Kriminalitätstheorien: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach Hirschi ist Devianz selbstverständlich, Konformität muss gelernt werden. Das Individuum wird dabei prinzipiell als "a-soziales", "a-moralisches" aggressives und impulsives Wesen gedacht, welches während der Sozialisation an gesellschaftliche Normen gebunden wird. Dieses geschieht auf vier Ebenen:
Nach Hirschi ist Devianz selbstverständlich, Konformität muss gelernt werden. Das Individuum wird dabei prinzipiell als "a-soziales", "a-moralisches" aggressives und impulsives Wesen gedacht, welches während der Sozialisation an gesellschaftliche Normen gebunden wird. Dieses geschieht auf vier Ebenen:
1. Attachement
#Attachement
Hier geht es um die "emotionale Bindung an die Eltern". Eine schlecht ausgebildete Anbindung lässt viel Freiraum für Abweichung.
Hier geht es um die "emotionale Bindung an die Eltern". Eine schlecht ausgebildete Anbindung lässt viel Freiraum für Abweichung.
2. Commitment
#Commitment
Hier geht es um die "Anbindung anhand des erlangten Status' in der Gesellschaft". Je höher das Erreichte im konventionellen Bereich gewertet wird, desto niedriger ist die Bereitschaft, dies durch abweichendes Verhalten aufs Spiel zu setzen.
Hier geht es um die "Anbindung anhand des erlangten Status' in der Gesellschaft". Je höher das Erreichte im konventionellen Bereich gewertet wird, desto niedriger ist die Bereitschaft, dies durch abweichendes Verhalten aufs Spiel zu setzen.
3. Involvement
#Involvement
Hier geht es um die "Anbindung durch Einbindung". Je mehr eine Person in konforme Strukturen eingebunden ist, desto weniger Freiräume bestehen für delinquentes Verhalten.
Hier geht es um die "Anbindung durch Einbindung". Je mehr eine Person in konforme Strukturen eingebunden ist, desto weniger Freiräume bestehen für delinquentes Verhalten.
4. Belief
#Belief
Hier geht es um "den Stellenwert, den eine Person dem allgemeingültigen Wertesystem einräumt".
Hier geht es um "den Stellenwert, den eine Person dem allgemeingültigen Wertesystem einräumt".


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Ausgangspunkt war, dass der Mensch Lust erreichen und Unlust vermeiden will. Da kurzfristig abgewogene Handlungen nach Hirschi und Gottfredson mehr Lust bereiten als langfristig abgewägte, müssen diese nicht besonders begründet werden, sondern ergeben sich aus der Natur des Menschen.
Ausgangspunkt war, dass der Mensch Lust erreichen und Unlust vermeiden will. Da kurzfristig abgewogene Handlungen nach Hirschi und Gottfredson mehr Lust bereiten als langfristig abgewägte, müssen diese nicht besonders begründet werden, sondern ergeben sich aus der Natur des Menschen.
Nicht-deviantes Verhalten zeichnet sich dadurch aus, dass auch langfristige Konsequenzen beachtet werden, mit denen das Individuum konfrontiert werden (insbesondere durch die verschiedenen Sanktionssysteme)
Nicht-deviantes Verhalten zeichnet sich dadurch aus, dass auch langfristige Konsequenzen beachtet werden, mit denen das Individuum konfrontiert werden (insbesondere durch die verschiedenen Sanktionssysteme)


===== Halttheorie (Reiss 1951, Reckless 1961, Hirschi 1969) (Kontrolltheorie) =====
===== Halttheorie (Reiss 1951, Reckless 1961, Hirschi 1969) (Kontrolltheorie) =====
Anonymer Benutzer