Kriminalitätsfurcht: Unterschied zwischen den Versionen

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6. Kriminologische Relevanz
6. Kriminologische Relevanz


Bereits 1965 deutete sich ein Auseinanderfallen von Kriminalitätsfurcht und tatsächlicher Kriminalitätsbelastung an. Besonders in Deutschland ließ sich schon früh ein Ausmaß an Kriminalitätsfurcht feststellen, das dem in den USA gleichkam, obwohl die Belastung durch Gewaltkriminalität deutlich geringer war. Die Erkenntnis einer teilweisen Entkoppelung von Kriminalitätsbelastung und Kriminalitätsfurcht ließ letztere zu einem eigenständigen sozialen bzw. gesellschaftlichen Problem werden, das zu vielfältigen theoretischen Überlegungen und ausgedehnter Forschungstätigkeit führte. Hieran hat auch die Feststellung nichts geändert, daß Kriminalitätsfurcht nicht nur kontinuierlich ansteigt, sondern durchaus rückläufig sein kann. Die kriminalpolitischen, rechtsstaatlichen und damit auch gesellschaftlichen Konsequenzen, die aus der Existenz solcher Furchtwellen erwachsen, bedürfen kriminologischer Beachtung, Hinterfragung und Kritik.
Bereits 1965 deutete sich ein Auseinanderfallen von Kriminalitätsfurcht und tatsächlicher Kriminalitätsbelastung an. Besonders in Deutschland ließ sich schon früh ein Ausmaß an Kriminalitätsfurcht feststellen, das dem in den USA gleichkam, obwohl die Belastung durch Gewaltkriminalität deutlich geringer war. Die Erkenntnis dieser teilweisen Entkoppelung ließ Kriminalitätsfurcht zu einem eigenständigen sozialen bzw. gesellschaftlichen Problem werden, das zu vielfältigen theoretischen Überlegungen und ausgedehnter Forschungstätigkeit führte. Hieran hat auch die Feststellung nichts geändert, daß Kriminalitätsfurcht nicht nur kontinuierlich ansteigt, sondern durchaus rückläufig sein kann. Die kriminalpolitischen, rechtsstaatlichen und damit auch gesellschaftlichen Konsequenzen, die aus der Existenz solcher Furchtwellen erwachsen, bedürfen kriminologischer Beachtung, Hinterfragung und Kritik.




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