 1979: 85). Als soziale Tatsache ist das Töten - auch das von Artgenossen - in soziologischer Hinsicht normal (Durkheim 1968). | Man tötet allein innerhalb der Europäischen Union jährlich 25 Millionen Tiere für die Pelzindustrie sowie mehrere Milliarden Hühner und weiteres Geflügel sowie rund 360 Millionen Schweine, Schafe, Ziegen und Rinder für die Fleischerzeugung (European Commission 2008). Darüber hinaus ist der Mensch aber auch biologisch gesehen durchaus "frei, seine Artgenossen zu töten; die instinktive Hemmung dagegen reicht bei ihm nicht aus" (v. Weizsäcker 1979: 85). Als soziale Tatsache ist das Töten - auch das von Artgenossen - in soziologischer Hinsicht normal (Durkheim 1968). |