Moralstatistik: Unterschied zwischen den Versionen

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"Da die Verbrechen, die sich jährlich ereignen, das notwendige Resultat unserer sozialen Organisation zu sein scheinen, und da ihre Zahl sich nicht verringern kann, ohne dass ihre Ursachen vorher verändert werden, so ist es Sache des Gestzgebers, diese Ursachen zu erkennen und sie soweit wie möglich zu beheben."12)
"Da die Verbrechen, die sich jährlich ereignen, das notwendige Resultat unserer sozialen Organisation zu sein scheinen, und da ihre Zahl sich nicht verringern kann, ohne dass ihre Ursachen vorher verändert werden, so ist es Sache des Gestzgebers, diese Ursachen zu erkennen und sie soweit wie möglich zu beheben."12)
Es ist die Gesellschaft selbst, die das Verbrechen hervorbringt.13)
Es ist die Gesellschaft selbst, die das Verbrechen hervorbringt.13)
''Widerspruch der Idee einer abstrakten, naturgesetzlichen Kausalität und realen gesellschaftlichen Bedingungen:''
Quetelet glaubt, das dem "Prinzip der großen Zahl" ein noch nicht entdecktes mechanisches Naturgesetz zugrunde liegt:
"Aber welche Hand wird den Schleier lüften, der geworfen ist über die Geheimnisse unserer sozialen Systeme und über die ewigen Grundsätze, die ihre Geschicke regeln und ihre Erhaltung sicher? Wann wird ein anderer Newton kommen, uns die Gesetze der anderen Himmelsmechanik enthüllen?"14)
Den entgegen zeigt Quetelet ebenso wie Guerry reale Bezüge zwischen gesellschaftlichen Gegebenheiten und Ergebnissen moralstatistischer Untersuchungen auf. Den alljährlichen Anstieg der Sexualdelikte und der Körperverletzungen in den Sommermonaten führt Guerry auf die Tageslänge zurück. Einen entgegen gesetzten Einfluss der jahreszeiten spiegele die Kurver der Vermögensdelikte wieder.15)
Einen günstigen Einfluss erkannte Guerry auch in der moralischen Bildung.16)
Ebenso Quetelet: Bildungsmangel begünstige vor allem Vermögensverbrechen, doch sei das Schwergewicht auf die moralische Unterweisung der Menschen zu legen, da bloße Schulkenntnisse oft nichts anderes seien als zusätzliche Werkzeuge zur Verbrechensbegehung.17)
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