Lebensunwertes Leben: Unterschied zwischen den Versionen

31 Bytes hinzugefügt ,  12:09, 30. Mär. 2009
→‎Aufsätze: kat- (Leistungsnachweis)
K
(→‎Aufsätze: kat- (Leistungsnachweis))
 
(4 dazwischenliegende Versionen von einem anderen Benutzer werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Artikel wird bearbeitet von Tanja A.'''
 




Zeile 11: Zeile 11:
== Die Bearbeitung der Thematik durch Karl Binding und Alfred Hoche ==  
== Die Bearbeitung der Thematik durch Karl Binding und Alfred Hoche ==  


Binding und Hoche rücken den ökonomischen Aspekt der Euthanasie in den Mittelpunkt (vgl. Weingart u.a. S. 524). Rassenhygienische Argumente sind in der Schrift nicht zu finden.
Binding und Hoche rücken den ökonomischen Aspekt der [<Euthanasie>] [http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Euthanasie] in den Mittelpunkt (vgl. Weingart u.a. S. 524). Rassenhygienische Argumente sind in der Schrift nicht zu finden.
Karl Binding, der den Hauptteil der Schrift verfasst hat, bestimmt Ziele und Ergebnisse des Textes.  
Karl Binding, der den Hauptteil der Schrift verfasst hat, bestimmt Ziele und Ergebnisse des Textes.  


Zeile 27: Zeile 27:
Binding kategorisiert <lebenswerte> und <lebensunwerte> Existenzen.
Binding kategorisiert <lebenswerte> und <lebensunwerte> Existenzen.
Er teilte die Menschen in eine „Mittelgruppe“ und zwei weitere Gruppen ein (vgl. Binding S. 28 ff):
Er teilte die Menschen in eine „Mittelgruppe“ und zwei weitere Gruppen ein (vgl. Binding S. 28 ff):
· Die Mittelgruppe umfasste Personen, die geistig gesund gewesen, aber durch einen Unfall o.ä., nun bewusstlos seien. Sollten sie erwachen, bedeutete das ein ungeheures Elend. Binding stellte für diese Gruppe keine eindeutige Regel auf. Sollte es jedoch zu einer vorschnellen Tötung kommen, bliebe der Täter, der in der Überzeugung gehandelt habe, das Richtige zu tun, straffrei.
· Die Mittelgruppe umfasste Personen, die geistig gesund gewesen, aber durch einen Unfall o.ä., nun bewusstlos seien. Sollten sie erwachen, bedeutete das ein ungeheures Elend. Binding stellte für diese Gruppe keine eindeutige Regel auf. Sollte es jedoch zu einer vorschnellen Tötung kommen, bliebe der Täter, der in der Überzeugung gehandelt habe, das Richtige zu tun, straffrei.
· Eine weitere Gruppe war die der unheilbar Kranken, die an Krebs, Tuberkulose u.ä. leideten und unter den gegebenen Umständen als „unrettbar“ galten. „Unrettbar“, nicht im absoluten Sinne, sondern gemessen an der konkreten Situation. Bei begrenzten Ressourcen zur Rettung müsste eine Wertung der zu Rettenden erfolgen. Hier war die Tötung eines unheilbar Kranken ein Zeichen des Mitleids.  
· Eine weitere Gruppe war die der unheilbar Kranken, die an Krebs, Tuberkulose u.ä. leideten und unter den gegebenen Umständen als „unrettbar“ galten. „Unrettbar“, nicht im absoluten Sinne, sondern gemessen an der konkreten Situation. Bei begrenzten Ressourcen zur Rettung müsste eine Wertung der zu Rettenden erfolgen. Hier war die Tötung eines unheilbar Kranken ein Zeichen des Mitleids.  
· Die „unheilbar Blödsinnigen“ stellten die letzte Gruppe dar. Sie hätten weder einen Lebens- noch einen Sterbewillen. Sie selber empfänden ihr Leben nicht als unerträglich, ihr Leben sei aber zwecklos.(vgl. Binding, S. 33). Für Binding stellte diese Gruppe das „furchtbare Gegenbild echter Menschen“ dar. Weder rechtliche, soziale, sittliche noch religiöse Gründe sprächen gegen die Freigabe zur Tötung.
· Die „unheilbar Blödsinnigen“ stellten die letzte Gruppe dar. Sie hätten weder einen Lebens- noch einen Sterbewillen. Sie selber empfänden ihr Leben nicht als unerträglich, ihr Leben sei aber zwecklos.(vgl. Binding, S. 33). Für Binding stellte diese Gruppe das „furchtbare Gegenbild echter Menschen“ dar. Weder rechtliche, soziale, sittliche noch religiöse Gründe sprächen gegen die Freigabe zur Tötung.
Die Tötung könne aber nicht von Jedermann erfolgen. Eine Kommission, zusammengesetzt aus zwei Ärzten und einem Juristen, oder eine „Freigabebehörde“ sollte über die Anträge entscheiden. (Binding, S. 34 ff.)
Die Tötung könne aber nicht von Jedermann erfolgen. Eine Kommission, zusammengesetzt aus zwei Ärzten und einem Juristen, oder eine „Freigabebehörde“ sollte über die Anträge entscheiden. (Binding, S. 34 ff.)
Hoche schloss sich Bindings Klassifizierung an. Für ihn stellte die Gruppe der „unheilbar Blödsinnigen“ die größte Gruppe dar. Die „Fortdauer des Lebens [besitze] weder für die Gesellschaft noch für die Lebensträger selbst irgendwelchen Wert.“ (Hoche, S. 48).  
Hoche schloss sich Bindings Klassifizierung an. Für ihn stellte die Gruppe der „unheilbar Blödsinnigen“ die größte Gruppe dar. Die „Fortdauer des Lebens [besitze] weder für die Gesellschaft noch für die Lebensträger selbst irgendwelchen Wert.“ (Hoche, S. 48).  
Zeile 134: Zeile 138:




[[Roger Kusch]], ehemaliger Hamburger Justizsenator der Koalition aus CDU, Schill-Partei und FDP, gründete 2006 die Partei HeimatHamburg. Die Liberalisierung der Sterbehilfe war eine seiner zentralen Forderungen im Hamburger Wahlkampf 2008.
[Roger Kusch] [http://de.wikipedia.org/wiki/Roger_Kusch], ehemaliger Hamburger Justizsenator der Koalition aus CDU, Schill-Partei und FDP, gründete 2006 die Partei HeimatHamburg. Die Liberalisierung der Sterbehilfe war eine seiner zentralen Forderungen im Hamburger Wahlkampf 2008.
2007 stellte "Sterbehilfe-Automaten" vor und gründete den "Dr. Roger Kusch Sterbehilfe e.V.".  
2007 stellte "Sterbehilfe-Automaten" vor und gründete den "Dr. Roger Kusch Sterbehilfe e.V.".  
Mit dem "Sterbehilfe-Automaten", leiste man lediglich Beihilfe zum Suizid und das sei in der BRD straflos.
Mit dem "Sterbehilfe-Automaten", leiste man lediglich Beihilfe zum Suizid und das sei in der BRD straflos.
Zeile 208: Zeile 212:
* Davor Solter: From teratocarcinomas to embryonic stem cells and beyond: a history of embryonic stem cell research. Nature Reviews Genetics (7), 319–327, 2006.
* Davor Solter: From teratocarcinomas to embryonic stem cells and beyond: a history of embryonic stem cell research. Nature Reviews Genetics (7), 319–327, 2006.
* Peter Löser, Anna M. Wobus: Aktuelle Entwicklungen in der Forschung mit humanen embryonalen Stammzellen. Naturwissenschaftliche Rundschau 60(5), S. 229–237 (2007), ISSN 0028-1050
* Peter Löser, Anna M. Wobus: Aktuelle Entwicklungen in der Forschung mit humanen embryonalen Stammzellen. Naturwissenschaftliche Rundschau 60(5), S. 229–237 (2007), ISSN 0028-1050
[[Kategorie:Leistungsnachweis]]
1.480

Bearbeitungen