Menschenwürde: Unterschied zwischen den Versionen

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Auf die '''Menschenwürde''' gibt es seit alter her zwei Perspektiven: nach der einen ist die Menschenwürde ein angeborenes und unveräußerliches Wesensmerkmal des Menschen als Menschen; nach der anderen drückt sich im Begriff der Menschenwürde ein Gestaltungsauftrag aus, demzufolge Würde etwas ist, das hergestellt und bewahrt werden sollte. Dieser Gestaltungsauftrag kann sich entweder an die Person selbst richten (Selbststeuerung, Selbsterziehung und Selbstachtung: der Mensch soll so leben, dass er seine persönliche Würde schützt, erhält und nicht preisgibt, indem er sich etwas "würdelos" oder "unwürdig" verhält) oder an Andere wie etwa den Staat oder die Gesellschaft. So wird vom Rechtsstaat erwartet, dass er die Würde des Menschen achtet und nicht durch diskriminierende Gesetzgebung bezüglich bestimmter Gruppen einschränkt, verletzt oder verweigert. Vom Sozialstaat wird erwartet, dass er Lebensbedingungen schafft, die es auch den Schwachen und Armen erlauben, ein menschenwürdiges Leben zu führen.  
Auf die '''Menschenwürde''' gibt es seit alter her zwei Perspektiven: nach der einen ist sie ein angeborenes und unveräußerliches ''Wesensmerkmal'' des Menschen als Menschen; nach der anderen drückt sich im Begriff der Menschenwürde ein ''Gestaltungsauftrag'' aus, demzufolge die Würde nicht von vornherein dem Menschen mitgegeben ist, sondern zu erlangen und zu bewahren ist (Wetz 2011).
 
== Würde als Gestaltungsauftrag ==
 
Als Gestaltungsauftrag verstanden kann sich Menschenwürde als normative Anforderung entweder an jede einzelne Person selbst richten (Selbststeuerung, Selbsterziehung und Selbstachtung: der Mensch soll so leben, dass er seine persönliche Würde schützt, erhält und nicht preisgibt, indem er sich etwas "würdelos" oder "unwürdig" verhält) - oder aber an die Verantwortungsträger der gesellschaftlichen Verhältnisse im weitesten Sinne. Adressat ist dann vor allem der Staat. Als Rechtsstaat wird von ihm erwartet, dass er die Würde des Menschen achtet und nicht durch diskriminierende Gesetzgebung bezüglich bestimmter Gruppen verweigert, einschränkt oder selbst verletzt. Als Sozialstaat wird von ihm erwartet, dass er Lebensbedingungen schafft, die es auch den Schwachen und Armen erlauben, ein menschenwürdiges Leben zu führen.


== Die Würde des Menschen - vom Tiere her betrachtet ==
== Die Würde des Menschen - vom Tiere her betrachtet ==
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