Meinungsfreiheit: Unterschied zwischen den Versionen

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Wenn in einer Gesellschaft nicht alle Mitglieder ihre Meinung frei bilden und öffentlich äußern dürfen, dann ist die Gesellschaft keine freie Gesellschaft. Und kein Individuum ist frei, wenn es seine Meinung nicht frei bilden und äußern darf.
Wenn in einer Gesellschaft nicht alle Mitglieder ihre Meinung frei bilden und öffentlich äußern dürfen, dann ist die Gesellschaft keine freie Gesellschaft. Und kein Individuum ist frei, wenn es seine Meinung nicht frei bilden und äußern darf.


Kriminologisch relevant ist die Meinungsfreiheit insofern, als die in allen Gesellschaften vorkommenden Konflikte um die (Etablierung und) Grenzen der Meinungsfreiheit typischerweise von Straftaten, Strafprozessen und Verurteilungen begleitet werden. Da Konflikte um die Grenzen der Meinungsfreiheit zudem oftmals Konflikte um das Selbstverständnis eines Staates und um den Status verschiedener gesellschaftlicher Gruppen widerspiegeln, erregen solche "Grenzkonflikte" symbolischer Art oftmals große öffentliche Aufmerksamkeit und Emotionen und werden insofern leicht zum "Skandal". Konflikte um die Grenzen der Meinungsfreiheit kennen die Rollen der autoritären Regierung, des Zensors, des anstößigen Tabuverletzers, des Psychopathen, des Geächteten und in seiner bürgerlichen Existenz Vernichteten, aber auch des Helden mit Zivilcourage und des für seine Meinung inhaftierten oder getöteten Märtyrers.
Meinungsfreiheit ist in den Menschenrechtskonventionen als Menschenrecht anerkannt und in Deutschland auch als Grundrecht im Grundgesetz verankert. Im einzelnen gibt es aber weltweit und in jeder Gesellschaft unterschiedliche Ansichten über den Inhalt und die Grenzen der Meinungsfreiheit. In vielen Staaten wird insbesondere keine Kritik an der Regierung oder an den gesellschaftlichen Verhältnissen geduldet. Kritiker (Dissidenten) werden häufig strafrechtlich verfolgt (prisoners of conscience).
 
Kriminologisch relevant ist die Meinungsfreiheit deshalb schon dadurch, dass die in allen Gesellschaften vorkommenden Konflikte um die (Etablierung und) Grenzen der Meinungsfreiheit typischerweise von Straftaten, Strafprozessen und Verurteilungen begleitet werden. Da Konflikte um die Grenzen der Meinungsfreiheit zudem oftmals Konflikte um das Selbstverständnis eines Staates und um den Status verschiedener gesellschaftlicher Gruppen widerspiegeln, erregen solche "Grenzkonflikte" symbolischer Art oftmals große öffentliche Aufmerksamkeit und Emotionen und werden insofern leicht zum "Skandal". Konflikte um die Grenzen der Meinungsfreiheit kennen die Rollen der autoritären Regierung, des Zensors, des anstößigen Tabuverletzers, des Psychopathen, des Geächteten und in seiner bürgerlichen Existenz Vernichteten, aber auch des Helden mit Zivilcourage und des für seine Meinung inhaftierten oder getöteten Märtyrers.




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