Kriminalisierung: Unterschied zwischen den Versionen

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====='''Entstehungsbedingungen des kriminologischen Diskurses'''=====
====='''Entstehungsbedingungen des kriminologischen Diskurses'''=====
Die Fragen und Antworten nach den Ursachen, dem Umgang und der Definition von „Verbrechen“ werden nicht erst seit der Klassischen Schule des 18. Jahrhundert gestellt. Doch erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bildet die Kriminologie im europäischen Raum ein ihr eigenes, vom Strafrecht nicht zu trennendes und weit darüber hinausreichendes Wissenschaftsgebiet heraus. Zu dieser Eigenständigkeit der Kriminologie trug die Kriminalsoziologie bei. Alexander [[Lacassagne]] und Gabriel [[Tarde]] (1843- 1909 bzw. -1904) begründeten in Frankreich eine Milieubezogene Betrachtung des Verbrechens (Armut und Elend der Massen). Emile [[Durkheim]] (1858 -1917) erklärte die sozialen Spannungen aus der mangelnden Integration des Unterschicht in die mittelschichtzentrierte Gesellschaft als Anomie (Anomietheorie).
Die Fragen und Antworten nach den Ursachen, dem Umgang und der Definition von „Verbrechen“ werden nicht erst seit der Klassischen Schule des 18. Jahrhundert gestellt. Doch erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bildet die Kriminologie im europäischen Raum ein ihr eigenes, vom Strafrecht nicht zu trennendes und weit darüber hinausreichendes Wissenschaftsgebiet heraus. Zu dieser Eigenständigkeit der Kriminologie trug die Kriminalsoziologie bei. Alexander [[Lacassagne]] und Gabriel [[Tarde]] (1843- 1909 bzw. -1904) begründeten in Frankreich eine Milieubezogene Betrachtung des Verbrechens (Armut und Elend der Massen). Emile [[Durkheim]] (1858 -1917) erklärte die sozialen Spannungen aus der mangelnden Integration des Unterschicht in die mittelschichtzentrierte Gesellschaft als Anomie (Anomietheorie).
Zeitgleich spielte die sog. „positivistische Kriminologe“ eine strategische Rolle in der Entwicklung der Kriminologie. [[Garland]], der sich auf [[Foucault]] bezieht, untersuchte in „Punishment and Welfare“ (1987) die Entstehungsbedingungen dieser sog. „positivistischen Kriminologe“ am Wendepunkt vom Klassizismus (Klassische Schule) zum Positivismus.  
Zeitgleich spielte die sog. „positivistische Kriminologe“ eine strategische Rolle in der Entwicklung der Kriminologie. [[David Garland]], der sich auf [[Foucault]] bezieht, untersuchte in „Punishment and Welfare“ (1987) die Entstehungsbedingungen dieser sog. „positivistischen Kriminologe“ am Wendepunkt vom Klassizismus (Klassische Schule) zum Positivismus.  


Er stellte dabei folgende zentrale Merkmale heraus:
Er stellte dabei folgende zentrale Merkmale heraus:
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